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William von Saargnagel und der purpurne Traum (Episode 1 - Eine besondere Begegnung)

William von Saargnagel und der purpurne Traum (Episode 1 - Eine besondere Begegnung)

Titel: William von Saargnagel und der purpurne Traum (Episode 1 - Eine besondere Begegnung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfons Th. Seeboth
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das vollständig verschmutzte Fenster kam nur spärlich Licht, sodass er nicht viel erkennen konnte. Und erneut hörte er jemanden sprechen. Ein Mädchen! Aber was ihn völlig verwirrte: Die Stimme befand sich in seinem Kopf.
    » Ich habe so einen großen Hunger! Hast du etwas zu essen für mich übrig? «
    »Wer ist da?«, fragte William ängstlich. Immer noch konnte er niemanden in der kleinen dreckigen Hütte entdecken.
    » Hier unten neben deinen Füßen sitze ich. «
    William schaute runter. Vor ihm auf dem staubigen Boden saß ein eigenartiges Tier. Es war himmelblau mit kleinen weißen Flecken. Es hatte vier kräftige Beine und einen langen Hals mit relativ großem Kopf und scharfen Zähnen. Ein Schwanz mit Dornen am Ende zitterte hin und her und zwei zierlich wirkende Flügel spannten sich auf dem Rücken. Der ganze Körper war mit Schuppen und kleinen flaumartigen Federn bedeckt. William machte mehrere Schritte zurück und wäre fast über ein paar Hol zeimer gefallen.
    » Ich werde dich nicht beißen! Du musst doch keine Angst vor mir haben. Ich tu dir wirklich nichts. «
    »Ich weiß nicht so recht, du siehst sehr gefährlich aus«, erwiderte William und wollte noch etwas Abstand zwischen sich und dem komischen Tier bringen. Jedoch befand sich hinter ihm schon die Hüttenwand. Sein Herz raste vor Angst. So ein Wesen hatte er noch nie gesehen und ihm waren schon etliche im Zirkus begegnet. Aber niemals zuvor hatte eines mit ihm gesprochen.
    » Auch wenn ich großen Hunger habe, so verspreche ich dir, dass ich dich nicht fressen werde! Hast du nicht irgendetwas zu essen bei dir? «
    Das kleine Wesen setzte einen bettelnden Blick auf, dem William nicht widerstehen konnte. Auch er verspürte nun großen Hunger und kramte aus der Einkaufstüte die belegten Semmelbrötchen. Er nahm den Leberkäse runter und legte die Scheiben vor das eigenartige Tier auf den Boden. Langsam verlor William die Angst und setzte sich zu dem kleinen Wesen. Vorsichtshalber behielt er jedoch einen Meter Abstand.
    Während William beobachtete, wie das himmelblaue Geschöpf hastig den Leberkäse verschlang, aß er die trockenen Semmeln.
    Nachdem es alles verputzt hatte, rülpste es laut auf. » Entschuldige, es war einfach zu lecker. « Fragend schaute es zu ihm auf. » Du, William? Hast du denn einen schönen Namen für mich? «
    »Einen Namen? Ich weiß ja nicht einmal, wer oder was du bist. Ich habe ja schon viele eigenartige Tiere gesehen, aber so etwas wie dich noch nie«, entgegnete William. Plötzlich überkam ihn das Gefühl, das Wesen vor sich beleidigt zu haben, was sich an der Reaktion des Tieres recht schnell bestätigte.
    Wütend und mit einer bedrohlich klingenden Stimme erwiderte es: » Eines solltest du dir merken: Ich bin kein Tier! Ich bin eine Drachendame. Für normale Menschen bin ich ein Fabelwesen, sie sehen mich nur als Hund oder Katze. Du jedoch bist ein Magier und kannst alle Fabelwesen als das erkennen, was sie sind. « Nachdem sie einmal tief Luft geholt hatte, beruhigte sie sich wieder und schaute ihn erneut fragend an. » Also hast du nun einen Namen für mich? Du kannst mich ja schlecht einfach Drache nennen. Denn wenn wir zwei schon ein Leben lang zusammenbleiben, dann möchte ich zumindest einen schönen Namen von dir haben. «
    William fing fürchterlich zu stottern an. »Ei-ein Leben lang zusammen? Wir bei-beide? Das geht doch überhaupt nicht! Wie soll ich für uns was zu essen besorgen? Und was heißt hier ich sei ein Magier?«
    » Naja, du bist wohl eher ein Druide, wenn ich so deine magische Aura betrachte. Ja, das mit dem Essen wird schwierig, da du ja keine Eltern mehr hast. Aber bald bist du ja zehn Jahre alt. In einem Monat, oder? «
    William nickte und fragte: »Woher weißt du das alles?«
    » Du hast mich seit dem Tag deiner Geburt an deinem Herzen getragen. Ich war dein Leben lang immer bei dir. « Die kleine Drachendame sah, wie sich William an die Halskette griff und den Anhänger suchte. » Ja, ich steckte in dem kleinen Ei an deiner Halskette. Also, was ist nun? Hast du einen Namen für mich? «
    William überlegte eine ganze Weile, aber ihm fiel erst nichts ein. Nach ein paar Minuten hatte er einen passenden Namen für sie. »Ich weiß nicht, ob er dir gefallen wird. Wenn du ihn nicht haben möchtest, sage es bitte. Weil du so hellblau wie der Himmel bist und deine weißen Flecken am Bauch und deinen Flügeln, ähm … dachte ich an, Nildani, die Himmelsblume.«
    » Der ist toll! « Sie

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