Zwei Herzen im Einklang
sah das toll aus, fast jeder wäre gern an meiner Stelle gewesen â ich merkte aber, dass etwas fehlte: Ich hatte mein Herz verloren. Glücklicherweise war ich mir selbst gegenüber ehrlich genug, das zu erkennen. Ich begann zu begreifen, dass meine einzige Hoffnung darin bestand, mein Herz zurückzugewinnen und glücklich in einer Partnerschaft zu sein, für die ich mich ganz und gar entschieden hatte. Ich wusste, dass ich das Risiko eingehen musste, mich einer Partnerin voll und ganz hinzugeben, um mein Herz zurückzugewinnen und
ein Leben aufzubauen, das meine Liebe zu meiner Partnerin in den Mittelpunkt stellte.
Ein oder zwei Tage vor meiner EheschlieÃung beklagte ich mich bei Gott: »Wenn du unbedingt willst, dass ich heirate, warum hast du mir dann nicht wenigstens ein einziges Vorbild einer glücklichen Ehe gezeigt? Nur ein Beispiel. Mehr brauche ich nicht.«
Damals geschah etwas, was ich ab und zu später wieder erlebte: Ich hörte »die Stimme«. Immer, wenn man die Stimme hört, wird man sehr genau hinhören, wegen ihrer eindrucksvollen und bestimmenden Präsenz und aufgrund ihrer Wahrhaftigkeit. Die Stimme sagte: »Du bist derjenige, der versprochen hat, dieses Beispiel zu geben.«
Damals wusste ich es noch nicht, aber diese Antwort war der Beginn meiner Erkenntnis dessen, was ich inzwischen als ein grundlegendes Prinzip betrachte:
Wenn etwas in deinem Leben fehlt, dann bist du dazu aufgerufen, es hineinzubringen.
Wenn du nach diesem Grundsatz lebst, wirst du nie Opfer irgendwelcher Umstände, sondern du kannst immer das verwirklichen, was in deinem Leben zu fehlen scheint.
Mich wirklich für eine Partnerschaft zu entscheiden und dafür, eine echte Bindung einzugehen, hat mir ziemlich viel Mut abgefordert, wenn ich meine Familien- und Beziehungsgeschichte betrachte. Ich hatte gelernt, wie ich erfolgreich über das Stadium des Machtkampfes in Beziehungen hinausgelange, aber ich hatte noch nicht gelernt, die sogenannte »tote Zone« zu überwinden, eine Art des Stillstands und »Absterbens« einer
Beziehung. Ich war ein paarmal in meinen damaligen Beziehungen in diesem Beziehungsstadium versunken. Und nur, als ich in meiner Partnerschaft mit Lency, die jetzt meine Frau ist, weiterkam, spürte ich, dass ich es wagen konnte, mit ihr »auf Kurs zu bleiben« in der Hoffnung, dass wir diese Phase der »toten Zone« durchqueren würden. Und wir schafften es dann auch.
Vor Kurzem fragte ein Vater seine Tochter, was unseren 10-Tages-Workshop denn so erfolgreich gemacht hätte. Indem sie auf Lency und mich hinwies, antwortete die junge Frau: »Die beiden lieben sich.« Das berichtete der Verlobte dieser jungen Frau Lency.
Während Lency und ich uns wahrhaft miteinander verbanden, indem wir uns geheilt haben und weiter vorangegangen sind, haben wir festgestellt, dass wir uns auf einer »Treppe zum Himmel« befinden. Auf einer Treppe, bei der mit jedem Schritt mehr Lernen und Heilen entstand und unsere Beziehung wuchs. Die Inspiration, die aus unserer Liebe erwuchs, erfasste bald mehr und mehr andere Menschen. Wir erkannten, dass wir nicht nur eine persönliche Aufgabe, sondern auch als Paar einen Sinn zu erfüllen hatten. Das ist für viele Menschen zu einem Tor geworden, um wahre Liebe, Heilung und ein höheres Bewusstsein zu finden.
Lency und ich sind keineswegs am Ende unserer Lern- oder Heilprozesse angekommen, aber die Reise dorthin ist groÃartig, und Schritt für Schritt treten wir als Personen immer mehr in den Hintergrund und der Himmel wird weiter. Die Entscheidung, mich Lency ganz zu geben, war eine der besten Entscheidungen meines Lebens und ich habe sie immer wieder aufs Neue getroffen.
Lektion 1
Der Panzer
Mit einem Lächeln verkündete Frank, dass er erst seit drei Wochen eine neue Freundin hätte. Er sagte: »Das einzige Problem ist, dass ich überhaupt nichts dabei spüre. Ich fühle mich wie ein Panzer mit Flanken wie aus Stahl.« Ich fragte ihn, wofür er denn den Stahl bräuchte. Er sagte: »Damit ich nicht verletzt werde.« Dann erzählte Frank mir von seinen »groÃartigen« Plänen, sich jetzt mit vielen anderen Frauen zu verabreden.
Nachdem ich das ja selbst ausprobiert hatte, teilte ich Frank mit, was für eine schlechte Idee dies war. Ich sagte ihm, dass er, wenn er das tatsächlich tun würde, weil die Vorstellung nun einmal so verlockend
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