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Weg da das ist mein Fettnapfchen

Weg da das ist mein Fettnapfchen

Titel: Weg da das ist mein Fettnapfchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Notaro Laurie
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leise. »Ich schätze, es ist Beweis genug, dass letzte Woche Zack and Miri Make a Porno in der Post lag. Es ist, als würde sie auf ihrem eigenen Planeten leben. Sie tut, was sie will. Ich habe dabei rein gar nichts zu sagen.«
    »Du musst das in den Griff bekommen«, sagte mein Ehemann und schüttelte die DVD -Box. »Das Ganze läuft mittlerweile völlig aus dem Ruder. Ich hatte mich auf Kampfstern Galactica gefreut. Und jetzt muss ich meinen Samstagnachmittag damit zubringen, mir Beyoncés Halo anzuhören und Precious anzusehen?«
    »Nach dem Bestseller Push von Sapphire«, fügte ich hinzu.
    »Du musst ihr den Kopf waschen, und zwar gleich«, warnte er. »Bevor uns noch drei Exemplare von Prince of Persia ins Haus flattern.«
    »Wir müssen sie uns ja nicht ansehen«, wandte ich ein.
    »Natürlich müssen wir das«, widersprach er. »Wenn wir es nicht tun, haben wir den Postboten gerade völlig umsonst die Einfahrt herauf - und wieder hinunterbemüht. Das ist blanker Sadismus. Ich hasse sie.«
    »Hass ist ein sehr starkes Wort«, erklärte ich. »Und sie hasst dich definitiv nicht.«
    »Ach ja?«, blaffte er zurück und hielt die rote Hülle in die Höhe. »Und was ist das hier?«
    Ich konnte die Verärgerung meines Ehemanns nachvollziehen, aber ehrlich gesagt litt niemand mehr unter ihren Ausfällen als ich. Immerhin war nicht ich diejenige, die Precious auf die Liste gesetzt hatte. Sondern sie .
    Ich gebe ja zu, dass sie ein ziemlicher Quälgeist sein kann, aber niemanden treffen die Folgen ihres Handelns härter als mich. Stellen Sie sich mal folgende Situation vor: Sie wachen in einem Hotelzimmer in New York auf, steigen aus dem Bett, und Ihre nackten Füße treten auf etwas, das sich wie eine Horde wild gewordener Blutegel auf Ihre Füße stürzt. Erst als ich ins Badezimmer geschlurft war, entdeckte ich, dass keine Blutegel, sondern massenhaft klebrige Zellophanpapierchen an meinen Fußsohlen und Knöcheln pappten und ein besonders vorwitziges sogar den Weg meine Wade hinaufgeschafft hatte.
    Im ersten Moment war ich völlig von den Socken und dachte, ein Hotelangestellter mit einem abartigen Fetisch für Zellophanpapierchen und einem Faible für fette schlafende Frauen hätte sich nachts in mein Zimmer geschlichen und es sich mit einer Auswahl DVD s und ein paar leckeren Snacks neben mir gemütlich gemacht. Bei genauerer Betrachtung stellte ich allerdings fest, dass an sämtlichen Papierchen Rückstände klebten – ein zähes, gummiartiges weißes Zeug. Ich erkannte es auf der Stelle. Zuckerguss. Und mein Verdacht bestätigte sich, als ich einen der klebrigen Streifen genauer untersuchte und sah, dass Zungenabdrücke darauf eingefräst waren. Eindeutig.
    Oh, dachte ich beschämt. Diese Zunge kenne ich. Diese flächendeckende Breite und die durch obszön hohen Salzkonsum verkrüppelten Geschmacksknospen. Ich kenne diese Zunge!!! Mein Spiegelbild lieferte den endgültigen Beweis. Es war eindeutig kein durchgeknallter Fetischist in mein Zimmer eingedrungen. O nein. Auf meinem Gesicht waren die Restschatten der Devil-Dog-Miniküchlein zu sehen, die ich eigentlich heute meinem Vater hatte schicken wollen. Schlagartig flammten die Bilder dieser Plünderungsaktion vor meinem geistigen Auge auf. Obwohl – ich glaube, man kann den Vorfall noch nicht einmal als Plünderungsaktion bezeichnen. Vielmehr handelte es sich um eine fette Frau, die mitten in der Nacht in ihrem Bett sitzt, sich ein Miniküchlein nach dem anderen in den Mund stopft, die Papierchen achtlos zu Boden wirft und sich am Ende beide Hände ableckt. Offen gestanden sieht das Szenario bei Tageslicht ganz genauso aus, nur dass es in diesem Fall noch mehr Menschen abstößt und Eltern ihre Kinder bei den Schultern nehmen und wegdrehen, damit sie sich das Grauen nicht ansehen müssen.
    Als ich am nächsten Morgen aufwachte – immer noch im selben Hotelzimmer –, schlurfte ich schlaftrunken ins Badezimmer und gelangte zu dem Entschluss, dass diese Schuhe, die ich auf einer Internetseite entdeckt hatte, unbedingt mein Eigentum werden mussten. Ich hatte davon geträumt, wie ich sie trug und mir von allen Seiten bestätigt wurde, wie »superschlank« meine Füße darin aussahen. Mal ganz ehrlich: Sollte es irgendwo auf diesem Planeten ein Paar Schuhe geben, in denen so etwas wie ein Knöchelchen an meinen Füßen zu erkennen ist, würde ich mir diese Schuhe bis spätestens Sonnenuntergang unter den Nagel gerissen haben, selbst wenn ein Quietschentchen

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