Zwischen den Gezeiten

nicht«, fiel ihr im selben Augenblick ein.
    Unten an Land wurde es laut, sie hatten mittschiffs einen zweiten Zugang geöffnet. Das Reep wurde heruntergelassen, viele drängten dorthin. Um die Sache zum Abschluß zu bringen, traten die Militärpolizisten an Deck. Der Leutnant richtete sich auf, eine Bö warf sein Haar in die Stirn. Im Moment, als er nichts sah, sprang Inga hin und küßte ihn.
    Â»Good luck.« Sein Lachen, sie sahen sich an, er berührte ihren Mund.

    Inga deutete dem Matrosen, daß sie von Bord wolle; verwirrt ließ er sie durch. Auf dem Steg kamen ihr Männer mit geschultertem Seesack entgegen, einer sagte, die Russen hätten alle Straßen nach Berlin gesperrt. Inga dachte an den letzten Zug und daß sie sich beeilen mußte, wollte sie vor der Dunkelheit daheim sein. Den ersten Abend ohne Marianne durfte ihr Vater nicht allein verbringen. Über ihr zogen Wolken in eine andere Richtung, zur bergigen Küste, die bis überm Wasser dichtgrün bewachsen war. Inga bildete sich ein, daß der Leutnant ihr nachsah, drehte sich aber nicht noch einmal um.

1. Auflage
    Genehmigte Taschenbuchausgabe Juni 2009,
    btb Verlag in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München
    Copyright © 2007 by Luchterhand Literaturverlag, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München
    Umschlaggestaltung: Semper Smile
    unter Verwendung eines Motivs von © David Parker/Huston
    Archivs/Getty Imagines.
    Satz: Greiner & Reichel, Köln
    Â 
    KS · Herstellung: SK
    eISBN 978-3-641-09678-6
    Â 
    Â 
    www.btb-verlag.de
    www.randomhouse.de