Zwei Herzen im Einklang
wollte, und das würde nur aus Unsicherheit und infolge eines Autoritätskonflikts geschehen. Konkurrenzmuster führen zu Streit und Rückzug, und sie sind das Gegenteil von Joining, das zu Bonding führt, zu Verständnis, Gegenseitigkeit und Ebenbürtigkeit.
Also, Männer: Was immer ihr auch tut, seid nicht »rational« mit Frauen. Frauen wollen keine »talking heads«, keine sprechenden Köpfe. Sie wollen keine dissoziierten Ideen. Sie gehen gern auf Vernunft ein oder auf Ideen, die mit dem Herzen verbunden sind. Aber wenn man in einer Beziehung
versucht, rein intellektuell und rational etwas zu besprechen, dann steckt da immer auch etwas Herablassendes drin. Wenn Frauen davon genug gehört haben, explodieren sie oder fangen an, den Mann zu verachten, weil er ohne Gefühl spricht oder sie einfach abblockt. Das habe ich jahrzehntelang bei Workshops und Eheberatungen beobachtet. Ein Mann kommt damit vielleicht durch, wenn seine Partnerin genauso dissoziiert ist, aber üblicherweise baut sich so lange Unmut auf, bis es zu einem Ausbruch kommt.
Frauen werden nicht zuhören, wenn sich der Mann von ihnen emotional trennt. Sie wollen gehört und in den Arm genommen werden und Verbundenheit spüren.
Und, ihr Frauen: Wenn ihr euren Mann darüber aufklären würdet, was ihr wirklich wollt, dann wird er euch ewig dankbar sein, denn er will es ja so machen, wie es für euch stimmig ist. Nachdem ihr ihn aufgeklärt habt, motiviert ihn mit Belohnungen und er wird euch überall hin folgen!
Lektion 57
Unterwerfungsfantasien und Unabhängigkeit
Wenn wir Bonding verloren haben, entweder als Kind in unseren Ursprungsfamilien oder in einer Beziehung, dann steckt darunter der geheime Wunsch, unabhängig zu sein. Zerbrochene Verbundenheit vermehrt den Dualismus in der Welt, sodass überall dort, wo es irgendwie nach oben geht, es dementsprechend auch nach unten geht. Während wir danach streben, unabhängig zu sein und alles nach unserem Willen zu machen, besteht auch der versteckte und entgegengesetzte Wunsch, uns zu unterwerfen.
Manchmal stürzt uns in einer Beziehung der Konflikt zwischen Unterwerfung und Unabhängigkeit in eine Verwirrung darüber, ob wir »kommen« oder »gehen«. Zu gehen heiÃt allerdings nicht, Freiheit zu gewinnen, sondern ist ein Ausbruch, und zu kommen bedeutet nicht, glücklich zu sein, da Unterwerfung eine Form von Aufopferung ist.
Wenn wir dazu gezwungen werden, etwas zu tun, was wir bewusst nicht tun wollen, dann melden sich sowohl Schrecken wie Schadenfreude als Gefühle. Die unabhängige Seite in uns baut Widerstand und Ablehnung auf, und die Seite, die sich unterwerfen will, versucht frühere Schuldgefühle abzuzahlen und hofft derweil darauf, die eigenen Bedürfnisse von der Person erfüllt zu bekommen, der man sich unterwirft. Das baut auch Ressentiments auf: dass sie haben, was wir brauchen,
und dass unabhängig davon, wie sehr man sich um uns kümmert, es nie genug sein wird.
Eine Unterwerfungsfantasie stellt eine Rückkehr in die Kindheit und die Hoffnung dar, ein damals unerfülltes Bedürfnis zu stillen. Solche Unterwerfungsfantasien sind einer der Gründe, warum eine Person in einer fürchterlichen Situation verharrt und versucht, sich der Situation anzupassen, statt sie zu verändern oder einfach fortzugehen, weil die Beziehung keine Zukunft mehr hat. Eine Unterwerfungsfantasie wird normalerweise ausgelebt oder mit etwas anderem kompensiert oder beides; sie hält uns aber auf jeden Fall in einem unterbewussten Konflikt gefangen.
Die Unterwerfungsfantasie führt zu einem weiteren Problem, weil sie Gleichgewicht und Ebenbürtigkeit in unserem Leben auslöscht. Mit dem Verlust von Ebenbürtigkeit kommt es zu einer Zunahme von Konkurrenzdenken und -verhalten und einer EinbuÃe von Nähe und Erfolg. Die Unterwerfungsfantasie ist in Aufopferungsmuster »eingebaut«. Entweder befürchten wir, dass wir unserem Partner nicht ebenbürtig sind, und opfern uns deshalb auf, oder wir fühlen uns überlegen und meinen in der Folge, wir müssten uns unterwerfen und opfern, um unseren Partner oder die Situation, in der wir uns befinden, durchzuschleppen und »zu tragen«.
Spirituell gesehen führt eine Unterwerfungsfantasie dazu, dass wir uns gegen unser höheres Bewusstsein auflehnen, gegen unseren Spirit und gegen Gott, weil wir denken, dass sie uns zwingen
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