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Wenn Du Luegst

Titel: Wenn Du Luegst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Salter
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okay, diese nicht sehr häufigen Momente -, wenn sie nicht in der Schule ist und wir auch nicht am selben Ort sind, in denen Sie bei Lily bleiben müssten.«
    »Es tut mir leid, Breeze. Ich verstehe, warum Sie möchten, dass ich das tue, aber die Antwort lautet nein. Ich muss bei der primären Zielperson bleiben.«
    »Mandy, ich bin kein bösartiger Mensch. Ich glaube nicht, dass mir in meinem Leben schon mal jemand unterstellt hat, ein bösartiger Mensch zu sein. Aber dies sind ernste und gefährliche Zeiten.«
    »Soll heißen?«
    »Es ist ein gutes Angebot. Sie sollten es annehmen.«
    »Was ist der bösartige Teil?«
    »Der bösartige Teil wäre ein Anruf in Dallas, falls Sie es nicht annehmen.«
    Sie sah mich abwägend an. »Das würden Sie nicht tun. Solange ich hier bin, steht Lily die halbe Zeit über unter Bewachung. Sie haben das selbst gesagt. Ohne mich ist es für Leroy ein Kinderspiel.«
    »Sie würden nicht gehen«, entgegnete ich. »Ganz gleich, was man Ihnen befiehlt. Die einzige Konsequenz wäre, dass Sie gefeuert werden, und das wiederum würde bedeuten, dass Sie, falls Leroy nicht hier auftaucht, nie wieder eine Chance bekommen, ihm eins zwischen die Hörner zu geben - oder den Mord an Sissy aufzuklären. Soweit mir bekannt ist, bekommen Normalsterbliche keine polizeilichen Informationen. Sie führen keine Verhöre durch und nehmen auch keine Verhaftungen vor. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie sich selbst aus dem Ring schmeißen.«
    Sie legte den Kopf schräg und sah mich an. Ich bemühte mich verzweifelt, nicht zu blinzeln. »Es ist gar kein so schlechtes Angebot«, sagte sie.
     
    Nachdem ich beide verabschiedet hatte - Lily zur Schule und Mandy, damit sie irgendwelches Zubehör organisieren konnte, um unsere »jämmerlichen« Sicherheitsvorkehrungen aufzurüsten, wollte ich mich gerade an die Arbeit begeben, als das Telefon klingelte. Pat Humphreys selbstsichere Stimme drang aus der Leitung. Einen Moment lang dachte ich, sie hätte herausgefunden, dass Mandy hier war, aber tatsächlich rief sie - unglaublich, aber wahr - an, um sich zu entschuldigen. Für
Pats Verhältnisse klang ihre Stimme schon fast zerknirscht.
    »Ich möchte Ihnen sagen, dass es mir leidtut«, begann sie. »Ich habe Mist gebaut. Ich hätte es erst durchdenken sollen.«
    »Ich weiß, Pat«, erwiderte ich. »Es ist einfach eins dieser Dinge, die einem um die Ohren fliegen, wenn man es nicht erwartet.« Was großzügig von mir war. In Wahrheit war es vollkommen vorhersehbar gewesen, und sie hatte es schlichtweg verbockt.
    »Ich hätte es besser wissen müssen. Ich habe jetzt schon seit zehn Jahren mit Leroy zu tun.«
    »Ich lebe noch.«
    »Es ist noch lange nicht ausgestanden. Hören Sie, Robert sagt, dass Sie die Insel nicht verlassen wollen, und das ist einfach idiotisch. Was ich getan habe, ist nicht halb so idiotisch wie das.« Mal wieder ganz die Diplomatin, dachte ich.
    »Ich habe meine Gründe«, sagte ich knapp, weil ich Lily und Jena nicht hineinziehen wollte.
    »Haben Sie eine Waffe?«
    »Nein.« Ich hörte sie seufzen.
    »Hören Sie zu. Vielleicht bin ich in Bezug auf Leroy nicht ausreichend ins Detail gegangen, oder vielleicht haben Sie die Akten nicht gründlich genug gelesen. Erinnern Sie sich an den Fall, wo eines Nachts eine Frau gerade in dem Moment aus ihrem Fenster sah, als Leroy auf der Straße einen Mann niederstach?«
    »Nein. Ich habe sie mir nicht alle angesehen. Ich war hauptsächlich auf den Sissy-Harper-Fall konzentriert.«
    »Nun ja, Leroy hat es herausgefunden und wollte wissen,
ob es noch weitere Zeugen in ihrer Wohnung gab. Also hat er ihr einen Finger nach dem anderen abgeschnitten, bis er überzeugt war, dass sie ihm alles gesagt hatte.«
    Mir drehte sich der Magen um. »Pat, ich habe keine Informationen, für die es sich lohnen würde, einen Finger zu verlieren«, sagte ich. »Falls Sie sich erinnern, weiß ich tatsächlich nichts.«
    »Das hat sie auch nicht getan«, entgegnete Pat. »Aber sagen Sie mir bitte wenigstens, dass Sie einen Plan haben.«
    »Ich habe einen Freund hier, der auf mich aufpasst. Er hat eine Waffe.« Ich glaubte nicht, dass Mandy etwas dagegen hatte, in einen Er verwandelt zu werden, um zu verhindern, dass Pat erriet, von wem ich sprach.
    »Und er weiß damit umzugehen?«
    »Ehemaliger Cop«, erwiderte ich. »Aber, Pat, eine letzte Sache noch. Sie wollten nicht, dass ich mit Mandy Johnson spreche. Aus welchem Grund?« Man mag mich für eine Skeptikerin halten, aber

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