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Will Trent 03 - Letzte Worte

Will Trent 03 - Letzte Worte

Titel: Will Trent 03 - Letzte Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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mich zu besorgen. Ich hatte nicht die Zeit … « Sie schüttelte den Kopf, weil sie sich vorkam wie ein Schuft. » Vielleicht finde ich ja die Kreditkartenabrechnung noch, falls es wichtig ist. Das war vor über fünf Jahren. «
    » Wie viele haben Sie gekauft? «
    » Fünfundzwanzig, glaube ich. Jeder in der Truppe bekam einen. «
    » Das ist viel Geld. «
    » Ja « , gab sie zu. Jeffrey hatte ihr keine Obergrenze genannt, und Saras Vorstellung von einem teuren Geschenk bedeutete einen höheren Preis, als Jeffrey sich vorgestellt hatte. Warum hatten sie Tage damit verschwendet, wütend aufeinander zu sein? Warum war das so wichtig gewesen?
    Will überraschte sie, indem er sagte: » Ihr Akzent klingt hier unten anders. «
    Sara lachte, er hatte sie überrumpelt. » Klinge ich nach Provinz? «
    » Ihre Mutter hat einen wunderbaren Akzent. «
    Bis auf heute Abend hatte sie den Klang der Stimme ihrer Mutter immer geliebt.
    Er überraschte sie noch einmal. » Sie sind zwar auch irgendwie in diesen Fall hineingezogen worden, aber in vielerlei Hinsicht haben Sie sich auch selbst in diese Lage gebracht. «
    Seine Offenheit ließ sie erröten.
    Sein Gesichtsausdruck war sanft, verständnisvoll. Sie fragte sich, ob das echt war oder ob er nur eine seiner speziellen Verhörtechniken einsetzte. » Ich weiß, das klingt sehr forsch, aber ich gehe davon aus, dass Sie mich aus einem bestimmten Grund vor das Krankenhaus auf der Main Street bestellt haben. «
    Sara lachte noch einmal, diesmal über sich selbst und die Situation. » So berechnend war das gar nicht. Das wirkt nur jetzt so. «
    » Ich wohne in Ihrem Haus. Die Leute werden mein Auto draußen auf der Straße stehen sehen. Ich weiß, wie es in Kleinstädten zugeht. Sie werden denken, dass zwischen uns irgendwas läuft. «
    » Aber da ist nichts. Sie sind verheiratet, und ich bin … «
    Sein Lächeln war mehr ein Gesichtverziehen. » Die Wahrheit bringt in solchen Situationen nicht viel. Das müssen Sie doch wissen. «
    Sara schaute sich wieder seine Büroutensilien an. Er hatte die Gummibänder nach Farben sortiert. Sogar die Büroklammern lagen alle in dieselbe Richtung.
    » Hier läuft irgendwas«, sagte Will. »Ich weiß nicht, ob es das ist, was Sie denken, aber irgendwas stimmt in diesem Revier nicht. «
    » Und was? «
    » Ich weiß es noch nicht, aber Sie sollten sich auf ein paar üble Reaktionen gefasst machen. « Er formulierte es vorsichtig. » In solchen Situationen, wenn Polizisten verhört werden … die mögen das ganz und gar nicht. Die sind unter anderem deshalb gut in ihrem Job, weil sie davon überzeugt sind, dass sie alles richtig machen. «
    » Ich bin Ärztin. Glauben Sie mir, nicht nur Polizisten denken so. «
    » Ich will, dass Sie vorbereitet sind, denn wenn wir mit dieser Geschichte durch sind – ob ich nun herausfinde, dass Tommy schuldig war oder dass Detective Adams Mist gebaut hat, oder ob ich herausfinde, dass alles korrekt gelaufen ist –, die Leute werden Sie auf jeden Fall hassen, weil Sie mich hierhergebracht haben. «
    » Sie haben mich auch vorher schon gehasst. «
    » Sie werden sagen, dass Sie das Gedenken an Ihren Mann in den Dreck ziehen. «
    » Sie wissen rein gar nichts über ihn. Sie haben keine Ahnung. «
    » Sie werden sich den Rest zusammenreimen. Es wird noch viel schwieriger werden, als es jetzt ist. « Er drehte ihr den Oberkörper zu. » Ich werde es schwieriger machen. Ich werde absichtlich Dinge tun, die die Polizisten hier so wütend machen, dass sie die Karten auf den Tisch legen. Kommen Sie damit zurecht? «
    » Was, wenn ich Nein sage? «
    » Dann finde ich einen anderen Weg. «
    Sie merkte, dass sein Angebot aufrichtig war, und bekam ein schlechtes Gewissen, weil sie seine Motive zuvor in Zweifel gezogen hatte. » Das hier ist nicht mehr mein Zuhause. Ich fahre in drei Tagen wieder ab, egal was passiert. Tun Sie, was Sie tun müssen. «
    » Und Ihre Familie? «
    » Meine Familie hält zu mir. « Sara war sich bei vielen Dingen nicht sicher, aber wenigstens das wusste sie ganz genau. » Sie sind vielleicht nicht immer meiner Meinung, aber sie halten zu mir. «
    » Okay. « Er wirkte erleichtert, als hätte er den harten Teil jetzt hinter sich. » Ich brauche von Ihnen Julie Smiths Telefonnummer. «
    Sara hatte die Frage erwartet. Sie zog ein zusammengefaltetes Blatt Papier aus der Tasche und gab es ihm.
    Er deutete zu dem altmodischen Festnetzapparat neben der Couch. » Ist das derselbe Anschluss wie im Haus?

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