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0017 - Planet der sterbenden Sonne

Titel: 0017 - Planet der sterbenden Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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Bombe.
    „Yokida?“
    „Ja, Sir!“
    „Achten Sie auf die Bombe! Es kann sein, daß dem Unbekannten das Spiel plötzlich leid wird und er das Ding einfach fallen läßt. Halten Sie die Bombe dann fest!“ Yokida nickte.
    Sie passierten das Schott - die Bombe nicht mehr als einen Meter vor ihnen.
    „Zentrale! Schließen Sie innen und öffnen Sie außen! Schnell!“
    Der Befehl wurde ausgeführt.
    „Schutzschirme aus!“
    „Schutzschirme aus, Sir!“
    Die Pumpen taten ihr Bestes. Bevor die Bombe den großen Schleusenraum durchquert hatte, war der Innendruck dem Außendruck angepaßt. Das Außenschott fuhr auf, und es gab keinen Zweifel, daß der Unbekannte die Bombe dort hinausdirigieren wollte.
    „Die Bombe verläßt das Schiff!“ berichtete Rhodan hastig. „Wir werden die Schutzschirme mit dem kleinstmöglichen Radius wieder einschalten, sobald die Bombe über diese Entfernung hinaus ist.
    Weisen Sie Tanner an, er soll mit seinen Leuten auf dem schnellsten Weg zurückkommen - Zelte und Geräte stehen lassen. Wenn die Bombe draußen über dem eisenoxydhaltigen Sand explodiert, ist Tramp in einer halben Stunde eine einzige Atomfackel!“
    Die Bombe trieb zur Schleuse hinaus. Der engste Schutzschirm-Radius endete fünfzig Meter jenseits der Schiffswandung. Wenn die Bombe bis dorthin kam, ohne zu explodieren, dann war wenigstens das Schiff gerettet.
    „Achtung...!“
    Und dann, als schon niemand mehr damit rechnete, geschah es plötzlich. Die Bombe unterbrach ihre langsame Wanderung für den Bruchteil einer Sekunde, dann drehte sie sich schwerfällig ein halbes Mal um ihre kurze Achse und torkelte dem Boden entgegen.
    „Yokida...!“
    Der Japaner hielt sich in halsbrecherischer Weise am rechten Rand des Schleusenschotts, mit der Hand in den Rahmen gekrallt und den Oberkörper weit hinausgereckt. Tako Kakuta stand hinter ihm, die Arme ausgestreckt und bereit zum Zugreifen, falls Yokida ausrutschen sollte.
    Rhodan lag auf dem Bauch und hatte sich an den Rand des Schotts geschoben. Er sah die Bombe, der geringen Gravitation langsam folgend, seitlich der Schiffswandung hinunterfallen.
    Das E-Deck lag schon weit in der oberen Hälfte der STARDUST. Wenn nicht ein Wunder geschah, würde die Bombe etwa am Äquator des Schiffes auf die Wandung schlagen, und ob der Zünder das aushielt, war die Frage, von der die Existenz des Schiffes und seiner ganzen Besatzung abhing.
    Eiserne, kühle Ruhe erfüllte Rhodan plötzlich. Er versuchte, die Entfernung zu schätzen, die die Bombe noch fallen durfte. Noch fünfzig Meter, vielleicht auch sechzig.
    Yokida stöhnte dumpf. Rhodan wollte sich nach ihm umsehen, aber in diesem Augenblick verlangsamte die Bombe ihren Fall.
    Noch zwanzig Meter vor der Wandung!
    Fünf Meter vor dem Aufprall hörte die Bewegung der Bombe völlig auf. Einen Augenblick hing sie zitternd in der Luft, und dann ...
    ... dann begann sie wieder zu steigen. Zuerst langsam, dann ein wenig schneller und zielstrebiger, und schließlich kam sie mit beachtlicher Geschwindigkeit dem Schleusenschott entgegen.
    „Yokida!“ schrie Rhodan. „Wir müssen sie abfangen!“ Sie stellten sich bereit. Yokida hatte vor Anstrengung die Augen geschlossen und dirigierte die Bombe nach Gefühl. Torkelnd kam sie heran, etwa zwei Meter höher als der Boden der Schleuse.
    „Einen Meter runter!“ befahl Rhodan.
    Yokida gehorchte. Die Bombe senkte sich und kam herein.
    „Jetzt!“ Sie griffen gleichzeitig zu. Eine Sekunde lang fühlte sich die Bombe so leicht an, als sei sie aus Pappe.
    Aber dann lag plötzlich das ganze Gewicht auf den Armen der Männer und trieb ihnen den Schweiß der Anstrengung auf die Stirn.
    Weiter vorn gab es einen dumpfen Aufprall, als Yokida ohnmächtig zu Boden fiel. Mit letzter Kraft hatte er sich am Schottrahmen abgestoßen und war nach innen gefallen.
    Sie schleppten die Bombe ins Arsenal zurück. Ächzend, die Hände unter der Bombe verschränkt, marschierten sie durch den breiten Gang, ins Arsenal hinein und vor das Lagergestell, von dem die Bombe verschwunden war.
    Ein letzter Ruck, und ...
    „Vorsicht!“ ... da lag sie.
    Mit schmerzenden Fingern schloß Rhodan die Verriegelung, die die Bombe an ihrem Platz hielt.
    Mit einem Ruck hatte er den Helm abgerissen und stieß den Atem zischend durch die Zähne. Seine Hand zitterte, als er sich den Schweiß von der Stirn und aus den Augen wischte.
    Tako sah ihn an. Da grinste er plötzlich.
    „Das wäre das!“ sagte er und schlug dem Japaner auf die

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