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Wildnis: Thriller - Band 2 der Trilogie

Wildnis: Thriller - Band 2 der Trilogie

Titel: Wildnis: Thriller - Band 2 der Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valentin Zahrnt
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ihr den Mörder auf dem Foto mit Wilken identifiziert habt, war nützlich. Ein Hacker hat mir die Bankauszüge des Mörders besorgt. Er hat fünf Überweisungen von AFI erhalten. Zwei im Sommer 2010, zwei im Sommer 2012 und eine vor drei Wochen. Die Zahlungen in 2010 betrugen zusammen 250.000 Dollar, in 2012 350.000 Dollar. Die aktuelle Zahlung beläuft sich auf 900.000 Dollar – der Mörder hatte schließlich Auslagen, um den Coup in der Mine zu finanzieren.“ Oliver unterdrückte ein Gähnen. „Außerdem habe ich mir die Aufnahmen von Wilken und dem Mörder nochmal angehört. Nachträglich klingen die Wortfetzen tatsächlich danach, als hätten sie an jenem Sonntag geplant, euch im Chix-Tal zu überfallen. Wir haben also den Nachweis, dass Albert den Mörder beauftragt hat.“
    „ Was weißt du noch über den Mörder?“, fragte Anna.
    „ Er ist ein exzellenter Auftragskiller. Ich habe keine Hinweise darauf gefunden, dass er in der Vergangenheit sexuelle Gewalt ausgeübt hat. Das muss also Bestandteil seines Auftrags sein.“
    „ Aber was hat Albert davon?“
    „ Das ist die Frage, mit der ich mich die ganze Nacht über herumgeschlagen habe. Und ich habe noch viel Arbeit vor mir.“ Oliver schob seinen Teller zur Seite, zog den Laptop aus der Tasche und stellte ihn zurück auf den Tisch. „Ich muss eine Strategie entwickeln, wie ich Albert eine Falle stellen kann. Mein bester Einsatz dabei ist Jan.“
    Anna lächelte ihn an. „Wenn man möchte, dass sich jemand für die eigenen Pläne umbringen lässt, sagt man bitte.“
    „ Ihr könnt ein bisschen nach draußen gehen. In der Ecke liegen Schneeschuhe.“ Oliver klappte seinen Laptop auf. „Es ist 12:03 Uhr. Vor halb eins braucht ihr nicht zurück zu sein. Aber bleibt in der Nähe des Hauses und haltet euch von der Straße fern.“
    Nachdem Anna und Jan abgeräumt und gespült hatten, packten sie sich dick ein und verließen das Haus. Durch die geschlossenen Fensterläden hatten sie den strahlenden Tag nur erahnt, nun blendete sie das funkelnde Weiß.
    Sie legten sich die Schneeschuhe an. Zuerst watschelte Jan, um sich mit den ungewohnten, ovalen Tellern unter seinen Füßen nicht zu verheddern. Bald bekam er heraus, dass man damit recht normal laufen konnte, und es vermittelte ihm sogar ein Gefühl von Leichtigkeit, kaum im Schnee einzusinken.
    „ Sollen wir abhauen?“, fragte Anna.
    „ Jetzt? Wo willst du hin?“
    „ Zur Polizei.“
    „ Aber die Verschwörer könnten weitere FBI-Beamte bestochen haben.“
    „ Wir berichten von unserem Verdacht und man wird alle von uns fernhalten, die mit dem Fall in Verbindung stehen. Wenn das FBI die Verräter nicht längst enttarnt hat.“
    Von einer Kiefer rutschte eine weiße Wolke, staubte in Kaskaden von Stockwerk zu Stockwerk und schlug mit einem leisen Wummen zu Boden. Jan überlegte, wie ihre Aussichten standen, ein Auto anzuhalten oder ein bewohntes Haus zu finden, ehe Oliver sie erwischen würde – und wie der auf einen Fluchtversuch reagieren mochte.
    Da trat Oliver in Winterkleidung aus dem Haus und ruderte mit einem Arm in der Luft. „Lauft nach links!“ Er schnürte seine Schneeschuhe. „Schnell!“
    „ Meinst du, die Gangster kommen?“, fragte Anna leise.
    „ Vielleicht. Jedenfalls müssen wir tun, was er sagt.“ Jan rannte los, trat sich auf die Schuhe und fiel vornüber. Er wischte sich den Schnee aus dem Gesicht und hetzte Anna hinterher.
    Oliver holte sie ein. „Jemand hat die Garage geöffnet, in der ich den Wagen abgestellt habe. Ich habe ein Signal erhalten. Da vorne bei den Büschen ist ein Motorschlitten.“
    Erst als sie die Stelle erreicht hatten, erkannte Jan: Verwehte Kufenspuren führten zu einem auffällig gleichmäßigen Haufen, um den herum Schnee am Boden weggeschaufelt war.
    Sie zogen die Plane weg und schnallten sich die Schneeschuhe ab.
    „ Jan lenkt“, entschied Oliver und warf den Motor an. „Anna kommt in die Mitte. Ich muss die Hände frei haben, falls sie uns verfolgen.“
    „ Ich habe so ein Ding noch nie gesteuert!“
    „ Dann lernst du es besser jetzt als in einer Viertelstunde unter Beschuss. Hier am rechten Griff ist das Gas. Gangschaltung gibt‘s keine. Die Bremsen sind auf beiden Seiten wie bei einem Fahrrad. Geh nicht zu schnell in die Kurven und leg dich ordentlich rein.“
    Jan stieg auf und fasste den Lenker. Die Anderen klemmten sich hinter ihn. Nervös drückte er aufs Gas. Nichts geschah. Er drückte fester. Der Schlitten machte einen Satz

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