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1094 - Der Aibon-Drache

1094 - Der Aibon-Drache

Titel: 1094 - Der Aibon-Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ich fuhr mit meinem Rover hinter dem Wagen und hatte zum Glück genügend Abstand gehalten, so daß mich diese Kapriolen nicht in Gefahr brachten. Okay, die Straße war nicht trocken, aber auch nicht glatt, denn bei diesen Temperaturen, die eher in den März als in den Januar gepaßt hätten, konnte überhaupt kein Glatteis entstehen.
    Ich kam vom Airport. Dorthin hatte ich meine deutschen Freunde Dagmar Hansen und Harry Stahl gebracht. Sie hatten das Wochenende noch in London verbracht und waren jetzt, am frühen Sonntagabend, wieder in Richtung Köln gestartet.
    Suko und Shao waren nicht mit zum Flughafen gefahren. Sie wollten es sich gemütlich machen, denn die Abende zu zweit kamen selten genug vor, da sich unsere Feinde an alles mögliche hielten, nur nicht an freie Wochenenden.
    Da ich kein Date und auch sonst nichts an diesem Abend vorhatte, war es mir ein Vergnügen gewesen, die beiden nach Heathrow zu bringen. Sie befanden sich bereits in der Luft, und ich war auf dem Weg nach Hause und wollte mir später noch ein Bierchen gönnen.
    Ich hatte bewußt nicht den Motorway genommen und war eine Nebenstraße gefahren, um mich langsam der Stadt zu nähern, die im Osten wie eine lichterfüllte Kulisse vor mir lag.
    Und dann war das eben mit dem Auto passiert.
    Es stand jetzt. Zwar ein wenig schräg nach links gedreht, so daß die Kühlerschnauze ins freie Gelände zeigte, aber dem Fahrer schien nichts passiert zu sein. Jedenfalls sah ich seinen Kopf, als ich anhielt und das Licht meiner Scheinwerfer von hinten gegen das Auto strahlte. Es war ein japanisches Fabrikat, ein Honda. Blau oder schwarz, so genau sah ich das nicht.
    Ein paar Meter hinter dem Wagen hielt ich ebenfalls an und öffnete die Tür, um auszusteigen. Ein großer Brummer donnerte in diesem Moment vorbei und schlug mir den Wind wie eine harte Wand gegen das Gesicht.
    Die Scheinwerfer hatte ich ausgeschaltet. Ich näherte mich dem Honda im Dunkeln und blickte nicht nur auf ihn, sondern auch auf die Straße, weil ich wissen wollte, ob sie nicht doch an einer bestimmten Stelle glatt gewesen war. Möglicherweise durch eine Öl-Spur oder etwas anderes in dieser Richtung.
    Nein, nichts dergleichen war zu sehen. Es war auch nicht kalt. Die laue Luft wehte wirklich fast wie im März gegen mich, als ich über die feuchte Straße schritt.
    Ein mir entgegenkommendes Auto blendete mich. Der Fahrer lenkte den Wagen auf die Straßenmitte und rauschte vorbei. Danach stand ich wieder im Dunkeln und neben der rechten Tür des Honda.
    Ich bückte mich und schaute durch das Fenster.
    Es war kein Fahrer, sondern eine Fahrerin, die den Wagen gelenkt hatte. Sie hatte dunkelblonde Haare. Von ihrem Gesicht sah ich so gut wie nichts, nur die Ohren. Die übrigen Teile waren durch die Hände verdeckt, die sie gegen das Gesicht gepreßt hielt.
    Die Frau stand unter Schock, davon mußte ich einfach ausgehen.
    Schwer konnte er allerdings nicht sein, wahrscheinlich war es mehr ein Schreck, und die Hände sanken auch nach unten, so daß ich das Profil der Fahrerin sehen konnte.
    Eine gerade gewachsene kleine Nase, darunter ein Mund, dessen Lippen leicht geöffnet waren, und ein Kinn mit energischem Schwung.
    Ich klopfte gegen die Scheibe. Recht behutsam und auch nicht laut oder fordernd. Es war wohl zu leise, denn die Frau reagierte nicht.
    Erst als ich meine Bemühungen verstärkt hatte, schrak sie zusammen und drehte den Kopf.
    Erschreckt blickte sie mich an. Größer konnten dabei ihre Augen nicht werden.
    Ich lächelte ihr zu, nickte auch, denn diese Zeichen sollten sie beruhigen. Dann zog ich die Tür auf und hörte ihren schweren Atemstoß. Die Frau war noch angeschnallt. Im Licht der Wagenbeleuchtung sah sie käsig aus, kein Wunder nach diesem Erlebnis. Trotzdem erkannte ich, daß sie hübsch war und ungefähr dreißig Lenze zählen mußte. Sie trug eine dunkle Hose und einen gelben Rollkragenpullover.
    »Sind Sie verletzt?« fragte ich.
    Die großen Augen starrten mich an. »Wer… wer sind Sie? Wo kommen Sie her?«
    Es wunderte mich schon, daß sie auf meine Frage so geantwortet hatte. »Ich war hinter Ihnen und habe gesehen, daß Ihr Wagen plötzlich tanzte und schlingerte. Es sah so aus, als wären Sie dabei, von der Fahrbahn abzukommen, aber Sie haben gut reagiert, und jetzt stehen wir beide hier.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Was stimmt?«
    »Nichts.« Sie schaute auf ihr Knie und schüttelte den Kopf, was mir auch seltsam erschien.
    »Geht es Ihnen wirklich gut,

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