Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)
rumschubsen.«
»Siehst du«, befand Sterling gedehnt, »und in diesem Punkt irrst du dich. Ich habe meine Party bei der Army bereits abgefeiert. Ich bin, was man einen freien Söldner nennt. Wir Renegades schreiben unsere eigenen Gesetze. Die von der guten, biegsamen Sorte, die es mir erlauben, dir derart eins zu verpassen, dass du hier die Straße entlangrollst, und dann das Ganze einfach zum Spaß gleich noch mal zu machen.«
David unternahm einen wenig erfolgreichen Versuch, seinen Begleitern ein verstohlenes Handzeichen zu geben, und die drei Männer stürzten sich auf Sterling.
Könnt ihr haben.
Er hätte windwalken und verschwinden können, aber wo bliebe da der Spaß? Also wich er nicht von der Stelle, trat einem der Angreifer in die Brust und ließ einem anderen die Faust aufs Kinn krachen. Die beiden Bodyguards – oder was die zugedröhnten Mistkerle waren – gingen erneut auf Sterling los, bevor er sich Charles und David vornehmen konnte. Keiner der beiden wirkte so beeindruckt von seinem Angriff, wie er es eigentlich hätte sein sollen.
Sterling versetzte einem der Männer einen Fausthieb, der diesen zurücktaumeln ließ. Dann ging er in die Offensive, griff nach dem anderen Mann und verpasste auch ihm einen Schlag. Zuvor gelang es dem Typen allerdings noch, Sterling die Mütze vom Kopf zu reißen und dabei ein Büschel kurzer blonder Stachelhaare mitzunehmen.
»Jetzt kämpfst du wie ein Mädchen«, murmelte Sterling gereizt.
Beide Männer waren schon wieder dabei aufzustehen, als er seine Aufmerksamkeit David zuwandte, der die Gasse hinabrannte und Charles flach ausgestreckt auf der Straße zurückließ.
Sterling windwalkte und trat vor David wieder in Erscheinung.
»Wie bist du …«
Sterling packte David, hob ihn hoch und drückte ihn gegen die Wand. Die Füße des Dealers baumelten über dem Asphalt.
»Gib mir das
Ice
.«
»Wo bist du hergekommen, Mann?«
»Siehst du, das machen die Drogen mit dir«, erwiderte Sterling, wühlte in Davids Taschen und zog die Ampulle hervor. »Man bekommt Halluzinationen.« Er hielt David weiter fest und drehte sich in Erwartung der beiden Bodyguards um, aber sie hatten das Weite gesucht.
Damit blieben nur noch Sterling, Charles und David in der Gasse zurück, und Charles lag auf dem Boden, Schaum vorm Mund. Mit aller Kraft, die ihm das
Ice
verlieh, ließ David einen gewaltigen Boxhieb hart gegen Sterlings Kinn krachen.
Sterling grinste. »Schönes Gefühl«, sagte er. Ungefähr im selben Moment kam eine leichte Brise auf, und Caleb erschien an seiner Seite.
Caleb warf einen kurzen Blick auf Charles und schlug auf sein Headset. »Besorg mir einen Krankenwagen und eine Militäreskorte.«
Jede Behörde und alle Krankenhäuser in der Stadt waren angehalten, einer militärischen Hotline über alle mit
Ice
zusammenhängenden Aktivitäten Bericht zu erstatten, und diese Informationen gingen direkt an Sterling, da die Renegades ihn mit dem Kommando über die Innenstadt betraut hatten.
Dann löste Caleb Sterling ab und nahm sich David vor. Calebs Vermögen, menschliche Gefühle, Wahrheiten und Lügen zu erspüren, würde sich gleich wieder einmal als nützlich erweisen können. Aber zuerst warf er Sterling einen vielsagenden Blick zu. »Du weißt nicht, was ›warten‹ bedeutet, stimmt’s?«
Sterling grinste. »Du würdest mich nicht mögen, wenn ich das wüsste.«
Caleb zuckte zusammen und stieß einen Grunzlaut aus. Der Dealer hatte sein Knie gut platziert in Calebs Schritt gejagt. »Das war wirklich unnötig«, presste Caleb mit erstickter Stimme hervor und drückte dem Gefangenen den Arm auf den Hals. »Also sei brav, und ich lass dich vielleicht am Leben. Ich will wissen, wo sich das
Ice
-Warenlager befindet.«
»Das weiß ich nicht«, antwortete der Dealer. »Denkst du wirklich, ich wüsste das?«
»Na schön«, sagte Caleb, der ihm zu glauben schien. »Wer ist dein Lieferant?«
Sterling hatte sich neben Charles gekniet, dessen Haut bläulich verfärbt war. Der Mann lag im Sterben. Verdammter Mist. Er brauchte die Ampulle mit
Ice
, die Sterling eigentlich einem Team von Wissenschaftlern hatte mitbringen wollen. Sie benötigten dringend Proben von der Droge.
Das gebellte Lachen des Dealers hallte durch die Gasse. »Adam Rain. Mein Lieferant ist Adam Rain.«
»Ja?«, fragte Caleb. »Wie sieht dieser Adam Rain denn aus?«
»Lass mich los, und ich sage es dir.«
Caleb knurrte frustriert und warf Sterling über die Schulter einen Blick zu. »Reine
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