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Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Titel: Zärtliches Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Radcliffe. Also ging sie weiter. Die nächste Tür war ebenfalls geschlossen. Im Schloss steckte von außen ein Schlüssel, doch sie vernahm keine Geräusche von drinnen.
    Schon wollte sie ihren Weg fortsetzen, als sie hörte, wie sich eine Tür öffnete. Ängstlich warf sie einen Blick zurück. Maisey, die jetzt einen fast durchsichtigen blauen Hausmantel trug, erschien dort und blickte in das Zimmer zurück.
    Im ersten Moment war Charlie zu überrascht von der Geschwindigkeit ihres Erscheinens, um irgendetwas tun zu können. Du lieber Himmel, es war doch erst einen Augenblick her, seit Seguin angefangen hatte, die Frau zu ... äh. So schnell konnte es doch noch gar nicht vorbei sein! Als sie Seguins Stimme hörte, erstarrte sie.
    Weil sie befürchtete, er könnte ebenfalls herauskommen, griff Charlie zu dem Knauf der Tür, vor der sie gerade stand. Als der sich nicht rührte, erinnerte sie sich an den Schlüssel im Schloss, drehte ihn rasch um, öffnete die Tür, schlüpfte in den Raum und nahm den Schlüssel mit hinein. Nachdem sie die Tür wieder zugemacht hatte, verschloss sie sie, drückte ihr Ohr dagegen und lauschte.
    „Ich kehre gleich zurück", hörte sie Maisey sagen, und danach kam das Geräusch der sich leise schließenden Tür. Dann war alles still.
    Schon wollte Charlie sich entspannen, da erschreckte sie ein
    Geräusch hinter sich. Sie fuhr herum, vermochte indes nur vage Schatten zu sehen. Als sie ein leises Füßescharren hörte, lief es ihr kalt über den Rücken.
    „Wer ist da?" fragte sie angstvoll.
    Ein leises Wimmern antwortete ihr. Sie runzelte leicht die Stirn, und ein Teil ihrer Anspannung verflog. „Schon gut", versicherte sie in die Stille hinein. „Ich gehe sofort wieder. Tut mir Leid, dass ich Sie gestört habe."
    Sie öffnete die Tür einen Spaltbreit. Nachdem sie sich davon überzeugt hatte, dass der Flur leer war, öffnete sie die Tür ganz und warf einen Blick in das Zimmer zurück.
    Trotz des Lichts, das jetzt in den Raum flutete, dauerte es einen Moment, bis sie das Mädchen entdeckte. Fast noch ein Kind, vielleicht sechzehn, trug es die schlichte, grobe Kleidung eines Mädchens vom Lande, wahrscheinlich eines von vielen aus dem Dorf in der Nähe ihres eigenen Stammsitzes. Erst dann fiel Charlie auf, dass das Mädchen vor Angst zitterte.
    Auf dem Tisch bei der Tür entdeckte sie eine Kerze. Damit ging sie in den Korridor, um sie an einer der hier befindlichen Petroleumlampen anzuzünden. Danach kehrte sie in das Zimmer zurück, lächelte dem völlig verstörten Mädchen aufmunternd zu und stellte die Kerze auf den Tisch. „Geht es dir gut?" erkundigte sie sich freundlich.
    Als das Mädchen beharrlich schwieg, machte Charlie einen Schritt zur Tür. „Ich bedaure, dass ich dich belästigt habe. Ich wollte nur jemandem auf dem Korridor ausweichen und dachte, dieser Raum wäre leer."
    Der vorwurfsvolle Blick des Mädchens war ihr unbehaglich. „Wer sind Sie?" platzte die Kleine heraus, als Charlie die Tür erreicht hatte.
    Charlie blieb stehen und betrachtete das Mädchen, das ihr so ganz anders erschien als die übrigen Frauen hier. Seine Kleider waren einfach und abgetragen, und das Haar war straff aus dem Gesicht gekämmt.
    Und die Tür war von außen abgeschlossen gewesen, wie sich Charlie plötzlich erinnerte.
    „Wer sind Sie?" fragte das Mädchen noch einmal und schreckte damit Charlie aus ihren Gedanken auf.
    „Lord Charles Radcliffe", log sie und verneigte sich ein wenig. „Und du heißt...?"
    „Bessie", antwortete das Mädchen leise und wurde dann ein wenig mutiger. „Und Sie ... Sie arbeiten doch nicht auch für Aggie?"
    Charlie erschrak. „Selbstverständlich nicht!" Sie bemerkte, dass sich das Mädchen etwas entspannte. Noch einmal blickte sie zur Tür, verzog dann das Gesicht und fragte weiter: „Was tust du hier?"
    „Sie wollte mich nicht wieder fortlassen."
    Charlie nickte. Das hatte sie sich schon gedacht, doch dass ihre Vermutung nun bestätigt wurde, stellte für sie ein Problem dar. Sie konnte doch nicht einfach sagen: „Nein, wie furchtbar aber auch!" und dann die Kleine ihrem Schicksal überlassen.
    „Was will Aggie denn von dir?"
    „Ich soll ... für sie arbeiten."
    Dieses Eingeständnis betrachtete Bessie offenbar als Schande. Sie hat überhaupt keine Ahnung, dachte Charlie, wollte jedoch erst ganz sicher sein, bevor sie eine überstürzte Entscheidung traf.
    „Möchtest du das?"
    „Nein!" rief das Mädchen mit großem Nachdruck.
    Charlie

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