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Wehe wenn der Wind weht

Wehe wenn der Wind weht

Titel: Wehe wenn der Wind weht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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still da und starrte dann Dan Gurley an. »Juan hat Kim ermordet«, sagte sie. »Er ist sexbesessen. Das war er immer. Warum sitzt er draußen in Ihrem Wagen?«
    »Es gibt überhaupt keinen Beweis dafür, daß er etwas damit zu tun hat, Alice.«
    Alice Sandler schrie plötzlich auf, und ihr Gesicht war aschfahl. »Niemand sonst aus der Stadt würde so etwas tun«, jammerte sie.
    Bill Henry setzte sich neben sie und ergriff ihre Hand. »Alice, bisher sieht es ganz nach einem Unfall aus. Dan kann Juan nicht einfach verhaften, nur weil er Kim gefunden hat.«
    Aber Alice ließ sich nicht überzeugen. »Er - er hat es getan«, sagte sie stockend. »Er hat mein Baby umgebracht.« Dann übermannte sie der Schmerz. Sie vergrub ihr Gesicht in den Händen und ließ ihren Tränen freien Lauf.
    Dan Gurley klingelte bei den Ambers und wartete voller Unbehagen auf der vorderen Veranda. Außer Kims Kleidung hatte er am Steinbruch nichts gefunden. Schließlich hatte er seine Suche aufgegeben, die Kleidungsstücke mitgenommen, sie in den Wagen gelegt und war zu den Ambers gefahren.
    Die Tür wurde geöffnet und Edna Amber schaute ihn argwöhnisch an.
    »Was ist passiert?«
    »Darf ich hereinkommen?«
    Edna machte widerwillig Platz, als Dan in den Korridor trat. Dann führte sie ihn in den Salon.
    »Ist Diana da?« fragte Dan.
    »Sie ist oben.«
    »Könnten Sie sie rufen?«
    Edna zögerte, und für einen Augenblick hatte Dan den Eindruck, sie wolle sich weigern. Dann ging sie zur Treppe, stieß mit ihrem Stock gegen die Decke und rief nach Diana. Einige Sekunden später eilte Diana die Treppe hinunter. Sie blieb abrupt stehen, als sie sah, wer da war.
    »Dan. Mutter sagte, Sie seien zuvor schon einmal vorbeigefahren. Ist etwas passiert?«
    Dan erklärte kurz, was geschehen war.
    »Mein Gott«, keuchte Diana, als er fertig war. »Christie war heute morgen auch dort oben.«
    »Christie?«
    »Und einige andere. Jay-Jay Jennings und Susan Gillespie. Sie kamen auf dem Weg zum Steinbruch hier vorbei, und Christie ging mit ihnen.«
    »Dann sollte ich besser mit Christie sprechen«, schlug Dan vor.
    Dianas Augen wanderten zur Treppe und ihre Finger zupften an ihrem Rock. »Müssen Sie das?« fragte sie schließlich.
    Dan runzelte die Stirn. »Gibt es einen Grund, warum ich das nicht sollte?«
    »Sie ist, nun - sie ist noch ein kleines Mädchen«, sagte Diana lahm, Edna warf ihr einen scharfen Blick zu.
    »Ich werde mit allen Kindern sprechen, die mit Kim zusammen waren«, sagte Dan. »Könnten Sie sie herunterholen?«
    Diana kaute auf ihrer Lippe. »Natürlich«, sagte sie schließlich. »Aber regen Sie sie nicht auf - bitte.« Dann ging sie hoch, um Christie zu holen. Nachdem sie gegangen war, wandte sich Edna an Dan.
    »Ich habe sie gewarnt«, sagte sie.
    Dan runzelte die Stirn und fragte sich, was sie damit meinen mochte. »Wie bitte, Miß Edna?«
    »Ich habe ihnen gesagt, daß etwas passieren würde.« Die Augen der alten Frau glitzerten fast triumphierend. »Eine Ranch wie diese ist kein Platz für Kinder. Überhaupt nicht der richtige Platz.«
    »Diana ist hier aufgewachsen«, entgegnete Dan, der noch immer nicht wußte, worauf sie hinaus wollte.
    Ednas Augen verengten sich. »Das war anders. Ich bin ihre Mutter und ich hatte viel Hilfe. Immer war jemand da, der auf Diana aufpaßte. Aber jetzt ist niemand mehr hier. Ich will nicht, daß Kinder überall da auf der Ranch herumlaufen, wo es ihnen gefällt.«
    »Das machen sie seit Jahren, Miß Edna«, informierte sie Dan.
    »Wenn sie das getan haben«, murmelte Edna ärgerlich, »dann höre ich zum ersten Mal davon.«
    Dan war sicher, daß die alte Frau ihm die Wahrheit erzählte. Er wußte sehr wohl, daß die Kinder bis vor kurzem einen großen Bogen um das Haus gemacht hatten. Und wenn Christie Lyons dort nicht wohnte, würden sie sich zweifelsfrei von dem Haus ferngehalten haben. Aber das alles hatte nichts mit Kim Sandlers Tod zu tun, und er wollte das gerade sagen, als Diana mit Christie in den Salon zurückkam.
    Das kleine Mädchen schaute ihn besorgt an. Hatte sie jetzt auch Ärger mit dem Marshal, so wie mit Diana? »Ist etwas nicht in Ordnung?« fragte sie.
    Dan kniete sich neben sie und nahm ihre Hand behutsam in die seine. »Weißt du, heute ist etwas passiert, und ich muß mit dir darüber sprechen.«
    Christie betrachtete ihn wachsam. »Bekomme ich Ärger?«
    »Nein. Das glaube ich zumindest nicht.« Dan lächelte sie beruhigend an. »Hast du etwas getan, was du nicht hättest

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