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Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Titel: Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Gedanken wanderten schon weiter, zu einem der vielen ungelösten Probleme.
    Die austretende Magie verursachte weiterhin Störungen, kleinere und größere. Ihr Vater sah schwarz, was die wirtschaftlichen Aussichten betraf. Doch Lily sah die Dinge noch aus einer anderen Perspektive: Wenn die Wirtschaft den Bach runterging, blühte das Verbrechen, und wahrscheinlich würden sie es mit immer mehr Kriminellen zu tun haben, die eine Gabe besaßen. Der Energiewind schien Gaben in Menschen erweckt zu haben, die vorher kaum etwas davon gespürt hatten. Und die Einheit war immer noch unterbesetzt.
    Und dann war da noch die Sache mit den zwei Mächten. Victor war zwar am Leben, aber er lag immer noch im Koma. Er wäre nicht mehr in der Lage, die Macht zu übernehmen. Die Rhejs von mehreren Clans befragten ihre Erinnerungen, um eine Möglichkeit zu finden, wie man die Macht des Rho ohne den Rho bewegen konnte. Wenn ihnen nichts einfiel, bevor Victor starb – er hatte höchstens noch ein Jahr – dann würde Rule der Rho des Erzfeindes seines eigenen Clans.
    Dabei musste sie an Isen denken, der fast außer sich war vor Freude bei dieser Aussicht. Diese Reaktion hatten weder sie noch Rule erwartet. „Schade, dass dein Vater nicht bei uns sein kann.“
    Rule sah sie an. „Du bist eine starke Frau, aber willst du wirklich deine Großmutter und meinen Vater unter einem Dach erleben?“
    „Nicht unbedingt“, gab sie zu.
    „Aber warum?“, hörten sie Tobys Stimme aus der Küche. „Ich war gerade dabei, zu gewinnen!“
    Lily hörte die Stimme ihrer Großmutter, doch sie konnte nicht verstehen, was sie sagte. Neugierig drehte sie sich um.
    Großmutter kam auf sie zu, wie immer gerade wie ein Stock. Die Schlinge hatte sie bereits abgelegt, auch wenn Lily vermutete, dass sie sich damit wohler fühlen würde. Heute trug sie traditionelle chinesische Kleidung, vielleicht zu Ehren ihres Sohnes, der bald kommen würde: eine schwarze Seidenhose und eine Seidentunika mit aufwändigen Goldstickereien. „Ich muss gehen“, verkündete sie.
    „Gehen?“ Lily zog die Augenbrauen nach oben. „Meine Eltern werden in einer knappen Stunde hier sein.“
    „Wie schade. Aber vielleicht können sie zu uns stoßen, wenn sie angekommen sind.“
    Verärgert begann Lily zu erklären, dass sie nirgendwohin gehen würden. „Großmutter …“
    „Wohin gehen wir, Madam?“, fragte Rule sanft.
    „Zum Weißen Haus, denke ich.“ Sie legte den Kopf schief, als würde sie lauschen. Auf ihrem Gesicht lag ein seltsam weicher Ausdruck, den Lily noch nie an ihr gesehen hatte. „Ja. Wir warten am Weißen Haus.“
    Li Lei beobachtete amüsiert, wie schockiert ihre Enkelin war, als dieser FBI -Mann, Ruben Brooks, sie anrief, um ihr mitzuteilen, durch welches Tor sie auf das Gelände des Weißen Hauses fahren sollten. Rule Turner war nicht so überrascht, wie sie es gern gehabt hätte, aber das bestätigte ihr nur, was für eine hohe Meinung er von ihr hatte, und das freute sie.
    Sie selbst wäre auf der Fahrt dorthin vor Ungeduld am liebsten auf dem Sitz hin und her gerutscht wie ein kleines Kind. Aber es gelang ihr, eine würdevolle Haltung zu bewahren.
    Ruben Brooks hatte sie besucht an dem Tag, als sie aus dem Krankenhaus entlassen worden war. Sie hatte ihn auf Anhieb gemocht und beschlossen, sich ihm anzuvertrauen. Zwar hatte er ihr nicht sofort geglaubt, aber er war höflich und versprach, sie anzurufen, wenn das, was sie sagte, eintreten sollte.
    Was selbstverständlich geschehen war.
    Wir sind fast da , sagte die Stimme, die sie seit fast vierhundert Jahren nicht mehr gehört hatte. Bist du sicher, dass sie nicht mit ihren Waffen auf mich schießen werden?
    Man hat mir gesagt, dass das nicht geschehen würde, wenn die anderen dem Haus ihres Anführers nicht zu nahe kommen. Sie hob die Schultern – und zuckte zusammen, denn die Wunde war noch nicht ganz verheilt. Wir sind ebenfalls bald da , sagte sie ihm, erleichtert, als sie das berühmte Gebäude näher kommen sah.
    Selbst mit der Unterstützung von Ruben Brooks dauerte es eine Weile, bis sie durch das umfangreiche Sicherheitssystem gekommen waren: Wachen, Tore, und ein Wachmann wollte sie doch tatsächlich durchsuchen. Was sie selbstverständlich nicht erlaubte. Dadurch wurden sie ein wenig aufgehalten, aber sie erklärte sich bereit, durch ihren dämlichen Metalldetektor zu marschieren. Das musste reichen.
    Schließlich befand auch der Außenminister, dass es reichte, obwohl es den Leuten vom

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