Zum Küssen schön
er gerade ausführlich ihren Po. Sie hätte im Erdboden versinken mögen.
“Du bist in einem ziemlich üblen Zustand, Lacy. Etwa fünfzig Wunden müssen genäht werden. Du wirst eine ganze Weile nicht sitzen können, und du wirst versuchen müssen, diese Körperregion für eine Weile nicht zu überanstrengen.”
“Keine tiefen Kniebeugen, was?” Sie war oft patzig, wenn sie nervös war, aber sie konnte nichts dagegen tun.
Daniel schien es diesmal nichts auszumachen. “Ich werde dir ein Antibiotikum und etwas gegen die Schmerzen verschreiben. In zwei Tagen muss ich dich wieder sehen, um den Verband zu wechseln, und wenn alles in Ordnung ist, kannst du es danach allein tun. Achte auf Zeichen einer Infektion, zunehmenden Schmerz, zunehmende Rötungen oder Schwellungen. Du wirst viele Blutergüsse haben.”
“Ach, das verpatzt mir jetzt meinen Fototermin!”
Daniel stieß einen gereizten Laut aus, und sie verbarg ein Lächeln. Er hatte angefangen, ein wenig zu gelassen zu klingen, aber das hatte sie sehr leicht wieder behoben. Jetzt gab er der Schwester einige Anweisungen und begann danach mit dem Nähen der Wunden. Sie versuchte an andere Dinge zu denken. Doch leider drehte sich jeder andere Gedanke auch um eine Situation, in der Daniel sich ausführlich ihrem Körper widmete.
“Wenn dein Retter schon gegangen ist, wie hast du dann vor, nach Hause zu kommen?”
“Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Mir war zunächst einmal wichtiger, irgendwie herzukommen. Aber ich freue mich nicht gerade darauf, mich bäuchlings in ein Taxi zu werfen, wenn es das ist, was du wissen willst. Besonders da du meine Hose vollkommen ruiniert hast.”
“Falls du dich erinnerst, es war der Hund, der ein Stück aus dir und deiner Hose gebissen hat, nicht ich. Aber ich kann dir eine unserer OP-Hosen geben. Kein Problem.”
Er starrte sie nachdenklich an, während sie sich abmühte, sich auf die Seite zu drehen, ohne dass das Laken dabei herunterrutschte. Er wirkte verärgert und gereizt und seufzte schließlich. “Dann werde ich dich eben nach Hause fahren.”
Sie war ganz und gar nicht erfreut. “Du machst Witze, nicht wahr?”
“Meine Schicht war gerade zu Ende, als du hereinkamst. Ich wollte sowieso gehen, also ist das kein Problem. Und wie du schon so viele Male betont hast, besitze ich einen ekelhaft biederen Wagen mit Rücksitzen, als ob ich einen ganzen Kindergarten darauf unterbringen müsste. Für dich also gerade ausreichend.”
Sie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Auf der einen Seite war Daniel ein sehr gewissenhafter Typ. Wahrscheinlich fühlte er sich verpflichtet, trotz seiner Abneigung gegen sie, sie sicher nach Hause zu bringen. Immerhin war sie seine Patientin, und sie und Annie waren sehr gute Freundinnen. Er liebte seine Schwester, und so würde er nicht wollen, dass die sich sorgte. Aber sie, Lacy, wollte unter keinen Umständen in ihrem geschwächten Zustand mit Daniel allein bleiben. Er würde verbal Hackfleisch aus ihr machen, und sie war nicht bereit, eine Niederlage einzustecken. Im Moment tat ihr der ganze Körper weh, und sie litt immer noch an akuter Demütigung. Sie war nicht in der richtigen Verfassung, sich mit diesem großen, unausstehlichen Doktor abzugeben.
“Ich könnte Annie anrufen”, sagte sie schließlich.
“Annie und Max sind unterwegs, um Weihnachtseinkäufe zu machen. Die Einkaufszentren haben bis Mitternacht geöffnet, und Annie wird schon dafür sorgen, dass Max die Zeit bis zur letzten Minute nutzt.”
Max war der mittlere Bruder, ein wahrer Herzensbrecher, aber auch ein wirklich netter Kerl, wenn man ihn zu nehmen wusste. “Oh, das hatte ich vergessen.”
“Ach, du wusstest es schon?”
Lacy nickte geistesabwesend. “Max hatte mich auch dazu eingeladen.” Sie warf Daniel einen Seitenblick zu, als ihr klar wurde, wie er das wahrscheinlich sehen würde, und wie immer reagierte sie patzig auf seine unterschwellige Kritik. “Max glaubt, er sei an mir interessiert, und lässt sich offenbar nicht durch Skrupel, wie du sie hast, zurückhalten. Dein Bruder gehört nicht zu denen, die leicht aufgeben.”
Daniel wirkte, als ob er gleich explodieren würde. Seine Miene wurde noch finsterer, und ohne ein Wort trat er einige Schritte von ihr weg und drehte sich um. Er blieb eine Weile mit dem Rücken zu ihr stehen. Als er sich dann umwandte, schien er sich wieder im Griff zu haben.
Langsam nahm er seine Brille ab und putzte sie an seinem Ärmel. “Max fehlt
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