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Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Titel: Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Türen glitten auf, und sie traten zu den drei anderen, die bereits im Aufzug standen. Lily kannte keinen von ihnen, aber Cynna und ein älterer Mann nickten sich zu. Dann folgte jeder den üblichen Verhaltensregeln im Aufzug und tat so, als sähe er die anderen nicht, die mit ihm in dieser engen Kiste steckten. „Alle Autos?“, fragte sie. „Oder nur das eine?“
    „Alle, mit denen ich zu oft fahre. Computer hassen mich auch. Genauso wie Handys und Fernbedienungen. Und eine Uhr trage ich schon seit Jahren nicht mehr.“
    „Moment mal. Ich habe dich schon mit einem Handy gesehen.“
    „Klar. Und meistens funktioniert es auch. Aber wenn ich ein Leck habe, dann halt nicht.“
    „Ein Leck?“, sagte Lily. „Ach, wenn Magie austritt, meinst du? Ich weiß, dass manche Andersblütigen mit der Technik auf Kriegsfuß stehen, aber ich habe noch nie gehört, dass auch die mit einer Gabe Probleme haben.“
    „Die meisten haben auch keine, aber …“
    Die Türen öffneten sich, und Cynna unterbrach ihre Erklärung, während sie aus dem Aufzug in den langen Flur traten. „Ich trage viel von meiner magischen Kraft auf meiner Haut. Sie ist in den kilingo und in den kielezo eingeschlossen, in das, was ihr Tattoos nennt, aber manchmal entlädt sie sich, wie in einer elektrostatischen Entladung. Und dann spielt die Technik verrückt.“
    „Magie kann technische Geräte beeinflussen?“
    „Sicher, aber die kleinen Teilchen, die frei herumschweben, sind zu schwach, das reicht nicht, um …“ Cynna verstummte, als ihr klar wurde, was das bedeutete, was Lily gerade gesagt hatte. „Ach du Scheiße.“
    „Du sagst es.“ Freie Magie war bis jetzt kein Problem gewesen, aber wenn das Phänomen von letzter Nacht noch einmal auftauchen würde … Lily setzte das auf die Liste der Dinge, über die sie sich später Sorgen machen würde, wenn sie Zeit dafür hatte. „Was ist ‚volle Befehlsgewalt‘?“
    „Beängstigend.“ Cynna blieb vor einer Tür stehen, die genauso aussah wie die anderen, die sich in ganz gleichförmigem Abstand den Flur entlangzogen.
    „Ich hatte mir eine etwas genauere Definition erhofft“, sagte Lily trocken.
    „Warte mal. Leg deine Hand hier hin, neben meine.“ Cynna legte die Handfläche an die Tür über dem Türknauf. „Ich will dich eingeben.“
    Verdutzt tat Lily, was Cynna gesagt hatte.
    „So“, sagte Cynna nach einer Weile, löste die Hand von der Tür und drehte den Türknauf. „Jetzt kannst du sie öffnen, auch wenn ich nicht dabei bin.“
    „Die meisten Menschen benutzen einen Schlüssel.“
    „Das tue ich auch.“
    Nicht die übliche Art Schlüssel, ganz offensichtlich. Lily folgte ihr in ein kleines Büro, in dem lauter zusammengewürfeltes Zeug stand, sodass es noch kleiner wirkte: ein Tisch, auf dem wie erwartet ein Computer stand und so weiter, aber auch ein Sitar, zwei vertrocknete Pflanzen, ein menschliches Skelett, ein Bücherregal, das vollgestopft war mit eigenartigen Objekten – der Schrumpfkopf war ein Hingucker –, Stapel von Ablagekörben und Akten und Dokumenten und ein kleiner Brunnen.
    Zu Lilys Überraschung sprudelte der Brunnen tatsächlich. „Wo gehst du denn auf und ab?“
    Cynna musste grinsen. „Das ist eine echte Herausforderung. Volle Befehlsgewalt“, sagte sie, räumte einen Stapel Akten vom Besucherstuhl und ließ ihn auf den Boden fallen, „bedeutet, dass du so gut wie alles einziehen und beschlagnahmen kannst, ohne Formulare und ohne dass einer Fragen stellt. Ausrüstung, Personal, Waffen, Flugzeuge … theoretisch könntest du die Armee rufen, aber ich glaube nicht, dass das schon mal jemand getan hat.“
    Cynna hatte recht. Es war beängstigend. „Ruben hat etwas von einem Code gesagt.“
    Cynna nickte und ließ sich auf eine Ecke ihres Schreibtisches plumpsen. „Bei den seltenen Gelegenheiten, wenn einem Ermittler der Einheit volle Befehlsgewalt übertragen wird, bekommt er eine Codenummer. Das ist die Autorisierung, die aber nur kurze Zeit gültig ist. Ida wird uns sagen, wie lange unsere Codes gültig sind und wie man sie aktiviert.“
    Es gab viel, was sie Cynna sagen oder fragen musste, aber zuerst musste sie reinen Tisch machen. „Cynna, ich habe Ruben gesagt, dass du die Leitung haben sollest, aber …“
    „Hehe!“ Cynna hob abwehrend die Hände. „Bist du deswegen so steif wie ein Brett? Ich will die Leitung gar nicht übernehmen. Ruben weiß das.“
    „Ich bin erst seit zwei Monaten beim FBI . Du bist die Dienstälteste, du hast

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