WoW 14 - Weltenbeben
sein Vater recht hatte, und war nur zu gern bereit, den Zwergen zu helfen.
Dennoch war ihm klar, dass es das Beste für alle Beteiligten wäre, wenn entweder Muradin oder Brann endlich die Position einnahm, die ihr Bruder auf so tragische Weise hatte abgeben müssen. Und das möglichst bald.
Anduin ließ sich wieder von Rohan unterweisen und übte mit mehreren Männern von Magnis Leibwache. Er saß gerade mit dem Hohepriester zusammen, als Wyll herbeieilte, der ein wenig hinkte und völlig außer Atem war.
„Euer Hoheit! Kommt schnell!"
Anduin war sofort auf den Beinen. „Was ist los? Was ist geschehen?"
„Ich ... ich weiß es nicht", keuchte der ältliche Diener. „Ihr sollt beide ... zum Hohen Sitz kommen ... "
Rohan und Anduin tauschten einen überraschten Blick, erhoben sich und machten sich unverzüglich auf den Weg. Anduin fragte sich, ob Magnis Brüder endlich gekommen waren, um die Herrschaft zu übernehmen - ein Gedanke, der ihn mit Erleichterung erfüllte. Doch zugleich spürte er einen Stich. Es betrübte ihn, dass das überhaupt nötig geworden war. Doch letztlich geschah genau das, was Magni beabsichtigt hatte. Anduin bemühte sich, nicht zu laufen.
Er umrundete eine Ecke und verfiel auf den letzten Metern schließlich doch in einen verhaltenen Trab.
Er konnte nicht glauben, was er sah.
Weder Muradin noch Brann Bronzebart waren dem Ruf nach Eisenschmiede gefolgt, um die Krone zu beanspruchen. Ein anderer Bronzebart war gekommen.
Berater Beigrum machte den Eindruck, wie Magni zu Diamant erstarrt zu sein, abgesehen von seinen weit aufgerissenen, schreckerfüllten Augen. Die Wachen, die früher Magni Bronzebart gedient hatten, standen nun alle auf einer Seite des Raums und schienen verwirrt und eingeschüchtert zu sein. Ihre Positionen wurden nun von anderen Zwergen eingenommen, die lange schwarze B ä rte trugen und eine Haut hatten, die so grau war wie ihre Rüstungen. Sie waren bis an die Zähne bewaffnet. Anduin warf ihnen einen raschen Blick zu und starrte dann auf die junge Zwergin.
Sie war hübsch und hatte rotbraunes Haar, das in kreisrunden Knoten zu beiden Seiten des Kopfes arrangiert war. Dazu trug sie feine, aber etwas altmodische Kleidung und hielt ein Kleinkind auf dem Schoß. Obwohl er sie nie zuvor gesehen hatte, wirkte sie merkwürdig vertraut.
Und sie saß auf Magni Bronzebarts Thron.
„Ah, Hohepriester Rohan", sagte die Fremde in honigsüßem Tonfall und lächelte freundlich. „Es tut so gut, Euch wiederzusehen. Und dieser junge Mensch muss Prinz Anduin Wrynn sein. Was für ein höflicher junger Mann er doch ist, dass er so prompt erscheint. Euer Vater hat Euch offenbar gut in solchen Höflichkeiten unterwiesen. Oh, wir wurden uns noch gar nicht ordnungsgemäß vorgestellt, oder?"
Ihr Lächeln wurde breiter, und ihre Augen glitzerten. „Ich bin Königin Moira Bronzebart."
Anduin konnte nicht glauben, was er da hörte und sah. Doch jetzt, da Moira ihren Namen verkündet hatte, fiel ihm die Ähnlichkeit mit ihrem Vater auf. Und er verstand, warum niemand eingegriffen hatte, obwohl sie von mehreren Zwergen mit leuchtenden Augen und grauer Haut begleitet wurde, die ganz offensichtlich Dunkeleisenzwerge waren. Moiras Anspruch auf den Thron war berechtigt, denn sie war die legitime Erbin Magnis, gefolgt von ihrem Kind. Dagegen konnte man nichts machen.
Wollen die Zwerge überhaupt etwas dagegen tun?, fragte sich Anduin, nachdem der erste Schreck nachgelassen hatte. Sie war Magnis Tochter, also saß wieder ein Bronzebart auf dem Thron von Eisenschmiede. Anduin hatte sich mittlerweile wieder ein wenig erholt und verneigte sich gerade so tief vor Moira, wie es einem Adligen gleichen Ranges zukam. Sie mochte die Erbin Magnis sein, doch sie war noch nicht zur Königin gekrönt worden, egal, was sie sagte. Bis dahin war sie eine Prinzessin und hatte denselben Rang inne wie er.
Sie hob eine rotbraune Augenbraue und neigte den Kopf. Doch sie verneigte sich nicht. Diese Geste verriet Anduin alles, was er wissen musste.
„Ich habe schon viel zu lange nicht mehr innerhalb dieser Mauern gelebt", sagte sie. „Es war dumm von meinem lieben verstorbenen Vater, dass er diesen Streit zwischen uns aufkommen ließ. Ich habe einen Imperator geheiratet, was sicherlich keinen Ehrverlust für den Namen Bronzebart darstellt. Dieses Kind - Dagran Thaurissan, nach seinem Vater benannt - ist Magni Bronzebarts Enkel und der Erbe zweier Königreiche." Sie wiegte das Kind in ihren Armen, und das
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