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Young Sherlock Holmes 2

Young Sherlock Holmes 2

Titel: Young Sherlock Holmes 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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etwas.
    Hillagers Blick folgte Gimsons Finger. In einer Wasserlache zwischen zwei Baumwurzeln lag etwas, das aussah wie ein hellroter Blutklumpen. Es hatte etwa die Größe seiner Hand und glitzerte im trüben Sonnenlicht.
    »Bist du sicher?«, fragte er.
    »Duke hat gesagt, so ungefähr würde das Viech aussehen. Nein, es sieht sogar
ganz genau
so aus, wie Duke es beschrieben hat.«
    »Also, was machen wir jetzt?«
    Statt zu antworten, streckte Gimson die Hand aus, packte das Ding mit Zeigefinger und Daumen und nahm es auf. Schlaff hing der knochenlose Körper herab. Fasziniert betrachtete Hillager das Wesen.
    »Jawoll«, sagte Gimson und drehte es, um es näher zu untersuchen. »Guck mal, da ist der Mund beziehungsweise das Saugmaul oder wie auch immer man es nennen will. Drei um den Maulinnenrand gruppierte Zähne. Und am anderen Ende sitzt noch mal so ein Saugmaul. Mit denen hält es sich fest – es krallt sich mit beiden Enden ins Fleisch.«
    »Und saugt dein Blut«, sagte Hillager düster.
    »Es saugt das Blut von allem, was langsam genug ist, dass es sich daran festkrallen kann«, erklärte Gimson. »Diese winzigen Elefanten zum Beispiel oder das Tapir-Ding mit der spitzen Schnauze, alles Mögliche eben.«
    Während Hillager den Blutegel betrachtete, änderte dieser seine Gestalt und wurde dünner und länger. Als Gimson das Tier aufgenommen hatte, war es fast rund gewesen, doch jetzt sah es eher wie ein dicker Wurm aus. Gimsons Finger hielten das Ding unverdrossen in der Mitte zwischen den beiden Köpfen umklammert – wenn man denn die Enden mit den Mäulern tatsächlich so nennen wollte.
    »Was will er nur damit?«, fragte Hillager. »Warum schickt er die Leute um den halben Erdball, nur um diese Viecher zu fangen?«
    »Er behauptet, er kann hören, wie sie nach ihm rufen«, erwiderte Gimson. »Und was er mit ihnen macht, wenn er sie kriegt … Glaub mir, das willst du nicht wirklich wissen.« Er beugte sich vor und begutachtete aufmerksam die Kreatur. In blinden, wellenartigen Bewegungen versuchte der wurmartige Körper, sich ihm zu nähern. Offensichtlich spürte das Tier, dass warmes Blut in Reichweite war. »Dieses Viech hat lange nichts zu fressen gekriegt.«
    »Woher weißt du das?«
    »Es sucht etwas, woran es sich festkrallen kann.«
    »Sollen wir es nicht lieber hierlassen?«, fragte Hillager. »Wir können doch morgen ein anderes suchen.« Er hoffte inständig, dass Gimson Ja sagen würde. Denn er hatte wirklich nicht die geringste Lust, auch nur noch eine einzige Sekunde länger in diesem verdammten Dschungel zu bleiben.
    »Das ist das erste Exemplar, das wir in einer Woche zu Gesicht bekommen haben«, antwortete Gimson. »Und ein anderes zu finden könnte noch länger dauern. Nein, wir nehmen das hier. Wir müssen eins mitbringen.«
    »Wird es die Reise denn überleben?«
    Gimson zuckte die Achseln »Vermutlich … wenn wir es vorher füttern.«
    »Okay.« Hillager blickte sich um. »Was schlägst du vor? Einen Affen? Oder eines von diesen Schweine-Kreaturen?«
    Gimson antwortete nicht.
    Hillager wandte den Blick wieder Gimson zu. Sein Kumpan starrte ihn mit einem seltsamen Gesichtsausdruck an. Zum Teil war darin Mitgefühl zu lesen, aber hauptsächlich war es Abscheu.
    »Ich schlage vor«, sagte Gimson, »du krempelst deinen Ärmel hoch.«
    »Bist du
verrückt
?«, flüsterte Hillager.
    »Nein, ich bin Scout und Jäger«, erklärte Gimson. »Und was dich anbelangt … Was hast du denn gedacht, warum du bei dieser Expedition dabei bist? Jetzt krempel den Ärmel hoch. Dieser kleine Albtraum hier braucht Blut, und zwar schnell.«
    Hillager konnte sich lebhaft vorstellen, wie Dukes Reaktion ausfallen würde, wenn er herausfand, dass er den Blutegel lieber hatte sterben lassen als zu füttern, und so entblößte er langsam seinen Arm.

1
    »Hast du dir eigentlich jemals Gedanken über Ameisen gemacht?«, fragte Amyus Crowe.
    Sherlock schüttelte den Kopf. »Abgesehen davon, dass sie bei Picknicks in Massen über meine Marmeladen-Sandwiches herzufallen pflegen, kann ich nicht behaupten, mir jemals groß den Kopf über sie zerbrochen zu haben.«
    Sie unternahmen gerade einen Streifzug durch die Landschaft von Surrey. Die Sonnenhitze lastete wie ein Backstein auf Sherlocks Rücken, und ein fast überwältigender Duft nach Blüten und frisch gemähtem Heu lag in der Luft.
    Er zuckte zusammen, als eine Biene an seinem Ohr vorbeisummte. Ameisen waren ihm relativ gleichgültig, aber Bienen

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