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Weg da das ist mein Fettnapfchen

Weg da das ist mein Fettnapfchen

Titel: Weg da das ist mein Fettnapfchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Notaro Laurie
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und blickte einige Momente lang auf die Stelle, wohl wissend, dass das Heft für immer dort unten liegen bleiben würde. »Wäre echt praktisch gewesen.«
    Also wandte ich mich dem knallroten Dingsbums zu, das wie ein Walkie-Talkie aussah, und einem anderen, ovalen Gerät mit einer Art eingebautem Mikrofon. Allem Anschein nach sollte das ovale Ding am Halsband des Hundes befestigt werden, während das Walkie-Talkie als Empfänger und Dolmetscher diente.
    Ich machte mich unverzüglich ans Werk, klemmte das Mikrofon an Maebys Halsband, stellte das Walkie-Talkie auf den Tisch und wartete.
    »Maeby«, befahl ich. »Los, bell mal.«
    Maeby sah mich an, dann ließ sie den Kopf sinken und machte ein Nickerchen.
    Als mein Mann abends nach Hause kam, zeigte ich ihm aufgeregt unsere neue Errungenschaft. Er musterte das rote Ding skeptisch.
    »Wie soll uns das Teil verraten, was sie bellt?«, fragte er.
    »Wenn sie gebellt hat, wird die Information auf das Walkie-Talkie übertragen, und dann erscheint die Übersetzung auf dem Display«, erklärte ich.
    »Und funktioniert es?«
    »Keine Ahnung«, antwortete ich. »Sie hat den ganzen Tag keinen einzigen Laut von sich gegeben. Die gesamte Nachbarschaft ist am Haus vorbeimarschiert, jeder mit seinem Hund im Schlepptau, aber das kleine Fräulein brauchte ja seinen Schönheitsschlaf.«
    »Also funktioniert dieses teure, nutzlose Ding überhaupt nicht, ja?«, stellte mein Mann fest. »So viel zu deinem ›System zur Bestimmung der Gefühle‹.«
    »Das habe ich nicht gesagt, dass es nicht funktioniert!«, widersprach ich und riss ihm das Walkie-Talkie aus der Hand. »Maeby hat nur ihren Gefühlen bisher keinen Ausdruck verliehen.«
    Mein Mann trat zu unserer Hündin, die immer noch zusammengekuschelt am Sofaende lag und uns beobachtete.
    »Los, Maeby, bell doch mal«, bat er sanft.
    Sie sah ihn an, dann wandte sie den Kopf ab, als langweilte er sie zu Tode.
    »Zeig es ihr«, schlug ich vor. »Geh rüber zu ihr und belle. Vielleicht ermutigt sie das ja.«
    »Wuff!«, machte also mein Mann.
    Meine Hündin war zutiefst gekränkt, so viel stand fest.
    »Geh näher ran. Zeig ihr, was du meinst«, befahl ich.
    Mein Mann ging noch näher heran, beugte sich über den Hundekopf und machte noch einmal: »Wuff!«
    Meine Hündin machte Anstalten, vom Sofa zu springen und ihr Lager am Kamin aufzuschlagen.
    Resigniert hob mein Mann die Hände und zuckte mit den Achseln. In diesem Moment fiel mir auf, dass auf dem kleinen Bildschirm des Walkie-Talkies eine Übersetzung erschien.
    »Da ist ein trauriges Gesicht abgebildet«, erklärte ich ihm. »Der kleine Hund in dir sagt ›Ich verstehe dich nicht‹ .«
    »Ehrlich?«, meinte mein Mann und trat mit ausgestreckter Hand auf mich zu. »Das Ding hat mein Bellen übersetzt?«
    »Ah ja.« Ich zog meinen Arm zurück. »Jetzt findest du mein nutzloses, völlig überteuertes Gerät also auf einmal doch nicht mehr so blöd, wie?«
    »Komm schon«, bettelte mein Mann und blieb mit ausgestrecktem Arm vor mir stehen. »Zeig her.«
    »Hier«, sagte ich und reichte ihm das Walkie-Talkie. Dann trat ich zu Maeby, kraulte ihr die Ohren und drückte einen Kuss auf ihren kleinen Hundekopf. »Wuuufff!«
    »Warte … warte …«, rief mein Mann, als empfange er Signale aus dem Internationalen Raumfahrtzentrum. »Ach ja? Meinst du wirklich? Hier steht ›Das gibt Ärger‹, und du hast ein lächelndes Gesicht.«
    »Haha!«, lachte ich. »Allerdings.«
    Maeby stand auf und trottete zur Couch zurück. Mein Mann beugte sich zu ihr hinunter und bellte ziemlich laut in das Halsband.
    »›Wo ist mein Knochen?‹ , steht da. Das ist doch völlig schwachsinnig. Vielleicht musst du es vorher kalibrieren. Ich habe keine Lust auf Knochen. Und ich bin immer noch traurig«, sagte er, während Maeby wieder von der Couch sprang und jetzt sogar Anstalten machte, den Raum zu verlassen. »Hierbleiben, Maeby. Bleib hier. Ach, egal.«
    Er folgte ihr hinaus in die Diele und kehrte eine Minute später mit dem Halsband zurück. Ich hatte keine Ahnung, wohin sich der Hund verzogen hatte.
    »Wauu-wauuu-wauuuuuu«, jaulte er in das Halsband und brach beim Anblick der Übersetzung auf dem Display in schallendes Gelächter aus.
    »Was steht da? Lass mal sehen.« Ich riss ihm das Walkie-Talkie aus der Hand, auf dem ein zorniges Gesicht und die Worte »Ich bin wütend!« erschienen waren.
    »Du bist ein ziemlich launischer Köter«, höhnte ich, nahm ihm das Halsband aus der Hand und stieß ein lang

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