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Wer stirbt, entscheidest du

Wer stirbt, entscheidest du

Titel: Wer stirbt, entscheidest du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Gardner
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geschlagen.
    Wir schauten wieder eine Folge SpongeBob . Ich hielt sie im Arm, und sie hatte ihren Kopf auf meine Schulter gelegt, was mir noch ziemlich weh tat.
    Das Krankenhaus schickte einen Kinderpsychologen, denn Sophie sprach kein Wort über ihre Entführung und hatte auch Brian noch nicht einmal erwähnt. Der Psychologe riet mir, Gesprächsbereitschaft zu signalisieren, ohne sie zu bedrängen. Wenn sie so weit sei, sagte er, würde sie von sich aus darauf zu sprechen kommen. Und wenn sie es täte, sollte ich eine neutrale Miene aufsetzen und wertende Urteile vermeiden.
    Ich fand diesen Rat ziemlich komisch, weil er einer Frau gegeben wurde, die drei Menschen getötet hatte, um ihre Tochter zu retten. Diesen Gedanken behielt ich jedoch für mich.
    Ich hielt Sophie in meinen Armen. Wir hatten uns darauf geeinigt, bei eingeschaltetem Licht zu schlafen, und wenn sie Bilder malte von schwarzen Nächten, roten Flammen und feuerspuckenden Waffen, lobte ich ihre Kunst und versprach, ihr beizubringen, wie man schießt, sobald mein Arm geheilt wäre.
    Sophie hielt das für eine tolle Idee.
    Die Detectives D.D. Warren und Bobby Dodge kehrten zurück. Sie kamen mit Mrs. Ennis, die mit Sophie in die Cafeteria ging, damit wir uns ungestört unterhalten konnten.
    Nein, sagte ich, von Brian sei ich nie geschlagen worden. Die Prellungen an der Brust hätte ich mir durch einen Sturz auf vereisten Stufen zugezogen und selbst verarztet, weil ich zum Dienst musste. Shane habe mich allerdings tatsächlich geschlagen, an jenem Sonntagmorgen, damit es so aussah, als hätte ich Brian in Notwehr erschossen.
    Nein, der Tod von Trooper Lyons gehe nicht auf mein Konto. Was für eine schreckliche Tragödie für seine Familie! Ob man schon eine Spur verfolge?
    Sie zeigten mir Fotos eines Mannes mit schmalem Gesicht, dunklen Augen und dichten braunen Haaren. Ja, sagte ich, es sei derjenige, den ich am Samstagmorgen in meiner Küche angetroffen hätte. Er habe meinen Mann mit einer Waffe bedroht und gesagt, wenn ich kooperierte, würde niemandem etwas geschehen. Auf seine Forderung hin hätte ich mein Dienstkoppel abgelegt, worauf er meine Sig Sauer gezogen und meinem Mann dreimal in die Brust geschossen habe.
    Purcell habe dann erklärt, dass ich, wenn ich meine Tochter lebend wiedersehen wolle, tun müsse, was er sagte.
    Nein, diesen Purcell hätte ich vorher nie gesehen, geschweige denn von seinem Ruf als professionellem Killer gehört oder gewusst, warum er meinen Mann bedrohte und wo Sophie abgeblieben sei. Ja, dass mein Mann ein Glücksspielproblem gehabt habe, sei mir bewusst gewesen, aber ich hätte nie vermutet, dass ihm bereits ein Geldeintreiber auf den Fersen war.
    Ich gestand, Purcell nach dessen Mord an Brian fünfzigtausend Dollar angeboten zu haben, der dann damit einverstanden gewesen war, dass ich Brians Leiche auf Eis legte und die Polizei erst Sonntagmorgen verständigte. Ich hatte ihm gesagt, dass ich alles tun würde, was er verlangte, aber vierundzwanzig Stunden Zeit bräuchte, um für Sophies Rückkehr sorgen zu können, bevor mich die Polizei festnehmen würde.
    Purcell hatte sich darauf eingelassen. Und so nutzte ich die Zeit, um Brians Leiche mit Schnee zuzuschaufeln, den toten Hund unter der Veranda hervorzuholen und Sprengsätze und eine Zündvorrichtung zu basteln, bei der möglichst niemand zu Schaden kommen würde.
    Ja, meine Flucht war geplant, und, ja, ich hatte es nicht gewagt, mich irgendjemandem anzuvertrauen, auch nicht der Bostoner Polizei. Ich hatte Angst um Sophie und ahnte, dass zumindest einer meiner Kollegen, nämlich Trooper Lyons, involviert war. Es war davon auszugehen, dass dieser Mistkerl Kontakte zu den Bostoner Cops unterhielt.
    Zu diesem Zeitpunkt folgte ich nur noch meinen Instinkten. Ich hielt mich an die Anweisungen, war mir aber gleichzeitig darüber im Klaren, dass, wenn es mir nicht gelänge, der Haft zu entfliehen und meine Tochter zu finden, sie wahrscheinlich verloren wäre.
    D.D. wollte wissen, wer mir zur Flucht verholfen hatte. Ich erklärte, ohne mit der Wimper zu zucken, getrampt zu sein. Sie verlangte eine Beschreibung von Fahrzeug und Fahrer, woran ich mich aber leider, leider nicht erinnern konnte.
    Dass ich meinen Vater in seiner Werkstatt aufgesucht und mir dort einen Wagen besorgt hatte, gab ich zu, betonte aber, um meinen Vater zu schützen, dass er volltrunken gewesen sei und weder zustimmen noch protestieren konnte.
    Mit dem Pick-up sei ich dann auf geradem Weg nach

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