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Winterkaelte

Winterkaelte

Titel: Winterkaelte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie M. Schwartz
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musste sich zusammennehmen um nicht zu Weinen.
    Am anderen Ende war ein leises Schluchzen gefolgt von einem lauten Schniefen zu hören.
    »Du bist endlich aufgewacht?«, fragte Kisha schließlich.
    »So leicht wird man mich nicht los. Glaub mir, ich habe es versucht.«
    Kisha lachte leise, doch sie konnte ihre Tränen damit auch über das Telefon nicht verbergen.
    »Ich konnte dich nicht mehr so sehen. Ich habe es nicht ertragen. Es tut mir leid.«
    »Du musst dich nicht entschuldigen. Ich hatte nichts davon. Ich habe doch gar nicht mitbekommen, dass du da warst«, erwiderte Alexander, der nun auch seinen Tränen freien Lauf ließ, »Ich hoffe du kommst mich einmal besuchen.«
    Diese Bitte war gewagt. Er konnte nicht wissen, was sich in den drei Wochen verändert hatte. Vielleicht war es wirklich vorbei, doch wenn es so war, dann wollte er sie wenigstens ein letztes Mal sehen.
    »Natürlich, am liebsten sofort.«
    »Man wird dich nicht reinlassen, die Besuchszeit ist vorbei.«
    »Ok«, sagte Kisha und seufzte laut, »Dann morgen. Ich verspreche es dir.«
    »Ich freue mich. Bis morgen dann. Ciao.«
    »Ciao.«
    Alexander legte auf und weinte hemmungslos. War es Glück oder Angst davor, was am nächsten Tag passieren würde, er konnte es nicht sagen. Doch das Weinen machte ihn müde und so schlief er bald ein.

    Die Träume ließen ihn auch in dieser Nacht nicht in Ruhe. Immer wieder sah er eine dunkle Gestalt, die sich über den schneeweißen, nackten Körper eines Mädchens beugte. Er wirbelte herum. In seiner Hand blitzte etwas auf. Jemand schrie »Vorsicht!« und dann stießen sie zusammen. Alexander blickte an sich hinab und sah den blutigen Griff eines Messers aus seinem Bauch ragen.
    Danach schreckte er hoch, doch das Bild hatte sich für Minuten in sein Gedächtnis gebrannt und verzögerte dadurch das Einschlafen.
    Am Morgen gab es eine neuerliche Visite. Man untersuchte seine Wunden und die Verbände wurden gewechselt. Nach dem Frühstück begann die Besuchszeit. Alexander wartete bereits gespannt darauf, doch er musste zugeben, er wusste nicht einmal welcher Wochentag war und so konnte er sich nicht ausrechnen, ob und wann heute Besuch kommen würde.
    Während er noch angestrengt darüber nachdachte, klopfte es zaghaft an der Tür. Noch bevor er etwas sagen konnte wurde sie einen Spalt geöffnet und ein dunkelblonder Schopf schob sich herein.
    Als sie ihn sah, strahlte Andrea und stürzte auf ihn zu. Ohne ein Wort umarmte sie ihn sanft und küsste ihn auf die rechte Wange.
    »Ich bin so froh, dass es dir wieder besser geht!«, sagte sie leise.
    »Ich freue mich dich zu sehen.«
    Andrea löste sich von ihm und überreichte Alexander ein kleines Geschenk.
    »Ich dachte, du wirst was für deine Nerven brauchen. Und du bist nicht so der Typ für Blumen«, meinte sie lachend.
    Alexander öffnete das Geschenk und als er den Inhalt sah, begann auch er zu lachen. Die Schachtel enthielt unzählige Tüten mit Fruchtgummis.
    »Das ist ja nett«, sagte er.
    »Ich habe gehört, du bist nicht so der Fan von Schokolade«, erwiderte Andrea.
    »Von wem?«
    »Von mir.«
    Die Stimme war zögerlich und leise. Sie kam von außerhalb des Krankenzimmers. Mit traurigem Gesicht wartete dort Kisha und schien nicht so recht zu wissen, ob sie nun hereinkommen sollte oder nicht.
    Alexander sah sie stumm an. Er wünschte sich nichts sehnlicher als sie endlich wieder in die Arme schließen zu können, doch sie rührte sich nicht. Kisha blieb wie angewurzelt stehen. Ihr Körper zitterte sichtlich und sie weinte.
    »Komm her«, ermutigte sie Andrea, doch es dauerte etwas, bis sie sich wirklich überzeugen ließ.
    Zaghaft trat Kisha an Alexanders Bett und nahm ihn in den Arm. Als er ihren Hals küsste verlor sie den Rest ihrer Beherrschung und brach weinend auf ihm zusammen. Doch er hielt sie nur fest und weinte mit ihr.
    Dieses Mal vor Glück.
    »Ich mache mir solche Vorwürfe«, sagte Kisha schließlich.
    »Aber warum denn?«, fragte Alexander.
    »Ich habe dich im Stich gelassen. An dem Abend hätten wir uns nie trennen dürfen. Und dann hier im Krankenhaus. Ich konnte es nicht. Ich konnte dich einfach nicht so sehen.«
    Alexander streichelte sanft durch ihr Haar, während ein neuerlicher Weinkrampf ihren Körper schüttelte.
    »Es war so unwirklich. So seltsam. Die drei Wochen waren die Hölle, wenn du verstehst.«
    Er nickte stumm.
    »Wenn es das war, ich meine das mit uns. Dann war es eine schöne Zeit«, sagte Alexander ruhig.
    Kisha

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