Wir ♥ Maya Banks
Anweisungen abzuwarten.
Wieder in der Küche angelangt, bereitete sie die Tabletts und die Gläser für Champagner und Wein vor, während sie leise vor sich hin fluchte.
Mit drei Kellern hatte sie gerechnet – und einen unerfahrenen Collegeschüler bekommen, der sich ein bisschen Trinkgeld dazuverdienen wollte. Ganz große Klasse! Einen Moment später kam der Junge in die Küche und sah überraschenderweise ganz passabel aus. Zwar waren Hose und Hemd ihm ein bisschen zu weit, trotzdem wirkte er ordentlich und adrett. Sein Haar war so sorgfältig zurückgekämmt, dass es beinahe glänzte.
Sie winkte ihn zu sich herüber, bevor sie ihm ein Tablett mit Hummerpasteten in die Hände drückte und ihn durch die Tür ins Wohnzimmer bugsierte, in dem Ashley und Devon sich mit ihren Gästen unterhielten.
Danach kehrte sie zur Kücheninsel zurück, um die Gläser mit Wein und Champagner zu füllen.
„Brauchen Sie vielleicht Hilfe?“, fragte Cam hinter ihr.
Überrascht wirbelte sie herum und hätte beinahe den Inhalt der Flasche auf den Boden geschüttet.
„Hilfe?“
Cam nickte. „Unterstützung? Sie sehen so aus, als könnten Sie welche gebrauchen. Wie kommen Sie bloß auf den Gedanken, dass Sie das alles allein bewerkstelligen können? Ashley muss verrückt gewesen sein, als sie Ihnen das Okay für das Catering gegeben hat.“
Pippa war entsetzt und verwirrt zugleich, als ihr die Bedeutung seines Hilfeangebotes bewusst wurde.
„Täte mir sehr leid, wenn Sie sich Ihre hübschen Hände schmutzig machen würden“, erwiderte sie zynisch. „Und nur zu Ihrer Information: Ich habe alles unter Kontrolle. Die Aushilfen sind nicht gekommen – das ist nicht meine Schuld. Das Essen hingegen ist tadellos, wenn ich das so sagen darf. Ich muss nur einen Weg finden, es zu den geschätzten Gästen zu befördern.“
„Wenn ich das richtig verstehe, habe ich Ihnen eben meine Hilfe angeboten, und Sie haben mich daraufhin beleidigt“, konterte Cam.
Stirnrunzelnd schaute sie ihn an. Verdammt, warum sah dieser Mann einfach zum Anbeißen aus? Und nicht wie eine Kröte – oder wenigstens kahlköpfig? Obwohl eine Glatze am richtigen Mann auch ziemlich sexy sein konnte. Und warum war sie nicht in der Lage, die einfachsten Aufgaben zu verrichten, sobald er in ihrer Nähe war?
„Sie sind Ashleys Gast“, erklärte sie. „Mal ganz davon abgesehen, dass es nichts für Sie wäre. Sie sind daran gewöhnt, bedient zu werden, und nicht daran, andere zu bedienen.“
„Und woher wollen Sie wissen, dass es nichts für mich ist?“, hakte er nach und griff nach einem der Tabletts.
Darauf wusste sie nichts zu antworten und beobachtete fassungslos, wie er mit dem Tablett aus der Küche ging. Mit rasendem Puls lehnte sie sich Halt suchend an die Spüle hinter sich.
Cam war schlichtweg das, was man als atemberaubend attraktiv bezeichnen konnte und in vielerlei Hinsicht der absolut falsche Mann für sie. Aber etwas an ihm zog sie immer wieder wie magisch in seinen Bann.
Seitdem Ashley und Devon ein Paar waren, hatte sie ihn öfter gesehen. Cam und Devon waren nicht nur gute Freunde, sondern auch Geschäftspartner und besaßen eine Kette luxuriöser Hotels und Resorts. Und als Ashleys beste Freundin hatte Pippa Devons Freund auf zahlreichen Festivitäten getroffen. Auf der Hochzeit der beiden war er sogar ihr Tischnachbar gewesen, was sie Höllenqualen hatte erleiden lassen. Obwohl sie ihm so nah gewesen war, dass sie seinen männlichen Duft wahrnehmen konnte, lagen unbestreitbar Welten zwischen ihnen.
Sie seufzte. Vermutlich irritierte sie das am meisten. Er war so ein herrliches Prachtexemplar von Mann und leider kein bisschen an ihr interessiert.
Möglicherweise war sie einfach nicht sein Typ. Und sie hatte überhaupt keine Ahnung, auf was für einen Typ von Frau er stand, denn sie hatte ihn bisher noch nie mit einer Frau gesehen. Entweder hielt er sich gern bedeckt, was sein Privatleben betraf, oder er hatte keins.
Ihr schien es ein verlockender Gedanke, seine Welt ein bisschen ins Wanken zu bringen.
Als ihr klar wurde, dass sie viel zu viel Zeit damit verbrachte, sich sehnsüchtigen Träumereien über Cam hinzugeben, griff sie nach einem anderen Tablett, holte tief Luft, um sich zu sammeln und danach ins Wohnzimmer zu gehen.
Pippa lächelte über das ganze Gesicht und hoffte insgeheim, dass man immer noch etwas von ihrem Lippenstift sah. Der Rest ihres Make-ups war nämlich wahrscheinlich schon im Eifer der Vorbereitungen
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