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Woche voller Samstage

Woche voller Samstage

Titel: Woche voller Samstage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Maar
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Putzlappen an einem Besenstiel durch den Türspalt und wedelte damit auf und ab. Nichts geschah. Jetzt wurde sie mutig und trat in den Flur hinaus. Durch die geöffnete Haustür sah sie den Eisbären draußen auf dem Schnee sitzen. Sie schlich zur Tür, knallte sie zu und schloss ab. Dann drehte sie sich um, eilte zu Herrn Taschenbiers Zimmer, riss die Tür auf, stürmte mit zornrotem Gesicht hinein, stemmte die Arme in die Hüften und schrie:
    »Herr Taschenbier, Sie sind ein außergewöhnlich netter und lieber Mensch. Ich könnte mir keinen besseren Mieter vorstellen.«
    Herr Taschenbier stand immer noch auf dem Stuhl. Er verneigte sich dankend und antwortete: »Das haben Sie hübsch gesagt, Frau Rotkohl. Sehr hübsch!«
    »Es macht mir überhaupt nichts aus, dass Sie auf meinem schönen Stuhl stehen, er ist sowieso schon fünfunddreißig Jahre alt und muss neu überzogen werden«, schrie Frau Rotkohl weiter.
    »Das ist gar nicht nötig, Frau Rotkohl. Der Bezug ist doch noch gut«, wehrte Herr Taschenbier bescheiden ab.
    »Was ... was ... sage ich überhaupt?«, stammelte Frau Rotkohl mit großen Augen. »Ich meinte natürlich: Sie könnten auch wieder einmal neue Vorhänge brauchen.«
    »Dazu sage ich nicht Nein«, antwortete er fröhlich. »Die alten hatten so ein hässliches Muster.«
    »Was sagen Sie da? Hässliches Muster?«, schrie sie. »Das Muster ist ganz abscheulich, geradezu grässlich.«
    »Sehr richtig«, bestätigte er und blinzelte dem Sams zu. »Was ist eigentlich mit Robinson?«
    Sofort wurde sie wieder ganz rot im Gesicht und begann mit lauter Stimme zu schreien: »Dieser Robinson! Das ist das artigste und ruhigste Kind, das ich je erlebt habe. Lassen Sie ihn doch bitte noch ein wenig hier. Ich freue mich so auf das gemeinsame Frühstück. Falls er länger bleibt, zahlen Sie natürlich zwanzig Mark weniger Miete. Der Junge kostet Sie ja auch Geld.«

    Frau Rotkohl lauschte verwirrt ihren eigenen Worten und sagte: »Ich weiß gar nicht, was ich rede! Das wollte ich eigentlich nicht sagen. Ich meinte: Wenn der nette Junge bleibt, zahlen Sie natürlich dreißig Mark weniger Miete.«
    »Das kommt überhaupt nicht infrage, Frau Rotkohl«, wehrte Herr Taschenbier ab. »Ich zahle meine Miete weiter wie bisher.«
    »Ich wollte sagen ...« Sie hielt inne und schüttelte den Kopf. »Wenn es Ihnen recht ist, gehe ich jetzt wieder in mein Zimmer. Sie entschuldigen mich. Ich wünsche noch einen schönen Morgen.«
    Damit nickte sie und ging.
    »Eine höfliche Frau!«, stellte das Sams fest.
    »Nur noch ein wenig laut«, meinte Herr Taschenbier. »Wie angenehm es doch ist, wenn man mit freundlichen Leuten zusammenwohnt. Ich möchte wetten, dass es ihr mit der Zeit sogar Spaß macht, so zu sein. Sie wird bald merken, dass es mehr anstrengt, wenn man den ganzen Tag nur schimpft.«
    »Hast du auch gehört, was sie von mir gesagt hat?«, fragte das Sams. »Ich bin das ruhigste Kind, das sie je erlebt hat. Und du behauptest immer, ich wäre eine Alarmanlage.«
    »Manchmal wünschte ich, sie hätte recht. Besonders am frühen Morgen«, seufzte Herr Taschenbier.
    »Halt, halt!«, schrie das Sams erschrocken. »Pass auf, dass du dir nicht aus Versehen so etwas wünschst! Denn erstens möchte ich kein ruhiges Kind werden, und zweitens musst du dir deine Wünsche jetzt gut einteilen. Ich kann mein Gesicht nicht sehen, aber ich glaube, dass ich nicht mehr allzu viele Punkte habe.«
    Herr Taschenbier betrachtete das Sams. »Du hast recht«, sagte er dann. »Ich sehe nur noch zwei blaue Punkte neben dem linken Ohr.«
    »Hui!«, machte das Sams. »Dann überlege aber gut, was du mit denen anfangen willst.«
    »Das lass uns morgen überlegen!«, schlug Herr Taschenbier vor. »Heute wollen wir lieber in der Sonne spazieren gehen und uns freuen, dass wir diesen fürchterlichen Schneesturm so gut überstanden haben.«
    »Morgen?«, fragte das Sams erstaunt. »Aber morgen bin ich doch nicht mehr da, Papa!«
    »Nicht mehr da? Wieso?«
    »Morgen ist doch Samstag!«
    »Ja, und?«
    »Samse bleiben doch nur bis Samstag.«
    »Du willst morgen wirklich weggehen? Das ist doch nicht dein Ernst«, fragte Herr Taschenbier.
    »Doch, Papa. Das ist immer so bei Samsen. Deshalb musst du dir heute etwas wünschen.«
    »Kannst du wirklich nicht bleiben? Ich frage nicht nur wegen der Wünsche«, fing Herr Taschenbier noch einmal an.
    Aber das Sams schüttelte den Kopf und sagte: »Nein, es geht nicht.«
    Herr Taschenbier setzte sich an seinen

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