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Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm!

Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm!

Titel: Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
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Appetit zu haben scheinen. Vor allem auf Süßigkeiten. Die sind zwar für mich streng verboten, aber Luisa hat mir heimlich schon den ein oder anderen Schokoweihnachtsmann zugesteckt. Braves Mädchen.
    »Sag mal, wo feierst du eigentlich Weihnachten?«, will Carolin von Daniel wissen.
    »Ich weiß noch nicht so genau. Aurora hat mich gefragt, ob ich nicht doch mit ihr nach New York kommen will. Aber das halte ich für keine so gute Idee. Ich glaube, ein bisschen Abstand tut uns beiden nach dem ganzen Desaster erst einmal gut. Außerdem hat sie bei Konzertreisen erfahrungsgemäß sowieso wenig Zeit, und ich säße nur allein im Hotel.«
    »Hm.« Mehr sagt Caro dazu nicht, was schade ist, denn die Kombination aus Aurora und Desaster klingt selbst in meinen Dackelohren interessant. Gut, natürlich ist Daniel
gekommen, um Carolin beizustehen, so viel steht fest. Aber offenbar gibt es Zoff mit Aurora, der Stargeigerin . Das ist natürlich großartig, denn es erhöht nach meiner Kenntnis von menschlichen Beziehungen die Wahrscheinlichkeit, dass Daniel wirklich für immer hierbleibt, erheblich.
    »Ach, ich glaube, ich besuche einfach meine Eltern in Lübeck. Die würden sich freuen, mich zu sehen.«
    »Du kannst natürlich auch mit uns feiern. Marc und Luisa hätten bestimmt nichts dagegen.«
    »Danke, das ist ein liebes Angebot. Aber du hast es ja schon selbst gesagt – dieses Weihnachten ist in gewisser Weise besonders für euch. Da möchte ich nicht stören.«
    »Du störst überhaupt nicht.«
    »Nee, danke, lass mal. Ich fahre nach Lübeck und lasse mich von meiner Mutter mästen.«
    Carolin rappelt sich aus ihrem Sessel hoch.
    »Tja, vielleicht hast du Recht. Ich bin auch schon sehr gespannt, wie Luisa reagieren wird.« Na, wie wohl? Entsetzt! »Ich meine, ich bin nicht ihre Mutter, aber trotzdem …« Also, da fallen mir doch so langsam die Schwanzhaare aus – für wie herzlos hält sie das Kind?
    »Ja, ihr müsst sie gut darauf vorbereiten«, pflichtet ihr Daniel bei, »für die Kleine wird sich eine Menge ändern, und die Familie, die ihr jetzt seid, wird es so nicht mehr geben.«
    Vielen Dank, Daniel. Jetzt hast du es geschafft. Mein Appetit ist mir endgültig vergangen. Ich lasse den Napf stehen und beschließe, die traurigen Nachrichten mit jemandem zu teilen, der zur Abwechslung mal mich trösten kann.
     
    »Und du bist dir da ganz sicher?« Herr Beck ist fassungslos.
    »Ja, leider. Im wahrsten Sinne des Wortes: todsicher.«

    »Aber, aber – das ist ja schrecklich! So eine junge Frau! Was ist denn das bloß für eine fürchterliche Krankheit?«
    »Das hat sie nicht so genau gesagt. Aber sie hat nicht mehr viel Zeit. Weihnachten wollen sie es Luisa sagen.«
    »O nein. Das arme Kind.«
    »Ach, Beck, ich bin so unglücklich.« Ich beginne zu jaulen. Beck macht ein Geräusch, das dem menschlichen hm, hm sehr nahekommt.
    »Aber vielleicht ist es auch blinder Alarm, und du hast die beiden einfach falsch verstanden. Vielleicht wollen sie Luisa an Weihnachten etwas ganz anderes sagen. Weißt du, Menschen sind Meister der Doppeldeutigkeit, das ist als Haustier nicht immer leicht zu verstehen.«
    Typisch Beck. Nie nimmt er mich ernst. Ein toller Freund. Ich jaule noch ein bisschen lauter.
    Beck seufzt.
    »Okay. Nehmen wir mal an, du hättest Recht. Dann musst du dich ein bisschen ablenken. Sonst wirst du noch schwermütig. Und mit einem schwermütigen Dackel ist auch niemandem gedient. Am wenigsten Carolin.«
    »Ich bin bereits schwermütig. Mein Frauchen wird sterben, wie könnte ich da gut gelaunt sein?«
    Beck seufzt.
    »Noch mal: Vielleicht hast du sie einfach falsch verstanden. Leider können wir sie das nicht einfach fragen. Bis wir Gewissheit haben, bist du gut beraten, nicht die ganze Zeit über den Tod nachzudenken. Zu viel denken ist für Haustiere insgesamt nicht gut. Für Menschen eigentlich auch nicht, aber die sind für sich selbst verantwortlich. Also, lass uns über etwas anderes reden.«
    Dieser fette Kater ist so verdammt herzlos! Worüber soll ich denn jetzt mit ihm reden?

    »Mir fällt nichts ein, worüber ich mich im Moment mit dir unterhalten möchte.«
    »Wie wäre es denn zum Beispiel mit dem Thema Weihnachten?«
    »O nein! An Weihnachten wollen sie es doch Luisa sagen. Und dann wird das arme Kind erfahren, dass …«
    »Herkules!«, unterbricht mich Beck rüde. »Keine Gespräche über den Tod!«
    Na gut, dann eben nicht. Wir schweigen uns an.
    »Wann ist eigentlich Weihnachten?«,

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