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Yendi

Yendi

Titel: Yendi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Brust
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gesprochen«, sagte ich.
    Er hielt inne. Kalt betrachtete er mich, ohne ein Anzeichen der Furcht in seinem Blick. »Der ist nicht da.«
    »Sag mir, wer er ist, und du bleibst am Leben«, sagte ich. »Wenn nicht, stirbst du.«
    Er schwieg. Also hob ich die Spitze meiner Waffe, bis sie vor seinem linken Auge war. Die Drohung war eindeutig: würde sein Gehirn zerstört, gäbe es keine Möglichkeit der Wiederbelebung für ihn. Noch immer zeigte er keinerlei Furcht, doch er antwortete: »Laris.«
    »Danke«, erwiderte ich. »Und jetzt auf den Boden!«
    Er gehorchte. Zu den Gästen gewandt sagte ich: »Der Laden ist geschlossen.« Sie erhoben sich und gingen hinaus.
    In dem Augenblick ging ein Rauschen durch die Luft, und fünf weitere Jhereg standen mit gezogenen Schwertern im Raum. Hoppla. Ohne daß ein Wort gesprochen wurde, flog Loiosh mir auf die Schulter.
    »Kragar, Abflug.«
    »Klar.«
    Verwegen zog ich an meiner Verbindung zum Gestirn und versuchte einen Teleport, doch ich scheiterte. Manchmal wünschte ich, man würde Teleportsperren verbieten. Ich stürzte mich auf einen von ihnen, feuerte einige scharfe, spitze Dinger mit links in die Gegend und sprang durch das bereits zersplitterte Fenster. Hinter mir hörte ich Flüche.
    Ich versuchte einen schnellen Schwebezauber, der wohl ein bißchen gewirkt haben muß, weil die Landung nicht schmerzhaft war. Sofort bewegte ich mich weiter, für den Fall, daß auch sie scharfe, spitze Dinger parat hatten. Erneut versuchte ich einen Teleport, und er gelang.
    Direkt vor der Tür zu dem Laden, hinter dem sich mein Büro befindet, landete ich auf dem Rücken. Ich mußte kotzen.
    Dann rappelte ich mich auf, schlug den Staub von meinen Klamotten und ging hinein. Der Ladeninhaber schaute mich neugierig an.
    »Da ist ne ziemliche Schweinerei draußen auf der Straße«, sagte ich ihm. »Mach mal sauber.«
    »Also Laris, wie, Boß?« meinte Kragar etwas später. »Einer unserer direkten Nachbarn. Er kontrolliert ungefähr zehn mal zehn Blocks. Bisher hat er nur ein paar Unternehmen, die an unser Gebiet grenzen.«
    Ich legte die Füße auf den Tisch. »Sein Gebiet ist mehr als doppelt so groß wie meins«, sann ich vor mich hin.
    »Es sah aus, als hätte er Ärger erwartet, stimmt's?«
    Ich nickte. »Also, stellt er uns bloß auf die Probe oder versucht er allen Ernstes, mich zu übernehmen?«
    Kragar überlegte. »Schwer zu sagen, aber ich glaube, er will eine Übernahme versuchen.«
    »Also schön«, sagte ich wesentlich ruhiger als ich mich fühlte. »Können wir ihn davon abbringen oder wird es ein Krieg?«
    »Sind wir für einen Krieg gerüstet?«
    »Natürlich nicht«, schnauzte ich. »Ich habe mein eigenes Gebiet erst seit einem halben Jahr. Wir hätten uns auf so etwas einstellen sollen. Verdammt.«
    Er nickte.
    Ich atmete tief durch. »Also gut, wie viele Schläger stehen auf unserer Gehaltsliste?«
    »Sechs, ohne die, die wir dauerhaft irgendwo angestellt haben.«
    »Wie stehen unsere Finanzen?«
    »Exzellent.«
    »Na, das ist doch wenigstens etwas. Irgendwelche Vorschläge?«
    Er machte ein zerknirschtes Gesicht. »Ich weiß nicht, Vlad. Würde es denn etwas bringen, wenn du mit ihm redest?«
    »Woher soll ich das wissen? Wir kennen ihn nicht gut genug«
    »Das sollte also«, sagte er, »unser erster Schritt sein. Alles herausfinden, was wir können.«
    »Wenn er uns die Zeit läßt«, gab ich zu bedenken.
    Kragar nickte.
    »Wir haben noch ein Problem, Boß.«
    »Und welches, Loiosh?«
    »Ich wette, jetzt bist du erst richtig scharf.«
    »Oh, halt die Schnauze.«
2
    »ICH WERDE WOHL SCHUTZ BRAUCHEN«
    Als ich, vor ungefähr drei Jahren war das, der Organisation beigetreten bin, habe ich als sogenannter »Schläger« für einen Kerl namens Nielar gearbeitet. Er kontrollierte einen kleinen Spielschuppen in der Nördlichen Garschos-Straße. Von seinen Einnahmen mußte er etwas an Welok Die Klinge abtreten.
    Welok war eine Art mittlerer Boß. Sein Gebiet reichte von der Töpfermarktstraße im Norden bis zur Straße des Jahrtausends im Süden und von der Paradestraße im Westen bis nach Eine Klaue im Osten.
    Die gesamte Gegend war ziemlich sensibel, und als ich für Nielar zu arbeiten begann, war die Nordgrenze entlang dem Töpfermarkt äußerst sensibel. Als ich das erstemal >gearbei-tet< habe, wie auch beim dritten Mal, diente es dazu, dem Verlangen Der Klinge Nachdruck zu verleihen, daß dieser Teil der Grenze gesichert werden sollte. Im Norden hatte er einen ganz

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