Zurueck in den Armen des Milliardaers
zu Hause.“
„Devlyn …“ Er schien sie nicht zu hören.
„Manchmal hat sie Zigaretten auf mir ausgedrückt. Das war das Schlimmste.“ Unbewusst rieb er sich über ein paar kaum sichtbare Narben auf seiner Hüfte. „Ich habe nie geweint. Ich wollte nicht, dass mein Bruder und meine Schwester angelaufen kommen.“
Zitternd setzte Gillian sich auf. Sie hatte ihn gezwungen, über dieses schreckliche Geheimnis zu sprechen. War das richtig?
Er ballte die Hände zu Fäusten. „Es passierte alles vor Wolff Mountain. Dad und Onkel Vic standen sich auch damals schon nah. In Charlottesville hatten sie auf Nachbargrundstücken gebaut. Und manchmal, wenn es zu schlimm war, bin ich nach nebenan zu Tante Laura gelaufen. Sie hat mich versorgt, mich beweint. Ich habe nie verstanden – weder als Kind noch später –, warum sie nicht versucht hat, es zu stoppen. Aber sie war jung … vielleicht hatte sie Angst. Ich weiß es nicht.“
„Und Annalise und Larkin?“
„Manchmal sind sie nachts in mein Bett gekommen und haben sich an mich geschmiegt. Sie fühlten sich hilflos … wie ich.“
Gillian schluckte. „An dem Tag in der Höhle, als du sagtest, du würdest sie hassen und seist froh, dass sie weg ist, hast du es also ernst gemeint.“
Erst jetzt blickte Devlyn sie an, sein Gesicht war aschfahl. „Ja. Und du hast mich angesehen, als wäre ich ein Monster. Ich habe es dir nicht übel genommen. Was für ein Kind wünscht sich, dass die Mutter stirbt?“
„Devlyn, ich …“
Er hob die Hand. „Ich weiß, was ich bin, Gillian. Meine Seele ist verletzt. Und jemand wie du verdient einen integren Mann. Einen Mann, der dir etwas versprechen und es auch einlösen kann.“
„Nichts von dem, was passiert ist, war deine Schuld. Das weißt du doch.“
Er zuckte mit der Schulter. „Ich war mal bei einem Psychologen … auf dem College. Wir Wolff-Kinder mussten ja unter falschem Namen studieren, weil Dad und Onkel Vic Angst hatten, wir könnten wie auch unsere Mütter gekidnappt werden. Da niemand wusste, wer ich war, bestand kein Risiko, dass jemand etwas über die schmutzigen Geheimnisse der Wolffs erfährt.“
„Was hat der Psychologe gesagt?“
„Dass aus mir doch ein netter junger Mann geworden sei und ich die Vergangenheit hinter mir lassen solle.“
„Unsinn. Man kann nicht so tun, als sei Missbrauch nicht passiert.“
„Viele Leute machen das. Sie verdrängen es.“
„Aber du konntest es nicht.“
„Vielleicht wenn sie nicht gestorben wäre. Vielleicht wenn ich ihr nicht eine Million Mal den Tod gewünscht hätte.“
„Devlyn, du warst ein kleines Kind. Und sie hat dich verletzt. Die heilige Pflicht einer Mutter ist, ihr Kind zu beschützen, aber sie hat dir wehgetan.“
„Wer weiß, warum sie das getan hat. Aber auf eine Art hatte der Psychologe recht. Ich musste es hinter mir lassen und nach vorn sehen. Und das habe ich getan.“
„Wie? Wie kannst du das sagen, wenn ich dich vor mir sehe, tief gekränkt und verletzt … und das nach all diesen Jahren?“
Sein trauriges Lächeln ließ sie frösteln. „Ich hatte Glück. Meine Wunden sind hauptsächlich innerlich. Und ich habe eine intakte Familie, die mir hilft. Dieses Kind, Jamie? Er ist arm und hat niemanden.“
Gillian stieg aus dem Bett, wickelte sich das Laken um den Körper. Devlyn bewegte sich nicht, als sie auf ihn zutrat. Er blieb reglos wie eine Marmorstatue.
Sie stellte sich dicht vor ihn und musterte sein Gesicht. „Das ist noch nicht alles, oder? Warum kannst du mich nicht in dein Leben lassen? Für mehr als nur eine Affäre? Ich denke, dass ich dir etwas bedeute … Warum ist das so bedrohlich für dich?“
Nun erlosch sogar der schmerzliche Ausdruck in seinen Augen. Er wirkte nur noch müde. „Du gehörst zu den Frauen, die ein Heim und eine Familie brauchen. Ich kann dir nur das Herz brechen, weil ich keins habe, keins haben will.“
„Warum nicht?“
„Wer als Kind geschlagen wurde, neigt dazu, sich als Erwachsener ebenso brutal zu verhalten. Lieber würde ich mir den Arm abhacken, bevor ich zulasse, dass mein Kind einem solchen Risiko ausgesetzt ist. Du verschwendest also deine Zeit, Gillian. Liebe mich nicht. Weil ich deine Liebe nicht erwidern kann.“
„Nicht kannst oder nicht willst?“
Er starrte sie an, ahnte vielleicht nichts von der Sehnsucht, die ihm im Gesicht stand. „Spielt keine Rolle, oder?“
„Ich denke schon. Wach auf, Devlyn. Riech den Kaffee. Du hast mich gerade zweimal geliebt. Ohne
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