0007 - Das Horror-Schloß im Spessart
Seite.
Die Männer wußten nicht, wie ihnen geschah. Sie protestierten, doch da wurden die Liebesdienerinnen handgreiflich.
Helga, Claudine und Pascal hießen sie. Von einem Augenblick zum anderen drang der dämonische Trieb in ihnen an die Oberfläche, ließ sie zu mörderischen Furien werden.
Helga, wegen ihrer rehbraunen Augen auch die Sanfte genannt, war plötzlich über und über mit grünen Schuppen besetzt. Fauchend ging sie auf ihren Freier los. Der Dicke flüchtete angstschlotternd in den hintersten Winkel der Bar.
Pascal und Claudine knurrten wie Wölfe. Ihre Augen strahlten plötzlich in einem dunklen Rot, in dem die gesamte Bosheit und Niedertracht der Hölle schimmerten.
Kommissar Mallmann stand auf verlorenem Posten. Er konnte den Überblick nicht mehr behalten. Er wollte sich eins der Mädchen schnappen, doch Alfred – er war inzwischen aus seiner Bewußtlosigkeit erwacht – versperrte ihm den Weg.
Mit einem harten Schlag fegte er dem Kommissar die Waffe aus der Hand. Gleichzeitig schlug er Mallmann die Faust in den Magen, so daß der Kommissar in die Knie ging und verzweifelt nach Luft schnappte.
Da tauchte Kala auf.
Der schwarze Totenschädel saß wie festgefroren auf seinem Hals. Nur die weißen, perlmuttartig schimmernden Augen bildeten einen starken Kontrast zu dem schwarzen Totenschädel.
Alfred hielt schon die rechte Hand zur Karatefaust gekrümmt. Er wollte mit einem Hieb alles beenden, doch Kalas Worte hielten ihn zurück.
»Nicht!«, rief er. »Ich verbiete es dir!« Alfred ließ die Hand sinken.
Mit barscher Stimme verschaffte sich der Schwarze Tod Ruhe. Die drei Mädchen hatten die Freier zusammengedrängt. Ängstlich drängten sich die Männer in eine enge Nische. Der Dicke greinte vor Wut und Angst.
»Stellt euch an die Treppe!« befahl Kala.
Die Mädchen gehorchten sofort. Sie nahmen ihre Freier mit, die sich willenlos ziehen ließen. Wie Puppen taumelten sie hinter den Mädchen her.
Sie versammelten sich vor der Treppe. Kommissar Mallmann, der noch immer unter den Schlägen litt, wurde von Alfred mitgezogen.
Kala lächelte. Er war zufrieden. Der Superdämon würde seine Opfer bekommen. Mehr als er erwarten konnte.
Kala ging zur Bar zurück und drückte auf einen unter dem Handlauf versteckten Knopf.
Die Plattform senkte sich einer finsteren Tiefe entgegen…
Sekundenlang maßen sich die beiden ungleichen Gegner, mit Blicken, John Sinclair schaute über den Kopf seiner Gefangenen hinweg. Yvonne hing gebückt in seinem Griff, das lange Haar berührte fast den Boden.
Kala ging noch ein paar Schritte weiter und lehnte sich dann mit dem Rücken gegen den Handlauf der Bar.
»Wer bist du wirklich?« fragte er. »Doch nicht ein vernachlässigter Ehemann, der hier sein Vergnügen sucht?«
Es sah seltsam aus, wenn Kala sprach. Der offenstehende Mund bewegte sich nicht. Er blieb starr. Der Totenschädel glich einer Maske.
John gestattete sich ein hartes Lächeln. »Du bekommst eine Antwort, wenn du mir verrätst, wo ich meinen Freund und die anderen Gäste finde.«
Der Schwarze Tod hob die Schultern. »Warum nicht. Sie sind unter dir. In den Gewölben des Schreckens. Du wirst keine Chance mehr haben, sie zu befreien. Pech für dich.«
John nickte. »Okay«, sagte er. »Auch ich werde dir eine Antwort geben. Ich heiße John Sinclair, bin aber in deinen Kreisen besser bekannt unter dem Namen Geisterjäger. Bisher habe ich noch jeden Dämon besiegt, und ich sehe nicht ein, warum ich dich laufen lassen soll. Das Mädchen hier ist ein Faustpfand. Sie ist keine Dämonin. Schon allein wegen ihr werde ich dich zur Strecke bringen müssen. Wenn du nicht mehr bist, werden auch die Mädchen von deinem satanischen Geist befreit. So sieht die Sachlage aus.«
John trug bewußt dick auf. Er wußte aus Erfahrung, daß Dämonen oft eitel waren. Das hatten sie mit vielen Menschen gemeinsam. Und auch der Schwarze Tod bildete da keine Ausnahme.
Er lachte hohl. »Nichts – aber auch gar nichts wird dich noch retten, Geisterjäger. Und wenn du glaubst, daß ich auf die Mädchen Rücksicht nehme, dann hast du dich geirrt. Sie sind für mich Werkzeuge, die man nach Verschleiß wegwirft. Gegen mich und den Superdämon hast du keine Chance, John Sinclair. Du wirst ebenfalls in dem Gewölbe landen, und dort wird der Superdämon dir dein Gehirn leersaugen. Er wird sich mit deinem Wissen voll pumpen. Einer wie du es bist, hat ihm noch gefehlt.«
John ahnte die Gefahr. Er versuchte, Yvonne
Weitere Kostenlose Bücher