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Wenn Licht die Nacht durchdringt: (Teil 2) (German Edition)

Wenn Licht die Nacht durchdringt: (Teil 2) (German Edition)

Titel: Wenn Licht die Nacht durchdringt: (Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Andrea Huber
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Daher war ihr Misstrauen wohl gerechtfertigt.
„Glaub mir: Würden wir etwas Böses im Schilde führen, würden wir nicht anhalten um dir eine Pause zu gönnen. Schon gar nicht auf einem öffentlichen Rastplatz, wo du leicht weglaufen kannst oder von einer Menge Menschen gesehen wirst“, versuchte er sie weiter von ihren guten Absichten zu überzeugen. „Allerdings sollte unser Zwischenstopp nicht zu lange dauern. Immerhin sind wir vor deinen Verfolgern auf der Flucht. Wer weiß, wo sich die alle herumtreiben …“
„Verfolgern?“ Sie setzte sich auf.
War sie tatsächlich unwissend oder tat sie nur so? Möglicherweise war sie auch durch und durch naiv. „Allerdings. Zum Beispiel deinem Sensatenfreund aus dem Krankenhaus.“
Ein kurzes Zucken ging durch ihren Körper. Die restliche Fahrt bis zur Raststätte blieb sie stumm und in Gedanken versunken.  

***
     

     

    Zehn Minuten später fuhren sie von der Autobahn ab auf einen großen Parkplatz. Gwen hatte immer noch keine Ahnung, ob die beiden die Wahrheit sagten und sie wirklich in Sicherheit bringen wollten. Obendrein war ihr nicht mal zur Gänze bewusst, vor was – oder wem – genau sie in Sicherheit gebracht werden musste.
„Bist du fit genug um Auszusteigen?“, fragte Jonathan.
„Das kriege ich schon hin. Allerdings“, sie sah an sich herunter, „falle ich wohl ziemlich auf, wenn ich so rausgehe …“ Sie trug immer noch das weiße Krankenhausnachthemd.
Die Schiebetür glitt auf und die Frau kletterte in den Van. Sie war in etwa so alt wie sie selbst, hatte blondes Haar, das sie zu einem lässigen Zopf gebunden trug, und blaue Augen. Ihre Hose war in kurze Schnürstiefel gesteckt. „Kein Problem. Ich habe jede Menge Ersatzklamotten dabei.“ Sie griff auf die hintere Sitzreihe und zog eine Tasche nach vorne. „Such dir einfach was aus. Da hinten liegen auch noch Schuhe und eine Jacke. Wir warten draußen, während du dich umziehst.“
„Danke …“
Marah fing ihren Blick ein. „Wir wollen dich wirklich nur beschützen“, fügte sie warm lächelnd hinzu. „Das einzige, um das du dir Sorgen machen musst, sind höchstens Jonathans Manieren.“
„Herzlichen Dank auch …“ kam es säuerlich von Besagtem, ehe er sich seine Jacke griff und aus dem Van sprang. Einen Augenblick später folgte Marah ihm und schloss die Schiebetür.
Sie starrte unschlüssig durch die geschwärzten Scheiben nach draußen, wo Marah und Jonathan standen. Eigentlich hatte sie nicht das Gefühl, dass die beiden logen – doch war sie sich nicht mehr sicher, ob sie ihrem Gefühl über den Weg trauen konnte. Womöglich wollte sie einfach nur glauben, dass die beiden ihr Bestes wollten.
Gedämpft reichten Bruchstücke eines Gesprächs an ihr Ohr:
„durch den Wind …“
„keine gute Idee …“
„Verletzungen … auffallen …“
„spät nachts …“
Langsam zog sie die Infusionsnadel aus ihrem Unterarm und drückte eine Weile auf die offene Stelle. Dann griff sie ein langärmliges Shirt, Jeans und Socken aus der Tasche, schlüpfte hinein, schnürte die Sneakers und zog sich die Jacke über. Über ihren Körper zogen sich immer noch eine Menge blaue Flecken – und natürlich Schnitte. Sie vermutete, dass man die Wunde an ihrer Wange genäht und anschließend ein Pflaster darüber geklebt hatte, damit sie nicht daran herumnestelte oder Dreck an die Verletzung kam. Mit einem Schauder erinnerte sie sich daran, wie Céstine erst das Messer, dann ihre Fingernägel in ihre Haut gebohrt hatte. Unwillkürlich hob sie die Finger an das Pflaster. Es war groß – weil der Schnitt groß war. Womöglich würde eine Narbe zurückbleiben. Mitten in ihrem Gesicht. Sie kniff die Augen zusammen.
Von außen her pochte es an der Scheibe. „Bist du fertig?“
„Ja, ich komme …“ Sie trat an die Schiebetür heran, öffnete sie und kletterte langsam nach draußen, die Belastbarkeit ihrer Füße testend.
„Wie gesagt: Wir sollten uns nicht zu lange hier aufhalten. Du kannst auf die Toilette gehen, dich frisch machen, ein wenig Luft schnappen und eine Kleinigkeit essen – aber alles in zügigem Tempo“, klärte Jonathan sie auf. „Geht schon mal vor – ich tanke währenddessen und komme dann nach.“
„In Ordnung“, entgegnete Marah und bedeutete ihr mit einem Nicken, ihr zu folgen. „Wie geht es dir?“
Sie drehte den Kopf seitlich. „Ich weiß nicht genau …“, sagte sie seufzend.
„Hast du Schmerzen?“
„Die Schmerzmittel vom Krankenhaus halten noch her. Mir ist nur

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