Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
001 - Das Transmitter-Experiment

001 - Das Transmitter-Experiment

Titel: 001 - Das Transmitter-Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
Vom Netzwerk:
entschieden kleiner und somit weniger helligkeitsspendend als sein irdisches Gegenstück. Kein Wunder – die Erde brüstete sich immerhin mit dem im Verhältnis zum Planeten betrachtet geradezu unverschämt größten Mond des gesamten Sonnensystems und warum sollte es einen solchen Riesenmond ausgerechnet hier noch einmal geben?
    Wassilow sah sich vorsichtig um. Da lagen sie alle, bewusstlos geschlagen von der Übermacht. Wassilow spielte mit dem Gedanken an einen Fluchtversuch. Wenn er es schaffte, zu entkommen, konnte er vielleicht die anderen aus der Gefangenschaft befreien?
    Aber er wusste, dass er nicht weit kommen würde.
    Leute wie Genada oder Randall könnten es vielleicht schaffen. Sie waren auf ähnliche Situationen trainiert – allerdings mit Menschen als Gegenspielern, denn mit den Außerirdischen hatte niemand ernsthaft gerechnet. Aber Wassilow war Wissenschaftler, der sich noch dazu kaum jemals ernsthaft mit Sport befasst hatte. Er würde beim Dauerlauf auf der Flucht vor diesen schnellen Muskelbergen auf Beinen ziemlich schnell den Kürzeren ziehen.
    Wenn er es schaffte, eine Waffe an sich zu bringen … Im Überraschungsangriff die Fremden zu schocken …?
    Sein verwegener Plan wurde schon im Ansatz zunichte gemacht, als sich wiederum zwei Eingeborene um ihn kümmerten und ihn mit festen Lederriemen fesselten. Nach ihm kamen die anderen sechs Menschen an die Reihe. Die Eingeborenen gingen dabei nicht gerade sanft mit den Menschen um. Sie schnürten sie zu handlichen Paketen zusammen, legten sie auf aus der Dunkelheit herantransportierte Tragen und machten sich auf den Marsch, einem unbekannten, fernen Ziel entgegen.
    Doswedanje, Heimat , dachte Wassilow fatalistisch. Die Aussichten, die Erde wieder zu sehen, waren denkbar gering geworden.
     
    *
     
    Haiko Chan wog die Pistole nachdenklich in der Hand. Es war Herbert Nelles’ Waffe, mit der er geschossen hatte. Er ärgerte sich ein wenig, dass er nur seinen Schocker mit genommen hatte, als er seinen Dienst antrat. Er hätte Nelles vielleicht schon in der Wohnung mit einem gezielten Schuss ausschalten können. Die Schockwaffe hatte den Mann nicht gestoppt; die Aufschlagwucht einer aus nächster Nähe abgefeuerten Kugel hätte ihm auch beim Schulterdurchschuss die Besinnung genommen.
    Chan war ebenfalls über die Feuerleiter nach unten geklettert. Er betrachtete die Blutspuren. Er hielt es für sinnlos, wie ein Verrückter hinter Nelles her zu laufen, zumal er selbst in Zivil war.
    Passanten würden eher ihn für den Bösewicht halten und behindern. Er konnte schließlich nicht allen entgegen rufen, dass er zum Werksicherheitsdienst gehörte.
    Das Einsatzfahrzeug der Mechanics-Polizei rauschte heran. Der bodengebundene Gleitwagen mit den weithin strahlenden Rotlichtern verließ die Straße, fauchte über den Grasboden und stoppte direkt vor Chan ab. Vier bullige Beamte in Uniform sprangen ins Freie, zwei hielten ihre Schocker schussbereit auf Chan gerichtet.
    »Waffe fallen lassen und Hände im Genick falten!«, schrie der Streifenführer.
    Chan gehorchte seufzend. Mechanics Inc. beschäftigte allein im Großraum Detroit fast fünftausend Sicherheitsbeamte in Zivil und Uniform. Es war unmöglich, dass jeder jeden vom Sehen her kannte und Chans Popularität war über die Transmitterhalle nicht hinaus gekommen. Gerade eben der Presse-Mann hatte ihn erkannt, damit hörte aber auch schon die Bekanntheit auf.
    Haiko Chan stellte sich vor. »In der Innentasche meiner Jacke finden Sie meinen Dienstausweis«, sagte er. »Ich brauche Ihre Amtshilfe.«
    Der Streifenführer betrachtete den Ausweis und gab ihn nach der Sichtkontrolle ohne weitere Prüfung zurück. »Sie haben oben im Hochhaus geschossen, ja?«
    Chan nickte »Ich verfolge einen Mann, der wahrscheinlich für Flibo arbeitet uns sabotiert. Ich habe ihn angeschossen.«
    »Den kriegen wir«, versicherte der Streifenführer optimistisch.
    Chan schob ihn beiseite und setzte sich in den Einsatzwagen. Dort bediente er das Funkgerät. Er gab seinen Spezialcode ein und erteilte Anweisungen. Eine halbe Minute später leuchtete auf dem Monitor des Fahrzeuginterkoms Fishers Gesicht auf.
    »Gut gemacht, Chan. Die Fahndung geht vorsichtshalber sofort über ganz Nordamerika, nicht nur durch Detroit. Wenn er es nicht schafft, noch auf dem Mechanics-Gelände Maske zu machen, kommt er nicht außer Landes. Erwarte Bericht. Bleiben Sie am Ball, Chan?«
    »Ich bleibe, Mister Fisher«, sagte der Survival-Spezialist

Weitere Kostenlose Bücher