MoR 03 - Günstlinge der Götter
Das Buch
Julius Caesar und Pompeius: Sie sind jung, stammen aus den vornehmsten Familien und haben eine glänzende Zukunft vor sich. Ihre Vorfahren haben den kleinen Stadtstaat Rom zum strahlenden Mittelpunkt eines Weltreiches gemacht und schier grenzenlose Macht in den Händen weniger ausgesuchter Männer gebündelt. Nichts scheint ihnen Einhalt gebieten zu können, auch nicht orientalische Herrscher, die seit Jahren das Imperium Romanum in blutige und kostspielige Kriege verwickeln. Die einzige Bedrohung erwächst dem Reich von innen, denn in dem brutalen Kampf um die Vormachtstellung schrecken die alten, machtgierigen Clans vor nichts zurück - weder vor Intrige und Verrat noch vor Terror und Mord.
Zunächst scheint sich Fortunas Rad dem jungen Pompeius zuzuneigen. Mit sicherem Gespür setzt der Sproß einer alten Adelsfamilie in dem Poker um die Macht auf die richtige Karte und zieht für den umstrittenen Sulla in den Krieg.
Sein Ziel ist die Konsulwürde. Dazu sollen ihm nicht nur Erfolge auf dem Schlachtfeld verhelfen, sondern auch eine geschickte Bündnispolitik. So wird der ehrgeizige und charismatische Julius Caesar sein Weggefährte - aber aus den Freunden werden schließlich Todfeinde. Und während Pompeius den Sklavenaufstand unter Spartakus grausam niederschlägt, bereitet sich Julius Caesar mit der Raffinesse eines genialen Diplomaten auf die entscheidende Begegnung vor. Die Günstlinge der Götter sind angetreten zum Kampf um die Weltherrschaft.
Die Autorin
Colleen McCullough ist vor allem bekannt für ihren Roman „Die Dornenvögel“, der auch verfilmt wurde. Sie wurde 1937 in Wellington, New South Wales in Australien geboren. McCullough ist gelernte Neurologin und arbeitete in verschiedenen Krankenhäusern in Sydney und im Vereinigten Königreich, bevor sie sich für zehn Jahre ans Institut für Neurologie an die Yale Medical School in New Haven in den USA verpflichtete. Dort merkte sie bald, dass sie mehr Lust hatte, Romane zu schreiben als sich mit DNA zu befassen.
Nach ihrem ersten literarischen Erfolg „Tim“, der auch mit Mel Gibson verfilmt wurde, schrieb sie ihr bislang berühmtestes Buch „Die Dornenvögel“. Nach intensiven Recherchen begann sie die sechsteilige Reihe über die letzten Jahre im alten Rom. Die Intensität ihrer Recherchen brachte ihr 1993 den Titel „Doctor of Letters“ der Macquary University ein.
Sie ist Mitglied der New York Academy of Sciences und der American Association for the Advancement of Science. Colleen McCullogh ist berechtigt, in ihrem Namen das Kürzel AO zu tragen, Officer of the Order of Australia, einem australischen Pendant zum Order of the British Empire.
Heute lebt sie zurückgezogen mit ihrem Mann auf Norfolk Island, einer kleinen Insel im Südpazifik.
Für Lieutenant Colonel the Reverend A. Rebecca West — Femina Optima Maxima
1. Teil
April 83 v. Chr. bis Dezember 82 v. Chr.
Der Verwalter hielt die Öllampe mit den fünf brennenden Dochten empor, bis sie die beiden Schlafenden auf dem Bett erleuchtete, aber er wußte, daß das Licht nicht hell genug war, um Pompeius zu wecken. Dazu brauchte er dessen Frau.
» Domina! «
Verwirrt schlug Antistia die Augen auf — es war nicht üblich, daß Diener Pompeius’ Schlafzimmer betraten. Sie vergewisserte sich, daß das Laken ihren Körper züchtig bedeckte, dann setzte sie sich auf.
»Was gibt es? Was ist denn los?«
»Eine dringende Nachricht für den Herrn«, sagte der Verwalter grob. »Weckt ihn und sagt ihm, er solle ins Atrium kommen!« Die Flammen seiner Lampe flackerten und rauchten, als er auf dem Absatz kehrtmachte. Die Tür schloß sich, und Antistia blieb im Dunkeln zurück.
Dieser schreckliche Mensch! Das hatte er absichtlich getan! Zum Glück wußte sie noch, daß ihr Unterkleid am Fußende des Bettes lag. Sie zog es an und rief laut nach Licht.
Pompeius störte das alles nicht. Als Antistia mit einer Lampe in der Hand und eingewickelt in eine warme Decke wieder an das Bett trat, schlief er noch immer. Nicht einmal die Kälte schien er zu spüren, obwohl er bis zur Hüfte nackt dalag.
Bei anderen Gelegenheiten — und aus anderen Gründen — hatte Antistia versucht, ihn wachzuküssen, doch stets vergeblich. Pompeius mußte gerüttelt und geschüttelt werden.
»Was ist denn?« fragte er, setzte sich auf und fuhr mit den Händen durch sein dichtes gelbes Haar. Die Stirnlocke über dem hohen Haaransatz stand keck nach oben, seine blauen Augen musterten Antistia
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