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Zuchthengst zu verkaufen

Zuchthengst zu verkaufen

Titel: Zuchthengst zu verkaufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Hertig-Binz
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aufzuspüren.
    Lea hatte Thomas in den Schlaf gewiegt. Die ganze Aufregung war etwas viel für ihn gewesen. Daher hatte es ewig gedauert, bis er sich hatte beruhigen lassen und endlich eingeschlafen war. Nun sah er friedlich aus, als Lea ihm liebevoll über die Stirn strich.
    „Zimmerservice!“
    „Ich habe nichts bestellt, danke.“ rief Lea durch die abgeschlossene Zimmertüre zurück.
    Kurz darauf hörte sie, wie die Verriegelung geöffnet wurde.
    Letzte Nacht hatte sich jemand unbefugt Zutritt zum Zimmer nebenan verschafft, ohne das Schloss aufzubrechen. War es möglich, dass die Entführer, jetzt an ihrer Tür herumhantierten? Rasch schob Lea ihren schlafenden Sohn mitsamt der Wippe unter den Stuhl und hängte ein Tuch darüber, dass er darunter ganz verschwand. Dann schnappte sie sich die Nagelfeile und stopfte sie in die Gesässtasche, bevor sie sich hinsetzte und mit Unschuldsmine zur Türe starrte, die langsam aufging.
    Zwei Männer in Livree traten ein.
    „Ich habe nichts bestellt.“
    Der grosse Blonde kam direkt auf sie zu, riss sie unsanft auf die Beine und drückte ihr ein Messer in die Seite.
    „Ein Mucks und Du bist tot.“
    Der bullige Kerl sah sich im Raum um, ging ins Badezimmer, kam aber gleich zurück.
    „Es ist nicht da.“
    „Wo ist das Baby?“ fragte nun der Blonde.
    „Thomas ist bei meinem Mann.“
    „Scheisse, was machen wir nun?“ Der Bullige sah etwas verloren aus. Doch der Blonde schien die Sache fest im Griff zu haben. Offensichtlich war er der Anführer.
    „Wir nehmen die da mit. Wird bestimmt auch ohne das Baby klappen.“
    Das ausgerissene Kabel der Nachttischlampe diente als Fesseln, mit denen sie Leas Hände auf dem Rücken festbanden. Dann stopften sie ihr einen Waschlappen in den Mund und bugsierten sie aus dem Zimmer, ein Stockwerk nach oben bis zum Zimmer direkt über dem ihren.
     
    ***
     
    Die Überwachungszentrale des Hotels war wie der Rest des Hauses der pure Luxus. Auf drei riesigen Bildschirmen sah man in kleinen Kästchen alle aktuellen Kamerabilder gleichzeitig – in Farbe. Wenn man auf eines der Kästchen klickte, konnte man das Bild nicht nur vergrössern, man konnte sogar alles mithören, was in diesem Gang gesprochen wurde.
    „Wozu haben Sie all diese Kameras, wenn hier niemand sitzt und die Bilder auch überwacht?“
    „Wir sind hier in der Schweiz. Die Verbrechensrate ist relativ gering, und in den zwölf Jahren, die ich nun hier arbeite, hatten wir noch niemals einen Zwischenfall. Es wird aber alles aufgezeichnet und im Wochenrhythmus überspielt. So können wir, wie jetzt in diesem Fall, die Bilder zur gewünschten Stelle zurückfahren, dringen aber nicht grundsätzlich in die Privatsphäre unserer Gäste ein.“
    „Zum Henker mit der Privatsphäre. Ich will meine Kate zurück!“ Scott verlor langsam aber sicher die Geduld.
    „Stopp – da ist Kate!“ Man konnte gut erkennen, dass sie während ihrer Entführung nicht bei Bewusstsein war und keine Gegenwehr lieferte. Der bullige Mann hatte sie sich über die Schulter geworfen und lief direkt auf die Treppe zu, wo er aus dem Bild verschwand.
    „Und jetzt – wo sind sie hin?“ Alle starrten konzentriert auf die verschiedenen Bildschirme.
    „Das ist doch – was macht der Typ mit Lea?“
    „Oh, das ist keine Wiederholung. Nur auf diesem Bildschirm hier sind die gespeicherten Daten zu sehen. Das dort ist live.“ warf der Hoteldirektor erklärend ein.
    „Lea wird gerade entführt!“
    „Wo ist das?“
    „Das ist im Stockwerk direkt über Ihrem Hotelzimmer.“
    Noch bevor der Direktor den Satz beendet hatte, war Ewan aus der Tür heraus, seine Brüder und die beiden Bodyguards ihm dicht auf den Fersen. Niemand nahm sich die Zeit, auf den Lift zu warten. Sie rannen die endlos erscheinenden Treppen hoch und Ewan sah gerade noch, wie sich eine der Türen schloss, als er in den Gang einbog.
    „Wir wissen jetzt, wo sie sind. Jetzt brauchen wir einen Plan, um sie zu überraschen.“ Grant hielt seinen älteren Bruder am Arm fest, während die beiden Bodyguards Scott zurückhielten.
    Die beiden Männer, deren Frauen entführt worden waren, sahen einander in die Augen, als ob sie eine stille private Diskussion führten.
    „Feuer.“ Sagte Ewan bestimmt und Scott nickte, riss sich los und zerschlug die kleine Scheibe zum Feueralarm. Dann bezogen sie links und rechts vor der Türe Stellung, bevor alle anderen Gäste auf den Gang strömten und wild durcheinander liefen, bis eine Frau stolperte und

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