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Willst Du Normal Sein Oder Gluecklich

Willst Du Normal Sein Oder Gluecklich

Titel: Willst Du Normal Sein Oder Gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Betz
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einen Roman liest, aber dass er selbst der Held in seinem eigenen Lebensroman sein könnte, dieser Gedanke macht ihm Angst.
    Es ist die Angst, die den Menschen ohnmächtig in seinen eingefahrenen Gleisen auf der Spur hält. Der Normalmensch
spurt und bemüht sich, so gut es geht, das zu tun, was man von ihm erwartet: arbeiten, Versicherungen abschließen, Kredite bedienen, konsumieren, Pflichten erfüllen und nie unangenehm auffallen. Er bemerkt zwar, dass ihn das nicht glücklich macht, glaubt jedoch, keine Wahl zu haben. Er versucht, seiner selbst erzeugten inneren Leere und Langeweile zu entfliehen, lenkt sich durch vielerlei äußere Tätigkeiten ab oder flüchtet in Süchte, verdrängt aufsteigende Gefühle wie Angst, Wut oder Trauer und stirbt vordergründig an einem kranken Körper.
    In Wahrheit stirbt der Mensch an seinem gebrochenen Herzen, das nichts als lieben wollte und das er früh in seiner Kindheit verschloss und gegen dessen Stimme er im Leben immer handelte. Der Verrat am eigenen Herzen ist die wirkliche Todesursache des normalen Menschen, der nie den Mut fand, sein eigenes Leben zu leben und sich der Liebe und dem Lieben zu öffnen. Bist du bereit, diese Art von Leben zu beenden und aufzuhören, mit deinem Herzen Kompromisse zu schließen oder seine Stimme völlig zu ignorieren?

Die Vertreibung aus dem Paradies der Unschuld
    Wir Menschen werden in ein Leben von Abhängigkeit und Unfreiheit hineingeboren. Denn das kleine Kind hat tatsächlich keine Wahlfreiheit. Es muss sich denen anpassen, die die Macht über es besitzen. Zu Beginn unseres Lebens brauchen wir tatsächlich die Zuwendung und Aufmerksamkeit, die Bestätigung und Liebe eines anderen Menschen. Dieser andere Mensch – unser Gegenüber – ist selbst in seinem Leben nicht satt geworden an Liebe und musste lernen, dass er den Nährstoff »Aufmerksamkeit, Anerkennung, Liebe« angeblich nur bekommt, wenn er bestimmte Bedingungen erfüllt, und auch dann nur in kleinsten Rationen. Wir werden also von Erwachsenen erzogen, die in ihrem Innern selbst noch kleine, verletzte und nach Liebe hungernde Kinder sind, mit sich und ihrem Leben nicht glücklich. Deshalb können sie auch uns nicht glücklich machen, sondern nur zeigen, wie man sich unglücklich macht. Erziehung ist bis heute weitgehend eine Anleitung zum Unglücklichsein, auch wenn Eltern das Beste für ihr Kind wollen. Diese schmerzhafte Erfahrung der Kindheit, für Liebe die Erwartungen und Bedingungen anderer erfüllen zu müssen, hat jeder von uns gemacht. Es war unsere »Vertreibung aus dem Paradies«. Und es war zugleich ein Weg hinaus
aus dem Bewusstsein unserer Einzigartigkeit. Es war die Dressur hin zur Norm, die Erziehung zum »Normalmenschen«, wie wir sie heute immer noch unseren Kindern verpassen. Wir maßen uns an zu wissen, was für sie richtig ist. Wir halten sie schon früh zur Leistung an und wollen stolz auf sie ein. Wir wollen, dass sie früh laufen können und selbstständig sind, und zwingen sie schon bald, still zu sitzen und das zu tun, was wir von ihnen erwarten. Wir lassen sie nicht so lange spielen, wie sie wollen. Wir nehmen uns kaum die Zeit, um mit ihnen zu spielen und an ihrer Welt teilzuhaben, mit einem offenen Ohr für ihre Gedanken, Ängste, Träume und Hoffnungen.
    So blieben auch wir selbst hungrig nach Liebe, wuchsen in große Körper hinein und glaubten, nun erwachsen zu sein. In unserem Innenleben jedoch blieb jenes Kind lebendig, das sich danach sehnt, in einer Welt der Geborgenheit und Liebe zu leben, zu lachen, zu spielen und sich des Lebens zu freuen. Dieses Kind lebt in jedem von uns und meldet sich täglich zu Wort, wenn es uns nicht gut geht. Wenn jemand Ärger oder Wut, Trauer oder Angst, Minderwertigkeit oder Ohnmacht in uns auslöst, ist es das Kind in uns, das diese Gefühle fühlt. Es ist nicht der erwachsene Mensch selbst, sondern das Kind in uns, das uns daran erinnert, dass es sein Paradies, die Welt der Liebe und des Liebens verloren hat. Dort will es wieder hin. Dort will auch unser Herz hin, denn es weiß: Ich komme aus der Liebe, ich bin aus der Liebe geboren und nur diese Liebe meines Herzens ist es, die mich zu einem glücklichen Menschen machen kann.

    Diese Rückkehr ins Paradies steht jetzt in diesen Jahren auf dem Programm unseres Lebens. Sie hat bereits in vielen Menschen begonnen, die begriffen haben: Niemand holt uns aus dem selbst erbauten Gefängnis, dem Käfig der Normalität, der Anpassung, der Selbstverurteilung

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