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www.traummann-gesucht.komm!

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Titel: www.traummann-gesucht.komm! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Cach
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Scott.
    Alle drei guckten wir ihn an. Das sah einem Mann mal wieder ähnlich.
    „Also, als ich dreißig wurde, da wurde mächtig gefeiert. War spitze – wisst ihr doch, ihr wart ja selber da. Okay, ein bisschen angejahrt kam ich mir durchaus vor, aber auf keinen Fall hab ich mir den Kopf zerbrochen wegen Heiraten und so.“
    „Ticktack, ticktack“, sagte ich.
    Er verstand offenbar nur Bahnhof.
    „Die biologische Uhr“, sagte ich. „Die tickt vor sich hin. Ihr Kerle könnt Kinder fabrizieren, bis euer Viagra alle ist, aber für uns gelten gewisse Zeitlimits.“
    „Heute werden die Frauen noch weit jenseits der vierzig schwanger …“
    „Ich glaube kaum, dass eine von uns Wert darauf legt, die Rente zu beantragen, während unsere Sprösslinge gerade mit der Schule durch sind“, erwiderte ich. „Ich möchte jedenfalls nicht befürchten müssen, dass mein Herr Gemahl beim Basketballspielen mit meinem Filius vom Herzinfarkt hinweggerafft wird. Ich will auch nicht, dass die Leute mich für die Oma meiner Tochter halten. Ich stehe beruflich auf eigenen Füßen, arbeite, wann und wie ich will, verdiene mein eigenes Geld. Nun will ich ‘nen Mann und Familie. Höchste Zeit, egal, ob das Universum mitspielt oder nicht, und die Sache wird jetzt in Angriff genommen.“
    „Heiliger Bimbam, Hannah, du hörst dich an, als stündest du unmittelbar vor einem Feldzug“, sagte Scott.
    „Die Liebe findet man so jedenfalls nicht“, beharrte Cassie.
    „Da hat sie Recht“, pflichtete Louise bei. „Keine Ahnung, ob das Universum den richtigen Zeitpunkt erkennt, aber die Kerle kriegen mit, wenn man kurz vor der Torschlusspanik steht, und dann geben sie Fersengeld. Was, Scott?“
    „Das ist dasselbe, als stünden drei streitsüchtige Brüder angetrunken mit der Schrotflinte hinter dir.“
    „Aber ich hab doch gar keine Torschlusspanik“, sagte ich. „Ich plane. Das Universum hilft denen, die sich selbst helfen. Soll ich etwa davon ausgehen, dass der Typ irgendwann urplötzlich vor der Tür steht? Wollt ihr denn etwa nicht alle euer Herzblatt finden?“
    Stille senkte sich über den Tisch, eine Ruhezone inmitten des im Lokal herrschenden Stimmengewirrs und Geschirrgeklappers.
    „Sicher, klar, finden will ich den schon“, sagte Louise schließlich. „Nur wie?“
    „Darüber werde ich mir mal Gedanken machen.“

3. KAPITEL
    K OPFTUCH NACH Z IGEUNERINNENART
    „N a? Fleißig?“ fragte Robert und packte mir eine ganze Ladung Hosen und Jacketts zum Kürzen und Säumen auf die Arme. Robert arbeitete als Verkäufer bei Butler & Sons, einem exklusiven Sportbekleidungsgeschäft, von dem ein Großteil meiner Änderungsaufträge stammte. Er war sechs Jahre älter als ich, groß und leicht übergewichtig, und sein frisches Gesicht begann stets zu strahlen, kaum dass ich den Laden betrat. Allem Anschein nach, so mein Verdacht, hatte er es auf mich abgesehen, doch der Gedanke an ein Date mit einem als Verkäufer stecken gebliebenen Mittdreißiger riss mich nicht eben vom Hocker. Attraktivität, das hieß bei mir Ehrgeiz und Selbstbewusstsein, und Robert verfügte weder über das eine noch das andere.
    Aber womöglich fuhr er gar nicht so sehr auf mich ab, sondern freute sich einfach nur, wenn er mal jemand von ungefähr seinem Jahrgang sah. Was bei Butler & Sons über den Ladentisch ging, das machte den Eindruck, als sei es für Golfspieler bestimmt oder fürs Country-Club-Establishment oder für die, die sich in Portland dafür hielten. Jedenfalls handelte es sich bei den Kunden, die ihre maulwurfsgrauen Hosen oder ihre Pullover mit Rautenmuster dort erstanden, kaum um junge, allein stehende Damen.
    „Hab ganz schön zu tun“, sagte ich und nahm ihm die Sachen ab. „Drei Terminaufträge stehen für heute Nachmittag an.“
    „Haben Sie denn überhaupt schon einen Bissen essen können?“ fragte er.
    Ich wich seinem Blick aus. Jeglichen Hinweis auf Verpflegung betrachtete ich als Anzeichen für Gefahr, das in primitive Vorzeiten zu deuten schien: Mann bringt Frau Fleisch, gut, essen, essen! Völlig in Ordnung, falls Frau will Mann, Mann jagen mächtiges Mammut, machen feines Feuer. Nicht so toll, falls Mann nur heimbringen alte Taube und nasses Holz. Ich für meinen Teil bestand auf einen brauchbaren Versorger.
    „Im Allgemeinen bringt Joanne mir was vorbei“, sagte ich, was der Wahrheit ziemlich nahe kam. Sie stand als Nächste auf meiner Liste, und für gewöhnlich trug sie in der Tat Muffins oder Kekse auf, die sie mir

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