Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
001 - Wenn sie aus den Gräbern steigen...

001 - Wenn sie aus den Gräbern steigen...

Titel: 001 - Wenn sie aus den Gräbern steigen... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Augen nicht. Der Tote erhob sich.
    Ein Zombie! schoß es Capra durch den Kopf.
    Der Bleiche näherte sich ihm mit eckigen, unnatürlichen Bewegungen. Capra zweifelte an seinem Verstand. Er hatte im Kino Zombie-Filme gesehen. Die Untoten hatten genauso ausgesehen wie dieser da. Als wären sie mit dem Gesicht ins Mehl gefallen.
    Aber das war Kintopp gewesen. Nicht Wirklichkeit. Nie im Leben hätte er gedacht, daß es solche Wiedergänger wirklich gab.
    »Blei… bleib mir vom Leib, hörst du?« keuchte Capra.
    Er dachte an die grinsende Knochenfratze, die ihm erschienen war. War dieser Zombie ihr Werkzeug, ihr ausführendes Organ?
    Sollte ihn durch diesen Untoten der Tod ereilen?
    Der Zombie starrte Capra mit seinen glanzlosen Augen an.
    Clifton Capra wirbelte herum. Er wollte zu seinem Wagen zurücklaufen, doch das ließ der Bleiche nicht zu. Er warf sich auf Capra.
    Seine Hände packten hart zu. Sie rissen Capra zurück. Clifton Capra geriet in Panik. Er schüttelte die harten Hände ab und schmetterte dem Untoten seine Faust ans Kinn.
    Der Zombie taumelte einen Schritt zurück.
    Capra setzte nach. Mit sechzehn, siebzehn Jahren hatte er mal eine Zeitlang geboxt. Was er damals gelernt hatte, beherrschte er immer noch. Er hieb wild auf den Wiedergänger ein. Seine Schlagkombinationen hatten große Wucht, aber im großen und ganzen vergeudete er nur seine Kraft, denn er konnte dem Zombie mit den Fäusten nichts anhaben.
    Als ihm das klar wurde, ließ er schwer atmend von dem Wiedergänger ab.
    Der Zombie griff ihn sofort wieder an.
    Diesmal erwischten die bleichen Hände den Trenchcoat Capras.
    Es gelang Capra nicht, sich loszureißen, und seine Fausthiebe in die Visage des Untoten hatten nicht den geringsten Erfolg.
    Der Zombie ließ Capra mit einer Hand kurz los. Aber nur, um ihm die eiskalten Totenfinger um den Hals zu legen und brutal zuzudrücken. Capra traten die Tränen in die Augen.
    Er setzte sich verzweifelt zur Wehr, glitt auf der nassen Straße aus und fiel. Der Zombie ließ sich mit ihm fallen. Ein böses Knurren entrang sich der Kehle des untoten Gegners.
    Clifton Capra schlug wie von Sinnen um sich.
    Der Zombie legte ihm auch die zweite Hand um den Hals.
    In seiner Todesangst gelang es Capra, fast übermenschliche Kräfte zu mobilisieren. Mit einem Tritt beförderte er den Zombie zur Seite. Er wälzte sich nach rechts, japste gierig nach Luft und sprang auf.
    Der Wiedergänger brauchte länger, um aufzustehen.
    Diesen Zeitvorsprung nutzte Capra.
    Er hetzte zu seinem Wagen, sprang hinein, schmetterte die Tür zu und raste los. Er sah den Zombie im Rückspiegel. Der Untote tappte mit schweren Schritten hinter dem Wagen her, schien nicht zu begreifen, daß er das Fahrzeug unmöglich einholen konnte.
    Die nächste Kurve.
    Der Zombie verschwand.
    Der Wald ging zu Ende. Links ein Rasthaus. Kein Auto stand auf dem großen Parkplatz. Clifton Capra überlegte nicht lange. Er steuerte auf das Rasthaus zu. Jetzt brauchte er dringend einen Schnaps, und er mußte mit jemandem reden, sonst wurde er verrückt.
    Er stoppte das Fahrzeug, stieg aus, schaute sich um.
    Vom Zombie war nichts mehr zu sehen. Dafür dankte Clifton Capra dem Himmel. Er hoffte, daß der Untote im Wald bleiben würde.
    Vier Stufen führten zum Eingang des Rasthauses hinauf. Über die letzte stolperte Capra. Er stieß mit der Schulter gegen die Tür und rammte sie auf.
    Gähnende Leere im Gasthaus.
    Eichentische, Eichenbänke, geschmackvolle rustikale Vorhänge und Leuchtkörper, Fliesen auf dem Boden, die Decke holzgetäfelt.
    Es war ein Lokal, in dem sich die Gäste wohl fühlen konnten, und doch war keiner hier. Außer dem Wirt. Der saß an einem der Tische und las Zeitung.
    Als Capra eintrat, stand der Besitzer des Rasthauses auf. Er sah den stark verschmutzten Trenchcoat und das verzerrte Gesicht des Eintretenden und fragte beunruhigt: »Ist etwas passiert, Sir?«
    Capra zog den Trenchcoat aus, warf ihn über die Lehne eines Stuhls, anstatt ihn an der Garderobe aufzuhängen, und ließ sich ächzend auf eine der gepolsterten Bänke fallen.
    »Allerdings«, keuchte er. »Bringen Sie mir einen Scotch. Einen dreifachen.«
    Gene Gallagher eilte zu den Schnapsflaschen. Er goß ein Whiskyglas bis zum Rand voll. Das war mehr als ein Dreifacher, aber das spielte keine Rolle. Der Mann konnte den Schnaps gebrauchen. Er mußte etwas Schreckliches erlebt haben.
    Der Spuk, der Gallaghers Geschäft langsam, aber sicher ruinierte, schien wieder aufgeflackert

Weitere Kostenlose Bücher