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Yendi

Yendi

Titel: Yendi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Brust
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wichtig?«
    »Nicht so sehr. Ich glaube, ich konnte ein neues rezessives Merkmal bei der e'Mondaar-Linie isolieren. Aber das kann warten.«
    »Aber mich interessiert es«, sagte Morrolan. »Wärst du so gütig, mir davon zu berichten?«
    »Ich bin noch nicht ganz sicher, was genau es ist ...«, sagte Aliera. Dann gingen die beiden davon. Das heißt, Morrolan ging. Aliera, die kleinste Dragaeranerin, der ich je begegnet bin, schwebte, und ihr langes silberblaues Kleid strich dabei über den Boden, um dies zu verbergen. Aliera hatte goldene
    Haare und grüne Augen - für gewöhnlich. Zwar hatte sie es im Moment nicht bei sich, aber ihr gehörte auch ein Schwert, das größer war als sie selbst. Dieses Schwert hatte sie aus den Händen von Kieron dem Eroberer, dem Begründer ihrer Linie, in den Pfaden der Toten empfangen. Dazu gibt es auch noch eine Geschichte, aber nicht jetzt.
    Jedenfalls gingen sie davon, und ich zog an meiner Verbindung zum Gestirn des Imperiums, sagte einen kleinen Zauberspruch auf und kühlte den Wein. Noch ein Schluck. Viel besser.
    »Das Problem heute abend, Loiosh, ist: wo finde ich eine, mit der ich ins Bett gehen kann?«
    »Boß, manchmal ekelst du mich an.«
    »Das ist ja was ganz Neues.«
    »Im übrigen gehören dir vier Freudenhäuser, wieso -«
    »Ich habe entschieden, daß ich nicht gerne in Freudenhäuser gehe.«
    »Hä? Wieso das denn?«
    »Das würdest du nicht verstehen.«
    »Versuch's doch mal.«
    »Na schön. Ich will es mal so sagen: Sex mit einer Dra-gaeranerin ist sowieso schon halb wie Sex mit einem Tier. Mit einer Hure hat man das Gefühl, als bezahle man das ... ach egal.«
    »Sprich weiter, Boß. Bring den Satz zu Ende. Jetzt bin ich neugierig«
    »Ach, halt die Schnauze.«
    »Wieso wirst du eigentlich immer so scharf, wenn du jemanden getötet hast?«
    »Frag mich mal.«
    »Du brauchst eine Ehefrau.«
    »Ehergehe ich zu den Pforten des Todes.«
    »Das haben wir schon gemacht, weißt du noch?« »Ja. Und ich weiß auch noch, was du von den riesigen Jheregs dort gehalten hast.«
    »Sprich jetzt bloß nicht davon, Boß.«
    »Dann halt du dich aus meinem Liebesleben raus.«
    »Du hast doch damit angefangen.«
    Dem war nichts hinzuzufügen, also beließ ich es dabei. Ich nahm noch einen Schluck Wein, und dabei verspürte ich ein eigentümliches Drängen, dieses Gefühl, ich müßte unbedingt noch an etwas denken, das jedesmal entsteht, bevor jemand mich psionisch erreichen will. Schnell suchte ich mir eine ruhige Ecke und öffnete meine Gedanken für die Verbindung.
    »Wie ist die Feier, Boß?«
    »Nicht übel, Kragar. Was gibt es denn, das nicht bis morgen warten kann?«
    »Dein Stiefelputzer ist hier. Er wird morgen zum Thronerben der Issola ernannt, deshalb erledigt er noch schnell seine Termine.«
    »Witzig. Was ist es wirklich?«
    »Eine Frage: Hast du am Malak-Kreisel eine neue Spielhütte aufgemacht?«
    »Natürlich nicht. Davon hättest du doch längst erfahren.«
    »Das habe ich mir auch gedacht. Also haben wir ein Problem.«
    »Verstehe. Glaubt da irgendein Penner, wir merken es nicht? Oder will sich jemand bei uns breitmachen?«
    »Sieht professionell aus, Vlad. Er hat Wachen aufgestellt.«
    »Wie viele?«
    »Drei. Und einen von denen kenne ich. Er hat schon >gearbeitet<.«
    »Oh.«
    »Was hältst du davon?«
    »Kragar, weißt du, was aus einem Nachttopf wird, wenn man ihn ein paar Tage nicht leert?« »Ja?«
    »Und du weißt auch, daß, wenn man ihn dann schließlich doch ausleert, dieses Zeug am Boden festklebt?«
    »Ja?«
    »Tja, dieses Zeug am Boden ist genau das, was ich von der Sache halte.«
    »Alles klar.«
    »Ich komme sofort..«
    Ich fand Morrolan in einer Ecke mit Aliera und einer großen Dragaeranerin, deren Gesichtszüge sie dem Haus der Athyra zuwiesen und die ganz in Waldgrün gekleidet war. Sie sah auf mich herab, im übertragenen wie im wörtlichen Sinn. Sowohl Jhereg als auch Ostländer zu sein, ist frustrierend - die Leute gucken einen für beides schief an.
    »Vlad«, sagte Morrolan, »dies ist die Zauberin in Grün. Zauberin, dies ist Baronet Vladimir Taltos.«
    Sie nickte fast unmerklich. Ich verneigte mich mit großem Getue, strich mit dem Handrücken einen Bogen über die Erde bis hoch über meinen Kopf und sagte: »Werte Lady, ich bin ganz genauso bezaubert, Euch kennenzulernen, wie Ihr es seid, mich kennenzulernen.«
    Sie schniefte und schaute woanders hin.
    Aliera blinzelte erstaunt.
    Morrolan wirkte besorgt, dann zuckte er die

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