Wo die Seele auftankt: Die besten Möglichkeiten, Ihre Ressourcen zu aktivieren: Die besten Möglichkeiten Ihre Ressourcen zu aktivieren
erfahren, wenn man eine Weile in ein Lagerfeuer oder einen offenen Kamin blickt, oder wenn man sich auch nur ein paar Kerzen anzündet. Die so genannte romantische Wirkung von Kerzenlicht beruht eben darauf, dass der Anblick einer offenen Flamme die meisten Menschen innerlich wohltuend und angenehm berührt.
Der Einsatz von Weihrauch oder Räucherstäbchen
fördert einen meditativen Zustand des Gehirns
. Beide bestehen aus Substanzen, die jene Gehirnareale in ihrer Aktivität drosseln, die für analytisches und rationales Denken zuständig sind, und somit unterstützen sie das Gehirn, in einen nicht grübelnden, tranceähnlichen Zustand zu geraten. Statt mit unseren Gedanken, wie sonst im Alltag, ständig in die Vergangenheit oder Zukunft zu eilen, können wir so leichter in ein tiefes gegenwärtiges Erleben »eintauchen«.
Bestimmte Symbole, Statuen, Bilder erinnern den Gläubigen an wichtige Inhalte seiner religiösen Tradition. Der bloße Anblick kann genügen, um innerlich sofort
wachzurufen, was für ihn wertvoll und heilig ist
.
Die besondere Kleidung der Priester und Mönche, Schmuck und Blumen sind
Ausdruck der Feierlichkeit
der Zeremonie und tragen dazu bei, das Ritual vom normalen Alltagsleben abzuheben.
Die Klänge von Glocken, Gongs oder Klangschalen haben in fast allen Kulturen ganz bestimmte Frequenzen, die eine
heilende oder beruhigende Wirkung
auf den Menschen haben. Es sind Frequenzen, die auch außerhalb ritueller Feiern im Rahmen von Klangtherapien erforscht und eingesetzt werden.
Der Einsatz von Musik, Gesängen oder Tänzen hat (vgl. dazu S. 125) eine für unsere Gemütslage
bereichernde und oft beglückende Wirkung.
Mantrenhafte Gebete oder Gesänge haben einen positiven
trancefördernden und zentrierenden Einfluss
auf unsere seelische Verfassung (siehe oben S. 186).
Auch bestimmte besondere Körperhaltungen und Gesten können
das innere Erleben unterstützen.
Gefaltete Hände oder Stehen mit nach oben geöffneten Händen, Knien oder Lotussitz: Sie sind zum einen Ausdruck einer inneren Haltung, zum anderen fördern sie die eigene Andacht und Feierlichkeit. Wie innen, so außen – wie außen so innen!
Die geordnete, immer gleiche Abfolge eines Rituals, beziehungsweise der kirchlichen Liturgie hat eine
ordnende und stabilisierende Funktion
für Geist und Seele. Sie vermitteln Sicherheit und erlauben es, sich in den Ablauf des gewohnten Ritus »fallen zu lassen«, ohne ständig darauf Acht geben zu müssen, was wohl als Nächstes geschieht.
Schließlich wirkt bei vielen Ritualen die Kraft der Gemeinsamkeit, die ein
gemeinsames Schwingen mit anderen
ermöglicht, das Aufgehen und Getragenwerden in der Gruppe Gleichgesinnter (vgl. dazu auch S. 216).
Die mittelbare Wirkung von Ritualen
Die
mittelbare Wirkung
auf uns beruht auf dem wiederholten Erleben der gleichen Elemente. Unser Nervensystem wird konditioniert, indem gleichzeitig mit einem bestimmten äußeren Reiz oder Geschehen die dabei erlebten Gefühle und inneren Zustände gespeichert werden. Bei der nächsten Begegnung mit einem dieser Elemente oder Reize werden automatisch die früher erfahrenen und verankerten Gefühle wachgerufen. Wer beispielsweise wiederholt mit dem Geruch von Weihrauch einen nach innen gekehrten Zustand der Andacht erlebt und somit in sich gespeichert hat, wird jedes Mal, wenn er diese Essenz riecht, leichter in eine entsprechendemeditative Verfassung geraten. Bei den meisten Ritualen wird diese Wirkung dadurch noch verstärkt, dass mehrere solche Faktoren gleichzeitig erlebt werden, zum Beispiel der gleiche sakrale Raum, mit Kerzenlicht, Weihrauch und bestimmten Klängen und in zeitlicher Abfolge ein positiv verankertes Element auf das andere folgt. Dies erleichtert es einem regelmäßigen Kirchgänger, sehr schnell in einen Zustand der Sammlung zu gelangen, viele der in der Vergangenheit mit dem gleichen Ritus erfahrenen positiven und beglückenden Erlebnisse und Gefühle wiederzubeleben und darin seine Seele auftanken zu lassen – immer vorausgesetzt, diese Erlebnisse waren für ihn bereichernd und wohltuend.
Hat jemand dagegen mit einem Ritual eher negative Erfahrungen gemacht und gespeichert, weil er beispielsweise zum Kirchgang gezwungen wurde, weil er wiederholt moralisierenden Vorhaltungen und für ihn unakzeptablen Belehrungen begegnet ist, dann werden eben auch diese wieder automatisch, mit den entsprechenden negativen Gefühlen, wachgerufen. So wird verständlich, wie es bei einem Ehepaar mit
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