WISO - Aktien, Anleihen und Fonds
professionelle Händler. Ohne |16| dafür zu zahlen, erhalten Interessenten das aktuelle Börsengeschehen zwar oft mit ein paar Minuten Verzögerung, doch für private Anleger ist das in der Regel völlig ausreichend. Gegen Gebühr kann aber heute jeder die Kurse in Echtzeit bekommen. Anleger haben dadurch zumindest theoretisch die Möglichkeit, sofort zu agieren, wenn sie glauben, der richtige Zeitpunkt sei gekommen, um zu kaufen oder zu verkaufen. Sie müssen nicht mehr wie früher zu einer Bank gehen, um den Aushang mit den Kursen der wichtigsten Aktien im Schaufenster zu studieren, den Berater anrufen oder nervös bis zum nächsten Tag warten, bis sie endlich in der Zeitung die Tabellen mit den Kursen des Vortags finden.
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Aktien: Nur eine von vielen Formen der Geldanlage
In diesem Buch geht es zwar in erster Linie um die Geldanlage in Aktien und damit verbundenen oder abgeleiteten Wertpapieren – wie Fondsanteile oder Derivate. Dennoch sollten Sie weder bei einzelnen Wertpapieren noch bei den speziellen Anlageformen alles auf eine Karte setzen. Eine insgesamt gut gemischte Vermögensanlage ist ebenso wichtig wie eine sinnvolle Streuung der Aktienpositionen. Deshalb werden in diesem Kapitel ebenso wie in anderen Teilen des Buches nicht nur die Grundlagen des Aktien- oder Anleihesparens erläutert. Wo es sinnvoll ist, wird auch immer wieder der Blick auf andere Formen des Sparens gelenkt. Das ist nicht nur wegen der Risikostreuung wichtig, sondern auch im Hinblick auf steuerliche Überlegungen (siehe dazu das Kapitel
Abgeltungsteuer: Wie man Steuervorteile
richtig nutzt
mit Steuertipps für Anleger ab Seite 246). Da außerdem neben dem Kauf einzelner Aktien auch der Erwerb von Anteilen an »Aktienkörben« sinnvoll sein kann, ist dem Thema Fondssparen ein eigenes Kapitel gewidmet (siehe dazu
Geldanlage in Fonds
ab Seite 174). Für alle, die entweder noch zu wenig Erfahrung oder nicht genügend Zeit haben, sich intensiv mit einzelnen Wertpapieren und deren Chancen zu beschäftigen, sind Fonds ohnehin eine gute Alternative zum direkten Erwerb von Aktien oder Anleihen.
Nur wer größere Aktienpakete besitzt, kann durch Käufe und Verkäufe den Kurs beeinflussen, der sich immer aus dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage ergibt. Kleinaktionäre müssen entweder den Kurs akzeptieren, der sich zum Zeitpunkt ihres Kaufs oder Verkaufs am Markt ergibt, auf einen Kauf oder Verkauf zu diesem Zeitpunkt verzichten oder so lange warten |17| , bis von ihnen vorgegebene Kurse erreicht sind. Bei Aktien, die in großer Zahl gehandelt werden – beispielsweise die Papiere großer Unternehmen wie Siemens, BASF, Deutsche Bank oder IBM – findet eine fortlaufende Preisfeststellung statt. Hier kann sich deshalb der Preis von Minute zu Minute ändern. Bei kleineren Unternehmen oder bei Gesellschaften, von denen nur wenige Aktien umlaufen und an der Börse gehandelt werden, weil die Mehrheit »in festen Händen« ist, wird der Kurs nur in größeren Abständen festgestellt. Bei sehr »engen Märkten« kann es sogar vorkommen, dass man mehrere Tage warten muss, bis sich ein Käufer oder Verkäufer findet. Doch das sind Aktien, mit denen Sie als Kleinanleger in der Regel nichts zu tun haben. Hier sollte nur einsteigen, wer sich zuvor sehr sorgfältig über das Unternehmen informiert.
Anders als früher können Sie heute bei Ihrer Bank während der Handelszeiten an der Börse anrufen und Ihrem Berater den Auftrag geben, bestimmte Wertpapiere zu kaufen oder zu verkaufen. Oft kann er Ihnen schon nach wenigen Minuten sagen, ob die Transaktion stattgefunden hat. Andernfalls sehen Sie das Ergebnis am folgenden Tag auf Ihrem Kontoauszug oder finden die Abrechnung in Ihrem Briefkasten. Wer Onlinebanking am heimischen Computer betreibt und mit seinem Kreditinstitut eine entsprechende Handelsberechtigung vereinbart hat, kann auch selbst per Knopfdruck kaufen und verkaufen und oft schon nach sehr kurzer Zeit am Bildschirm sehen, ob seine Order ausgeführt wurde. Es ist also an sich ganz einfach und unkompliziert, sich mit eigenem Geld am Kapital der großen Unternehmen zu beteiligen und – mit einigem Glück – neben der jährlichen Dividende beim Wiederverkauf der Aktien auch noch einen Kursgewinn einzustreichen.
Sie sollten jedoch wissen, dass die Geldanlage an der Börse nicht ohne Risiken ist. Es gibt keine Garantie, dass sich ein Wertpapier so entwickelt, wie es vorhergesagt oder erhofft wurde. Der Börsenkurs
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