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Will Trent 03 - Letzte Worte

Will Trent 03 - Letzte Worte

Titel: Will Trent 03 - Letzte Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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stabil. Hast du heute schon irgendwas getrunken, in dem kein Alkohol drin war? «
    Frank war nicht mehr sicher auf den Beinen. Er fiel mehr zum Waschbecken, als dass er ging.
    Lena drehte das Wasser für ihn auf. Ein Bild aus der Kindheit blitzte vor ihr auf, ihr Onkel, so betrunken, dass er sich in die Hose gemacht hatte. Sie versuchte, ihre Gefühle außen vor zu lassen, sich von der Wut zu distanzieren, die sie empfand. Es funktionierte nicht. » Du stinkst wie eine Bar. «
    » Ich denke die ganze Zeit darüber nach, was passiert ist. «
    » Über welchen Teil? « , fragte sie und bückte sich so tief, dass ihr Gesicht nahe bei seinem war. » Den Teil, wo wir uns nicht als Polizisten zu erkennen gegeben haben, oder den Teil, wo wir beinahe einen Jungen wegen eines Brieföffners erschossen hätten? «
    Frank starrte sie an, Panik in den Augen.
    » Hast du geglaubt, ich finde das nicht heraus? «
    » Es war ein Jagdmesser. «
    » Es war ein Brieföffner « , wiederholte sie. » Tommy hat es mir gesagt, Frank. Es war ein Geschenk von seiner Großmutter. Es war ein Brieföffner. Es sah aus wie ein Messer, war aber keines. «
    Frank spuckte ins Waschbecken. Lena drehte sich der Magen um, als sie die dunkelbraune Farbe seines Schleims sah. » Es ist egal. Er hat damit nach Brad gestochen. Und dadurch wird das Ding zu einer Waffe. «
    » Womit hat er dich geschnitten? « , fragte Lena. Frank hatte sich auf dem Boden der Garage gewunden und seinen linken Arm umklammert. » Du hast geblutet. Ich habe es gesehen. Das hat diese ganze Geschichte ja erst ausgelöst. Ich habe Brad zugerufen, er hätte dich erwischt. «
    » Hat er auch. «
    » Nicht mit einem Brieföffner, und sonst habe ich nichts bei ihm gefunden außer ein Spielzeugauto und Kaugummi. «
    Frank schaute sich im Spiegel an. Lena betrachtete sein Spiegelbild ebenfalls. Er sah aus, als wäre er nur noch zwei Schritte vom Grab entfernt.
    Sie zog sich die Pflaster von der Hand. Die Wunde war rot und roh. » Dein Schuss war ein Querschläger. Hast du überhaupt gemerkt, dass ich getroffen wurde? «
    Sein Adamsapfel hüpfte, als er schluckte. Wahrscheinlich wollte er einen Drink. Und wie er aussah, brauchte er auch einen.
    » Was ist passiert, Frank? Du hattest deine Waffe gezogen. Tommy kam auf dich zu. Du hast abgedrückt und mich getroffen. Wie hast du dich am Arm verletzt? Wie konnte ein Junge von gut sechzig Kilo mit einem Brieföffner in der Hand an dir vorbeikommen? «
    » Ich habe dir doch gesagt, dass er mich mit dem Messer erwischt hat. Das mit dem Brieföffner ist nicht wahr. «
    » Weißt du was – für einen Polizisten bist du ein beschissener Lügner. «
    Frank stützte sich am Waschbecken ab. Er konnte kaum aufrecht stehen. » In seinem Geständnis erwähnt Tommy keinen Brieföffner. «
    Lenas Stimme war eher ein Fauchen. » Weil ich noch ungefähr zwei Tropfen Loyalität für dich übrighabe, alter Mann, und die wirbeln schon den ganzen verdammten Tag im Ausguss. Erzähl mir, was in der Garage passiert ist! «
    » Ich weiß es nicht. Ich kann mich nicht erinnern. «
    » Wie kam Tommy an dir vorbei? Hast du einen Blackout gehabt? Bist du gestürzt? «
    » Unwichtig. Er ist getürmt. Alles, was danach passiert ist, geht auf ihn. «
    » Wir haben uns vor der Garage nicht zu erkennen gegeben. Wir waren einfach nur Leute, die mit Waffen auf seinen Kopf zielten. «
    Er starrte sie an. » Freut mich sehr, dass du zugibst, dass du heute einen Fehler gemacht hast, Prinzessin. «
    Lena wurde so wütend, dass sie bereit war, jeden Schaden anzurichten, den sie nur anrichten konnte. » Als Brad ›Polizei‹ rief, blieb Tommy stehen. Er hatte den Brieföffner in der Hand. Brad lief in ihn hinein. Tommy wollte ihn nicht niederstechen. Das sage ich jedem, der mich fragt. «
    » Er hat dieses Mädchen kaltblütig umgebracht. Willst du mir damit sagen, dass dir das egal ist? «
    » Natürlich ist mir das nicht egal « , blaffte sie. » Mein Gott, Frank, ich will damit ja nicht sagen, dass er es nicht getan hat. Ich will damit nur sagen: Sobald Tommy einen Anwalt hat, bist du im Arsch. «
    » Ich habe nichts falsch gemacht. «
    » Dann wollen wir hoffen, dass der Richter der gleichen Meinung ist, denn sonst erklärt er die Verhaftung und das Geständnis für ungültig und auch alles, was sich aus der Auffindung Tommys in der Garage ergeben hat. Dem Jungen wird ein Mord angehängt, weil du ohne eine Flasche Whiskey im Magen nicht geradeaus schauen kannst. « Ihr Gesicht

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