Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zeitschaft

Zeitschaft

Titel: Zeitschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
Vom Netzwerk:
1963 noch nichts über Tachyonen. Der Trick besteht also darin, sich in etwas einzuschalten, das sie bereits betreiben. So klappt’s.«
    »Hmm.«
    »Wir versuchen, Tachyonenausbrüche zu konzentrieren und sie so zu zielen…«
    »Moment!« unterbrach Peterson und hob eine Hand. »Zielen auf was? Wo ist denn 1963?«
    »Ziemlich weit weg, wie sich herausstellt. Seit 1963 hat sich die Erde um die Sonne gedreht, während die Sonne sich um das Zentrum der Galaxis gedreht hat, und so weiter. Zählen Sie alles zusammen, und dann werden Sie sehen, daß 1963 ganz schön in der Ferne liegt.«
    »Relativ wozu?«
    »Nun, relativ zum Massenzentrum unserer Galaxiengruppe. Man darf aber nicht vergessen, daß auch diese Gruppe sich bewegt, und zwar relativ zu dem Bezugrahmen, den die Mikrowellenstrahlung schafft, und…«
    »Bitte, lassen Sie das Fachchinesisch. Sie wollen also sagen, 1963 ist irgendwo am Himmel?«
    »So ist es. Wir senden einen Tachyonenstrahl aus, um diesen Fleck zu treffen. Wir decken das Raumvolumen ab, das zu jener bestimmten Zeit von der Erde eingenommen wurde.«
    »Hört sich unmöglich an.«
    Renfrew wog seine Worte. »Ich meine nicht. Der Trick besteht darin, Tachyonen mit essentiell unendlicher Geschwindigkeit zu schaffen…«
    Peterson lächelte gelangweilt. »Aha – ›essentiell unendlich‹? Lustig dieses technische Gerede.«
    »Ich meine mit unmeßbar hoher Geschwindigkeit«, präzisierte Renfrew. »Entschuldigen Sie bitte die Ausdrucksweise, wenn sie Sie stört.«
    »Sehen Sie, ich versuche doch nur zu verstehen.«
    »Ja, ja, tut mir leid, ich war wohl zu voreilig.« Renfrew sammelte sich sichtlich für eine neue Attacke. »Also, im wesentlichen geht es darum, diese Hochgeschwindig- keitstachyonen zu bekommen. Dann können wir, wenn wir die richtige Stelle im Weltraum treffen, eine Botschaft ein ganzes Stück zurücksenden.«
    »Diese Tachyonenstrahlen gehen geradewegs durch einen Stern hindurch?«
    Renfrew runzelte die Stirn. »Genau wissen wir es nicht. Es besteht die Möglichkeit, daß andere Reaktionen – zwischen diesen Tachyonen und anderen Atomkernen außer dem des Indiums – ziemlich stark sein werden. Falls das so ist, würde ein Planet oder ein Stern, der uns in den Weg kommt, einige Probleme schaffen.«
    »Aber Sie haben doch einfachere Tests durchgeführt, oder? Ich habe in dem Bericht gelesen…«
    »Ja, sicher, sie waren sehr erfolgreich.«
    »Nun ja, trotzdem…« Peterson wies auf das Labyrinth in dem Labor. »Mir kommt das hier wie ein großartiges Experiment vor. Fördernswert. Aber…« – er schüttelte den Kopf -»…ich bin verblüfft, daß Sie das Geld dafür bekommen haben.«
    Renfrews Miene erstarrte. »So viel ist es nun wirklich nicht.«
    Peterson seufzte. »Also, Dr. Renfrew, ich will ganz offen sein. Ich bin hier, um die ganze Sache für den Weltrat zu bewerten, weil einige Großkopfete gesagt haben, es sei eine recht vernünftige Geschichte. Nach meinem Gefühl habe ich nicht die wissenschaftliche Qualifikation, zu einer angemessenen Bewertung zu kommen. Keiner im Rat hat sie. Wir sind hauptsächlich Ökologen, Biologen und Org-Leute.«
    »Die Basis müßte breiter sein.«
    »Gewiß, zugegeben. Wir sind früher davon ausgegangen, die Spezialisten nach Bedarf hinzuzuziehen.«
    Barsch: »Dann wenden Sie sich doch an Davies am King’s College in London. Er ist gewitzt bei solchen…«
    »Dafür haben wir keine Zeit. Wir suchen nach Notstandsmaßnahmen.«
    »Steht es so schlimm?« fragte Renfrew gedehnt.
    Peterson machte eine Pause, als hätte er zuviel verraten. »Ja. Sieht so aus.«
    »Ich kann schnell vorankommen, wenn Sie das meinen«, sagte Renfrew knapp.
    »Vielleicht müssen Sie das.«
    »Es wäre besser, wir hätten hier eine komplette neue Gerätegeneration.« Renfrew umfaßte mit einer Handbewegung das ganze Laboratorium. »Die Amerikaner haben elektronische Teile entwickelt, die uns weiterhelfen würden. Um wirklich sicher zu sein, daß wir durchgekommen sind, müssen wir die Amerikaner mit einschalten. Die meisten Schaltelemente, die ich brauche, werden in ihren staatlichen Labors entwickelt, Brookhaven und so.«
    Peterson nickte. »So steht es in Ihrem Bericht. Deshalb will ich diesen Markham heute dabeihaben.«
    »Besitzt er den nötigen Einfluß, um das zu schaukeln?«
    »Ich denke schon. Er genießt einen guten Ruf, heißt es, und er ist ein Amerikaner, der hier verfügbar ist. Deshalb muß sich die Nationalstiftung für Wissenschaften zurückhalten,

Weitere Kostenlose Bücher