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WISO - Aktien, Anleihen und Fonds

WISO - Aktien, Anleihen und Fonds

Titel: WISO - Aktien, Anleihen und Fonds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jungblut
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Betrages. Viele dieser Wert»papiere« existieren allerdings heute gar nicht körperlich – es gibt sie nur virtuell. Selbst da, wo es noch Aktien in gedruckter Form gibt, kommen sie niemals auch nur in die Nähe des Marktplatzes Börse. Sie liegen sicher verwahrt bei den Banken und Sparkassen. Selbst da werden sie bei Kauf und Verkauf schon lange nicht mehr zwischen den Depots hin und her transportiert. Der Besitzwechsel wird nur noch innerhalb der Datenverarbeitung registriert.
    Parallel dazu verliert auch der Handel »auf dem Parkett« immer mehr an Bedeutung. Zwar sind in den Börsensälen von Frankfurt oder New York noch Händler zu sehen, die mehr oder weniger aufgeregt mit den Armen fuchteln und in einer für unerfahrene Beobachter kaum verständlichen Sprache miteinander kommunizieren. Doch die weitaus meisten Umsätze werden heute mithilfe elektronischer Handelsplattformen abgewickelt.
    Es gibt auch Börsen, an denen tatsächlich Güter aller Art gehandelt werden: Rohöl, Weizen, Tabak, Schweinebäuche und viele andere Rohstoffe oder Naturprodukte. Doch auch an diesen sogenannten Warenterminbörsen sind die gehandelten Güter nie zu sehen, sie existieren oft auch noch gar nicht. Es geht ausschließlich um Termingeschäfte, bei denen die Beteiligten das Recht erwerben oder verkaufen, eine bestimmte Ware zu einem festgelegten Zeitpunkt zu einem vorher vereinbarten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Es sind reine Spekulationsgeschäfte. Sie sind dennoch für die reale Wirtschaft von großer Bedeutung, da nur so für die Produzenten wie für die Weiterverarbeiter dieser Rohstoffe und Erzeugnisse die Sicherheit besteht, dass sie die gewünschten Mengen zu oft lange vorher festgesetzten Preisen kaufen oder verkaufen können.
    In diesem WISO-Buch geht es jedoch vor allem um die Märkte für Wertpapiere – also um den Handel mit Aktien, Fondsanteilen, Anleihen, Zertifikaten und anderen Anlagemedien, die für private Sparer und Anleger von Bedeutung sind.
    Achtung!
    Ohne Führerschein darf sich niemand an das Steuer eines Autos setzen. Ohne die notwendigen theoretischen Kenntnisse und ausreichende |15| Fahrpraxis wäre das im Straßenverkehr viel zu gefährlich. Beim Börsenverkehr ist es nicht anders: Nur wer die Regeln kennt, sollte sich daran beteiligen. Sonst kann die Sache böse enden. Deswegen müssen Sie es den Banken bei vielen Wertpapiergeschäften laut Gesetz schriftlich geben, dass Sie wissen, warum es dabei geht. Zwar prüft das in der Regel niemand nach, aber es liegt in Ihrem eigenen Interesse, sich erst zu informieren, ehe Sie sich auf Geschäfte einlassen, die Sie nicht ganz durchschauen. Selbst große Banken sind in den letzten Jahren in gefährliche »Schieflagen« geraten, weil die Vorstände nicht wirklich verstanden, welche riskanten Geschäfte einige ihrer Händler betrieben.
    Aber wie Sie in diesem Kapitel sehen werden, ist es gar nicht weiter schwer, sich für die Börse fit zu machen. Ähnlich wie ein Wochenmarkt ist der große Marktplatz Börse in unterschiedliche Teilmärkte aufgeteilt: den Rentenmarkt, auf dem festverzinsliche Anleihen gehandelt werden, den Aktienmarkt für Unternehmensanteile, die Devisenbörse für den Handel mit Währungen oder die Terminbörse für Wertpapiergeschäfte, die erst später abgewickelt werden. Über den Preis der Wertpapiere kann bis zu einem gewissen Grad verhandelt werden. Die Nachfrager machen sich Gedanken darüber, zu welchem Kurs sie kaufen wollen, die Besitzer von Wertpapieren überlegen, wie viel sie mindestens dafür haben wollen. Der Preis (Kurs) bildet sich dann nach Angebot und Nachfrage. Wird die Ware (egal ob Kartoffeln oder Wertpapiere) als zu teuer empfunden, wird sich kein Käufer dafür finden. Der Preis muss dann so lange sinken, bis sich genügend Abnehmer finden, die zu diesen Bedingungen zugreifen wollen. Wenn etwas faul ist (an einer Tomate oder an einer Aktie), ist es kaum noch möglich, sie loszuwerden. Schlechte Unternehmensnachrichten drücken den Kurs deshalb nach unten. Mutige Anleger können bei Aktien ebenso zugreifen wie die Hausfrau auf dem Wochenmarkt, wenn der Anbieter mit lauter Stimme verkündet: »Die letzten Kirschen – jetzt nur noch 2,50 das Kilo.«
    Anleger sind mittlerweile an der Börse ähnlich nah am Geschehen wie auf dem Wochenmarkt: Wenn plötzlich die Preise purzeln, können sie zugreifen. Durch Fernsehen, Videotext, Datenübermittlung per Handy und Internet sind sie fast ebenso dicht am Markt wie

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