Zwei Herzen im Einklang

Beziehung stört, dann entscheide dich immer wieder aufs Neue für ihn bzw. für sie und für die Gesundheit, den Erfolg, die Sexualität, das Geld usw. deines Partners, deiner Partnerin. Das wird euch beide Schritt für Schritt voranbringen, bis ihr von diesem lästigen Problem befreit seid.

Lektion 89
Durch die Hintertür erwischt
    In einem alten Sprichwort heißt es: »Was dich nicht an der Eingangstür kriegt, erwischt dich an der Hintertür.« Ein typisches Beispiel für die Richtigkeit dieses Sprichworts hinsichtlich einer Beziehung ist, wenn einer der Partner eine Affäre hat. Die Beziehung war gerade dabei, eine ganz neue Ebene zu erreichen, aber kurz zuvor verführt das Ego einen der beiden Partner dazu, eine Affäre einzugehen. Da alles, was in einer Beziehung geschieht, immer mit insgeheimer Zustimmung beider Partner vor sich geht, haben sich tatsächlich beide Partner vor dieser nächsten Ebene der Intimität gefürchtet.
    Zurück zum Thema: Jemand wird »durch die Eingangstür« blockiert aufgrund seiner Genusssucht, die von seinem Ego gefördert wird, indem er oder sie sich auf eine Affäre einlässt. Aber nun greift das Ego auch noch mit Schuld an. Das Paar wurde anfangs »nur« durch die Affäre blockiert, aber nun werden beide zusätzlich noch durch Schuldgefühle blockiert, sich wieder näher zu kommen.
    Falls die Affäre ans Licht kommt, wird die Beziehung aufgrund von Verletzung, Zorn und Reue blockiert. Das Problem kam zunächst durch die Eingangstür herein und kehrt nun immer wieder durch die Hintertür zurück.
    Ein anderes Beispiel, wie man an der Vordertür eingefangen und dann immer weiter durch die Hintertür erwischt wird, ist jemand, der nicht begreift, was es heißt, ebenbürtig zu sein oder weibliche Kraft zu haben, der auf eine unechte,
übertriebene und zwanghaft kontrollierende männliche Weise agiert.
    Ein weiteres Beispiel ist jemand, der auf den Trick des Egos hereinfällt zu glauben, dass der Abbruch von Bonding bedeutet, unabhängig zu sein. Um innige Verbundenheit abzubrechen, müssen wir bereit sein, zum Opfer zu werden. Unterbewusst haben wir pfundweise mit Schmerz und Leid bezahlt, um unabhängig zu sein. Aber das macht uns nicht glücklich und auch nicht frei. Es gibt uns Unabhängigkeit als Rolle, und das bedeutet, dass wir weder fühlen, empfangen noch genießen können. Es bringt uns dazu, alles an uns zu reißen und zu nehmen, um unsere Bedürfnisse zu stillen. Das wiederum lässt uns noch leerer und unbefriedigter zurück. Dann nehmen wir die Rollen der Aufopferung und Abhängigkeit als eine Konstellation von Rollen an. Wir sind an der Eingangstür blockiert worden und danach auch noch an der Hintertür.
    Ein weiteres Beispiel, wie wir doppelt eingefangen werden, ist, wenn wir zum Opfer werden, damit wir eine Ausrede haben, um die Kontrolle in unserem Leben zu übernehmen und alles nach unserem Gusto zu machen. Das ist eine sehr häufig vorkommende Abfindung des Egos, wenn wir uns unterbewusst dafür entscheiden, zum Opfer zu werden. Bis wir heilen, werden wir durch unsere Neigung, zu kontrollieren und indem wir im Opfermuster verharren, ständig andere in unserer Umgebung schikanieren und zum Opfer machen. Wir werden an der Vorder- und an der Hintertür erwischt.
    Ein anderes Beispiel ist, wenn wir versuchen, andere Menschen zu beherrschen, uns in der Folge aber dafür öffnen, selbst beherrscht zu werden. Das Gleiche passiert, wenn wir verletzt werden, weil wir bedürftig und abhängig sind. Als
Konsequenz entscheiden wir: »So, mit dem Nettsein ist jetzt Schluss«, und werden unabhängig. Nun sind wir in die entgegengesetzte Falle getappt. Wir sind sozusagen aus der Pfanne direkt ins Feuer gesprungen. Und immer noch haben wir keine erfolgreichen Beziehungen und auch keine Partnerschaftlichkeit oder die Ebenbürtigkeit, die zu Partnerschaft führt.
    Die Beispiele für Fehler, die wir gemacht haben und die uns wieder einholen, beim Kommen oder Gehen, lassen sich lange fortsetzen. Statt dass wir die Fehler mithilfe einer der Heilprinzipien korrigiert haben, häufen wir noch mehr an und verschlimmern die Lage nur noch weiter. Beinahe jedes negative Muster, das wir haben, ist ein Beispiel dafür. Wir haben nicht nur die ursprünglichen Fehler gemacht, die uns an der Vordertür erwischt haben, sondern wir werden,