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Zoe und der maechtige Tycoon

Zoe und der maechtige Tycoon

Titel: Zoe und der maechtige Tycoon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt
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Sie?“
    Da ließ Zoe ein leichtes Lachen hören. „Nein, es soll eine Überraschung werden.“
    Miss Perfect zeigte erste Anzeichen von Missbilligung. „Ich befürchte, Mr Anderson ist kein ausgesprochener Freund von Überraschungen“, belehrte sie Zoe mit frostigem Lächeln. „Außerdem reiht sich heute ein Meeting ans andere und …“
    „Rufen Sie ihn bitte an und teilen ihm mit, Miss Balfour möchte ihn sprechen“, schnitt Zoe ihr das Wort ab und atmete tief durch. „Alexandra Balfours Tochter.“
    Die Frau schürzte die Lippen und griff nach dem Telefon. Zoe verstand nicht, was sie sagte. Ihr Herz schlug so laut, dass es in den Ohren dröhnte. Es kostete sie alle Kraft, das selbstbewusste Lächeln aufrechtzuerhalten.
    „Er will Sie sehen.“ Die Brünette schenkte ihr einen kühl abschätzenden Blick. „26. Stock.“
    Das Echo ihrer klappernden High Heels hallte durchs Foyer, während Zoe mit fliegendem Puls zum Lift ging. Sie drückte auf die 26 und schloss die Augen, während sie förmlich nach oben schoss. Ein helles Ping ertönte, die Lifttüren glitten auseinander, und Zoe stand in einer weitläufigen Lobby, ausgelegt mit champagnerfarbenem Teppichboden und bestückt mit ultraflachen eleganten Ledersofas. An den Wänden hing ausschließlich moderne Kunst.
    Kritisch betrachtete sie die großformatigen Gemälde und dachte unwillkürlich an Max’ Worte anlässlich der Vernissage in Soho zurück: Meine Firma hat eine viertel Million Dollar gespendet, um diese Monstrositäten an den Wänden zu finanzieren.
    Obwohl die Erinnerung schmerzte, musste sie lächeln. Wie vertraut er ihr an jenem Abend gewesen war, und wie wenig sie wirklich voneinander wussten …
    Gewusst hatten! Max Monroe war Vergangenheit. Es wird keine weitere Gelegenheit geben, ihn näher kennenzulernen! erinnerte sie sich selbst.
    Eine in strenges Schwarz-Weiß gekleidete PA erhob sich von ihrem Designerstuhl hinter dem stromlinienförmigen Glastisch und kam gemessenen Schrittes auf sie zu.
    „Zoe Balfour?“
    „Ja.“
    „Mr Anderson ist gleich soweit. Ich befürchte nur, mehr als ein paar Minuten wird er Ihnen nicht einräumen können, weil er …“
    „Ins nächste Meeting muss“, ergänzte Zoe spöttisch. „Ich bin bereits eingeweiht.“
    Die Assistentin musterte sie mit einem befremdeten Blick, der Zoe erst klarmachte, wie bitter ihre Worte klingen mussten. Also zwang sie sich zu einem Lächeln.
    Die PA klopfte an eine Doppelflügeltür aus poliertem Mahagoni und stieß sie einen Moment später auf. Das Büro war mindestens so groß wie der Eingangsbereich und nahezu identisch eingerichtet. Ganz am Ende des Raums wartete ein Mann auf sie, der an einem riesigen Schreibtisch saß. Er kehrte ihr den Rücken zu und schaute offenbar aus dem Fenster.
    Doch selbst von hinten identifizierte Zoe ihn mühelos nach dem Foto, das sie im Businessteil der New York Times gefunden hatte. Das dicke dunkle Haar mit den weißen Strähnen, der feste Stiernacken, die immens breiten Schultern … sie brauchte sein Gesicht nicht zu sehen, um zu wissen, dass sie an der richtigen Adresse war.
    Dort saß Thomas Anderson. Ihr Vater!
    Trotz aller mentaler Vorbereitung traf es sie wie ein Schock, als er sich langsam umdrehte und sie in ein Augenpaar schaute, das ebenso jadegrün leuchtete wie ihres. Immer hatte sie sich wie ein Fremdkörper zwischen ihren Schwestern gefühlt, die alle Oscars intensive blaue Augen hatten. Jetzt wusste sie warum, erleichtert fühlte sie sich aber nicht. Denn Thomas Andersons Blick zeigte nichts als unterkühlte Höflichkeit.
    „Miss Balfour? Wie kann ich Ihnen helfen?“
    Er weiß nicht, warum ich hier bin, dachte Zoe wie betäubt. Zumindest gibt er es vor. „Ich glaube, Sie kannten meine Mutter, Mr Anderson. Alexandra Balfour.“
    Ein kurzer Schatten glitt über die markanten Züge, dann hatte er sich wieder in der Gewalt. „Ich erinnere mich kaum, es ist lange her. Warten Sie … ich glaube, wir haben uns vor etlichen Jahren in London getroffen, als ich dort geschäftlich zu tun hatte.“ Er zwang sich zu einem Lächeln. „Pardon, Miss Balfour, aber ich nahm an, Sie wären hier, um sich meiner Unterstützung für irgendein Hilfsprojekt zu versichern. Derlei Anfragen bekomme ich natürlich oft.“
    „Deshalb bin ich nicht hier“, stellte Zoe klar. „Und das wissen Sie auch sehr gut.“
    Woher sie die Courage nahm, diesem mächtigen Mann derart offen gegenüberzutreten, konnte sie sich selbst nicht erklären.

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