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Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Titel: Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Jadeaugen blickten trotz der Verkörperung des Todes völlig ausdruckslos, und ein Blitzstrahl riss ein faustgroßes Loch in die Wand - und in den Körper des dahinterstehenden Angreifers.
    Fünf. Sie eilte zurück, verschwand wieder im Schnee und versteckte sich hinter einer Ecke des Gewächshauses. Zwei Angreifer pflügten durch den Schnee, die Waffen im Anschlag. Sie rannten zurück zum Haus, und sie ließ die beiden einfach an sich vorbeistürmen.
    Die beiden Schüsse kamen so rasch hintereinander, dass es wie ein einziger Knall klang, und sie rollte sich nach links, sodass sie wieder hinter dem Gebäude verborgen war. Der Shuttle stand vor ihr, und der Anführer dieses Angriffstrupps rannte geradewegs auf die heruntergelassene Rampe zu. Eine lodernde Faust traf ihn genau zwischen die Schulterblätter, und die Frau ging erst in den Kniestand, richtete sich dann auf und rannte auf das kleine Brunnenhäuschen zu.
    Acht, flüsterte der Computer, und dann bellte vor ihr ein Sturmgewehr auf. Sie stürzte zu Boden, als das Wolfram-Panzerbrechergeschoss ihren Oberschenkelknochen bersten ließ, und einer der Angreifer stieß einen Jubelschrei aus. Doch die Frau hatte ihr Gewehr immer noch in der Hand, und der Jubel verwandelte sich in einen Schrei des Entsetzens, als sich die Waffe wie von selbst wieder ausrichtete und der Schädel des Angreifers in einer Fontäne aus Scharlachrot und Grau und schneeweißen Knochensplittern explodierte.
    Die Frau stützte sich auf ihr unverletztes Bein, Nerven und Blut schienen in Flammen zu stehen, so aktiv waren die Antischock-Protokolle, und schleppte sich zum Betokeramik-Fundament des Gebäudes; es würde ihr gute Deckung bieten. Die Augen aus eisiger Jade nahmen eine Bewegung wahr. Ihre Waffe folgte der Bewegung, der Finger krümmte sich über dem Abzug.
    Zehn. Der Computer schaltete auf Höchstleistung um, glich Entfernungen und Vektoren mit ihrer eingeschränkten Bewegungsfähigkeit ab. Bäuchlings kroch sie unter der Bodenplatte des Brunnenhäuschens hindurch. Gewehrschüsse krachten, doch vor ihr bildete das Erdreich einen soliden Schutzwall. Die Gegner konnten sie nur von der Front oder der Flanke aus erreichen ... und die Rampe des Shuttles war ihrer eigenen Waffe schutzlos ausgeliefert.
    Ein ganzer Wirbelsturm aus Panzerbrecher-Geschossen riss das Brunnenhäuschen fast in Stücke, um denjenigen Feuerschutz zu bieten, die nun auf die Rampe zueilten. Zwei Männer machten sich bereit, die Geschütze zu übernehmen, und aufgewirbelter Schnee und gefrorenes Erdreich prasselten auf das maskenartige Gesicht der Frau ein. Betokeramik bröckelte auf sie herab, doch ihre Ziele bewegten sich so unendlich langsam, so ungeschickt, und sie war wieder auf der Schießbahn, hörte die Stimme ihres Ausbilders ... und sie hatte alle Zeit der Welt.
    Zwölf. Sie setzte sich wieder in Bewegung, robbte zurück und hinterließ dabei eine breite Blutspur. Sie musste diese Deckung aufgeben, bevor noch einem der Angreifer mit den Granaten der Gedanke kam, er könne die ja auch einsetzen.
    Die Frau ließ ein neues Magazin einrasten und kam wieder ins Freie, schleppte sich zum Haus hinüber und versuchte erneut, ihr ganzes Körpergewicht nur auf dem unverletzten Bein ruhen zu lassen. Heulend umwirbelten sie Metallsplitter, doch sie war jetzt ganz auf Kampf eingestellt. Sie stand unter dem Einfluss des ›Tickers‹ und schwenkte ihre Waffe mit der Präzision eines Metronoms.
    Amateure, kommentierte ihr Computer, als vier der Angreifer geradewegs auf sie zustürmten und ihre Waffen aus der Hüfte heraus abfeuerten wie Helden in einem schlechten Holovideo. Der Zeigefinger der Frau berührte den Abzug, und das Gewehr schlug ihr gegen die Schulter. Noch einmal. Ein drittes Mal. Ein viertes.
    Sie richtete sich auf, schleppte sich durch den Schnee; Nervenblockaden ersparten ihr die Schmerzen, als immer und immer wieder gerissenes Muskelgewebe über scharfkantige Knochensplitter bewegt wurde. Irgendwo in ihrem Hinterkopf fragte sie sich, wie viel davon sie wohl aushalten würde, bis die Schlagader im Oberschenkel platzte, doch dann durchströmte neues Adrenalin ihren Körper. Mit einem Mal konnte sie ihre Umgebung wieder glasklar erkennen, und sie rollte sich hinter der Haupttreppe des Hauses in Deckung.
    Sechzehn, meldete ihr der Computer, und dann siebzehn, als einer der Angreifer aus dem Haus herausgestürmt kam, geradewegs vor ihr Visier lief und starb. Beinahe wäre er auf sie gestürzt, und zum ersten Mal

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