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Wenn die Sterne verlöschen

Wenn die Sterne verlöschen

Titel: Wenn die Sterne verlöschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Streit, aber für die Menschen, die in ihn verwickelt sind, erstaunlich weitreichend.«
    Baley konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. »Es überrascht mich nicht, daß du Menschen erstaunlich findest. Sie gehorchen nicht den drei Gesetzen.«
    »Das ist allerdings eine Unzulänglichkeit«, sagte R. Daneel ernst, »und ich denke, die Menschen selbst sind von den Menschen verwirrt. Es kann sein, daß du weniger verwirrt bist als die Menschen anderer Welten, weil auf der Erde soviel mehr Menschen leben als auf den Welten der Raumleute. Wenn das so ist, und ich denke, es ist so, könntest du uns helfen.«
    R. Daneel schwieg für einen Augenblick und sagte dann vielleicht eine Spur zu rasch: »Und doch gibt es Regeln menschlichen Verhaltens, die ich gelernt habe. Es sieht zum Beispiel so aus, als ließe ich es nach menschlichen Maßstäben an guten Umgangsformen fehlen, da ich noch nicht nach dem Ergehen deiner Frau und deines Kindes gefragt habe.«
    »Es geht ihnen gut. Der Junge geht aufs College, und Jessie ist mit Lokalpolitik beschäftigt. Es sind genug Liebenswürdigkeiten ausgetauscht. Und jetzt sag mir, was dich herführt.«
     
    »Wie ich sagte, konnten wir leicht einen Sprung zur Erde machen«, erklärte R. Daneel, »und ich schlug dem Kapitän vor, dich um Rat zu fragen.«
    »Und der Kapitän war einverstanden?« Baley wunderte sich, daß ein stolzer und selbstherrlicher Kapitän eines Sternenschiffs der Raumleute sich bereit erklärte, unter allen Welten ausgerechnet auf der Erde zu landen und unter allen Leuten ausgerechnet einen Erdenmenschen um Rat zu fragen.
    »Ich glaube«, sagte R. Daneel, »daß er sich in einer Lage befand, in der er mit allem einverstanden gewesen wäre. Außerdem habe ich dich in den höchsten Tönen gepriesen, obwohl ich dabei sicher nur die Wahrheit gesagt habe. Und schließlich war ich einverstanden, alle Verhandlungen zu führen, so daß keiner der Mannschaft oder Passagiere die Städte der Erdenmenschen betreten muß.«
    »Ja, und niemand mit einem Erdenmenschen reden muß. Was ist eigentlich passiert?«
    »Zu den Passagieren des Sternenschiffs Eta Carina gehören auch zwei Mathematiker, die auf der Reise nach Aurora sind, wo sie an einer interstellaren Tagung über Neurobiophysik teilnehmen wollen. Es geht um diese beiden Mathematiker, Alfred Barr Humboldt und Gennao Sabbat. Um die dreht sich der Streit. Freund Elijah, hast du von einem, oder auch von beiden schon einmal etwas gehört?«
    »Von keinem«, sagte Baley bestimmt. »Ich habe keine Ahnung von Mathematik. Hör mal, Daneel, du hast doch nicht etwa gesagt, ich sei ein begeisterter Freund der Mathematik ...«
    »Überhaupt nicht, Freund Elijah. Ich weiß, daß du das nicht bist. Außerdem ist das gleich, weil es bei dem strittigen Punkt gar nicht auf die genaue Art der Mathematik ankommt, die dabei betroffen ist.«
    »Schön, dann erzähl weiter.«
    »Da du keinen der beiden kennst, Freund Elijah, laß dir sagen, daß Dr. Humboldt gut und gern in seinem siebenundzwanzigsten Jahrzehnt steht – entschuldige, Freund Elijah?«
    »Nichts, nichts«, sagte Baley nervös. Er hatte in einer natürlichen Reaktion auf die weiten Lebensspannen der Raumleute etwas mehr oder weniger Unzusammenhängendes vor sich hin gemurmelt. »Und er ist trotz seines Alters geistig immer noch rege? Wenn die Mathematiker auf der Erde über dreißig sind ...«
    Daneel sagte ruhig: »Dr. Humboldt genießt seit langem den Ruf, zu den drei Spitzenmathematikern der Milchstraße zu gehören. Er ist freilich geistig noch rege. Dr. Sabbat wiederum ist recht jung, noch nicht fünfzig, hat sich aber auf den schwierigsten Gebieten der Mathematik bereits einen Namen als das bemerkenswerteste Nachwuchstalent gemacht.«
    »Sie sind also beide großartig«, sagte Baley. Ihm fiel seine Pfeife ein, und er hob sie auf. Er fand es sinnlos, sie jetzt anzuzünden und klopfte die Asche aus. »Was ist geschehen? Ist es ein Mordfall? Hat einer den anderen anscheinend umgebracht?«
    »Einer der beiden Männer, die sich eines so guten Rufes erfreuen, versucht, den des anderen zu zerstören. Ich glaube, mit menschlichen Maßstäben gemessen ist das schlimmer als wirklicher Mord.«
    »Manchmal schon, nehme ich an. Wer versucht, den anderen zu vernichten?«
    »Aber das, Freund Elijah, ist doch genau der Punkt, um den es geht. Wer?«
    »Erzähl weiter.«
    »Dr. Humboldts Bericht ist klar. Kurz bevor er an Bord des Sternenschiffs ging, begriff er die Möglichkeit einer Methode,

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