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0019 - Der Unsterbliche

Titel: 0019 - Der Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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zu seiner Zufriedenheit gelöst haben. Nun sind wir praktisch in seine privateste Höhle eingelassen worden. Denken Sie an das wahnwitzige Gelächter zurück, das anscheinend auf telepathischer Übermittlungsbasis beruhte. Gegen sein Wissen sind auch die Arkoniden klägliche Stümper; ungefähr so, wie es ein Steinzeitmensch im Verhältnis zu uns wäre. Bedenken Sie das, und glauben Sie vorbehaltlos an seinen guten Willen. Nehmen Sie auch nicht an, daß wir den überwundenen Gefahren nur durch eigene Initiative entgangen sind. Er hat seinen Angriff sofort eingestellt, als Er bemerkte, daß wir stets eine gute Lösung zur vorübergehenden Abwehr gefunden hatten. Einen Prüfling darf man niemals über seine Grenzen hinaus belasten. Man kann ihn an den Abgrund bringen, aber dann hört man auf. So ist es uns ergangen. Prinzipiell sieht die Sachlage also gut aus. Dies ist die Welt, deren Bewohner nach uralten Überlieferungen das Geheimnis der biologischen Zellerhaltung kennen sollen. Wer bisher daran zweifelte, mag sich an die unglaublichen Ereignisse erinnern. Wer diese Künste beherrscht, wird auch sehr viel über das große Geheimnis des organischen Lebens wissen. Die alten Berichte stimmen also, nur haben sich in der Realität bemerkenswerte Unterschiede ergeben. Hier ist jemand, der von nun an gewillt ist, uns anzuerkennen. Major Deringhouse...!"
    Der Kopf des Angesprochenen fuhr herum. Auf seinem großen Bildschirm glänzte Rhodans Gesicht unter dem Schild der Schirmmütze hervor. Es war schmal geworden.
    „Ihr Antrag auf einen Erkundungsflug mit den Bordjägern wird abgelehnt. Wir sind nur an Bord des Schiffes einigermaßen sicher. Die Besatzung bleibt in Gefechtsbereitschaft. Es sollte mich wundern, wenn nicht noch einige Überraschungen geschähen. Das wäre alles. Danke sehr."
    Rhodan unterbrach die Verbindung.
    Augenblicke später nahm das Schlachtschiff Fahrt auf.
    „Maschinenleitstand an Kommandant", dröhnte es aus einem Lautsprecher. Garands Gesicht wurde sichtbar. „Alle K-Stationen sind in Leerlaufschaltungen. Ich bitte um die nachträgliche Genehmigung."
    Rhodan nickte nur. Auf Garand konnte man sich verlassen. Mit geringer Fahrt, knapp 1500 Kilometer pro Stunde, zog die STARDUST unter dem seltsamen „Himmel" entlang.
    Aus der Höhe von zehn Kilometern hatte man schon mit der Normaloptik ein nahezu unbegrenztes Blickfeld. Da die flache Landscheibe infolge der fehlenden Oberflächenkrümmung keinen Horizont im gewohnten Sinne besaß, fand der Blick nur dort ein Ende, wo sich Hindernisse in den Weg stellten.
    Crest war mit der Anfertigung einer einfachen Landkarte beschäftigt. Die Spezialgeräte zur geographischen Aufnahme liefen ununterbrochen. Die normallichtschnellen Tasterimpulse der Reflexerfassung zuckten über das flache Land hinweg und zeichneten mit unerhörter Schnelligkeit alles auf, was es an bemerkenswerten Bodenformationen zu sehen gab.
    Erst weit jenseits des Schiffsstandpunktes wurden die Impulse von der jäh in den „Himmel" aufsteigenden Mauer der Energieglocke reflektiert. So ergaben sich sehr genaue Maße. Rhodan saß weit vorgebeugt im Hauptkontrollsessel. Die riesigen Bildschirme der Rundumerfassung lieferten einzigartige Aufnahmen.
    Die Mutanten des Korps hatten sich hinter Rhodans Sitz versammelt. Seitdem das Schiff die Energiewand durchstoßen hatte, war der tobsüchtig gewordene „Peiler" Tanaka Seiko in einen tiefen Erschöpfungsschlaf gefallen.
    „Können Sie etwas bemerken?" fragte Rhodan ,ohne den Kopf zu drehen. John Marshall, Betty Toufry und Ishi Matsu verneinten unschlüssig, bis das Kind verschüchtert sagte: „Vielleicht ein ganz kleines, ganz leises Raunen, Sir. Ich kann es aber nicht klar erfassen. Wieviel Leute soll es hier geben? Denken sie gut und schnell?"
    Rhodan lachte humorlos auf.
    „Kind, wenn ich dir das sagen könnte! Egal, was hier ist - Es denkt mehr als gut und mehr als schnell."
    „Es?" flüsterte Betty. Ihre großen, tiefdunklen Augen verschleierten sich. Nur ein Es? Nicht viele Es, Sir? Ist das dumm ausgedrückt?"
    „Noch nicht einmal. Meinst du etwa, es gäbe hier irgendwo mehrere Personen?"
    „Wahrscheinlich. Das Raunen ist so seltsam. Es ist, als unterhielten sich viele Millionen Menschen."
    Bully hüstelte verstört. Sehr unsicher sah er sich im Kreise der Mutanten um.
    „Mir wird langsam unheimlich", bekannte er mit einem kläglichen Grinsen. „Zum Teufel, hier scheint nichts greifbar und real zu sein. Die Parklandschaft da unten

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