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Wer bist du, schöne Juno

Wer bist du, schöne Juno

Titel: Wer bist du, schöne Juno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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geschickt hätte, wagte Martin es erst jetzt, behutsam die Stelle am Hinterkopf zu betasten, wo er sich gestoßen hatte, und spürte eine dicke Beule.
    „Wer ist dieser Swayne?“ fragte er verständnislos.
    „Ich glaube, daß er meine Entführung veranlaßt hat“, sagte Helen und warf sich vor, den Irrtum nicht rechtzeitig an der viel tieferen, volltönenderen Stimme des Gentleman erkannt zu haben.
    Betreten blickte sie auf die im Schoß gefalteten Hände und überlegte, was er von ihr denken mochte. Sie fand ihn ausgesprochen attraktiv und lächelte, ungeachtet der peinlichen Situation, flüchtig bei dem Gedanken, daß seit Jahren kein Mann einen derart guten Eindruck auf sie gemacht hatte.
    Schweigend betrachtete er sie und kam zu der Erkenntnis, seine Vermutung, er habe eine Lichtgestalt vor sich, sei doch nicht so abwegig gewesen. Sie hatte wundervolle, bis auf die Schultern fallende blonde Locken und eine wohlgeformte Figur.
    „Ich befürchte, Swayne wird bald hier erscheinen“, äußerte sie warnend. "Jedenfalls haben die Männer, die sich mit Jack und Harry anredeten, das vorhin erwähnt.“
    Eigentlich war es ihr gleich, ob Swayne kam oder nicht, denn ihr Interesse galt viel mehr diesem Fremden.
    Mühsam stand Martin auf und war froh, daß die Dame aufsprang und ihn stützte.
    „Warum sind die beiden Kerle nicht mehr da?“ wunderte er sich.
    „Weil ich sie mit vorgehaltener Pistole vertrieben habe“, erklärte sie, bückte sich rasch und hob die beiden Trombons auf.
    Das Kleid spannte sich über ihrer entzückenden Rückansicht, und er hatte Schwierigkeiten, den Blick von diesem verlockenden Bild loszureißen.
    Er räusperte sich, nahm die Waffen entgegen und sagte bedächtig: „Es ist wohl ratsamer, daß wir verschwinden, ehe Mr. Swayne hier auftaucht. Es sei denn, Sie haben vor, ihn zur Rede zu stellen.“
    „Du lieber Himmel, nein!“ entgegnete sie und schüttelte heftig den Kopf. „Mr. Swayne trifft sicher in Begleitung einer Eskorte ein, ohne die er nie reist.“ Unvermittelt wurde ihr bewußt, daß sie keine Ahnung hatte, wo sie sich befand, und erkundigte sich bang: „Wo sind wir, Sir?“
    „Östlich von Taunton, auf halbem Wege nach Ilchester.“
    „Taunton?“ wiederholte sie stirnrunzelnd. „Mr. Swayne hat einmal davon gesprochen, daß ihm irgendwo in Cornwall ein Landsitz gehört. Vermutlich wollte er, daß ich dort hingebracht werde.“
    „Da er, wie Sie annehmen, in Begleitung sein wird, schlage ich vor, daß wir uns unverzüglich entfernen. Meine Karriole steht auf dem am Wald entlangführenden Weg. Ich war auf der Durchreise, als ich Ihre Hilferufe hörte. “
    „Ein Glück, daß Sie durch Zufall vorbeigekommen sind“, sagte Helen erleichtert und strich den Rock glatt. „Ich hatte wenig Hoffnung, daß wir in der Nähe einer Hauptstraße sein könnten.“ Sie schaute ihren Retter an und sah, daß er sie betrachtete.
    Er lächelte flüchtig. „Ich zögere, Ihren den tröstenden Gedanken zu nehmen, doch wir sind weit von der Hauptstraße entfernt. In der Hoffnung, London vor Ausbruch des Unwetters zu erreichen, habe ich eine Abkürzung genommen.“
    „Sie sind dorthin unterwegs?“
    " Ja“, räumte Martin ein. Das Geäst der Bäume verdeckte den Himmel zu sehr, um beurteilen zu können, wie rasch der Regen kommen würde. „Aber erst werden wir Schutz für die Nacht suchen müssen.“
    Mit einem letzten Blick auf die Lichtung reichte Martin der Dame den Arm.
    Sie unterdrückte die aufwallende Nervosität und legte dem Gentleman die Hand auf den Arm. Sie hatte keine andere Wahl, als ihm zu vertrauen, wiewohl ihr Vertrauen in Männer im Augenblick nicht sehr groß war. „Hat man Sie aus London entführt?“
    " Ja.“
    Sie hatte keine Bedenken, das preiszugeben, doch die Frage erinnerte sie daran, daß sie zurückhaltend sein mußte, ehe sie mehr über ihren Retter wußte, so faszinierend er auch war. Ganz damit beschäftigt, auf die zahlreichen Hindernisse zu achten, die ihr zwischen den Bäumen den Weg erschwerten, um sich das Kleid nicht noch mehr zu ruinieren, spürte sie die ruhige Gewißheit zurückkehren, mit der sie normalerweise der Welt ins Auge blickte. Der starke Arm ihres Retters half ihr über alle Beschwernisse. Die spürbare Hochachtung, die der Mann ihr entgegenbrachte, zerstreute ihre Befürchtungen und gab ihr das Gefühl des Beschützseins. Erleichtert, daß das Benehmen des Mannes seinem eleganten Äußeren entsprach, entspannte sie sich.
    Er wartete,

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