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0019 - Der Unsterbliche

Titel: 0019 - Der Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Selbstaufgabe erlebt. Ich werde weiterhin beobachten. Viel Glück."
    Die leuchtende Spirale erlosch. Die Riesenhalle war wieder leer. Ehe die Wartenden etwas sagen konnten, trat ein Mann aus dem Nichts hervor. Rhodans Hände zuckten abwehrbereit nach oben.
    „Ich bin Ihnen zugeteilt worden", erklärte das Wesen sachlich. „Verleihen Sie mir bitte einen Namen."
    „Wer sind Sie?" flüsterte Rhodan mit spröden Lippen. Der Fremde, der wie ein Mensch aussah, lächelte.
    „Ich bin für Sie konstruiert worden, Sir. Daher meine menschliche Erscheinungsform."
    „Ein Robot?"
    „Sozusagen, Sir, aber keine Maschine in Ihrem Sinne. Mein Gehirn ist eine halb organisch-inpotronische Verbindung."
    „Inpotronisch?" schnappte Rhodan.
    „Sechsdimensional, Sir. Möchten Sie nun das Physiotron betreten?"
    „Wozu? Was ist das?"
    „Eine Zelldusche, Sir. Sie nehmen wahrscheinlich an, die biologische Erhaltung könnte durch Injektionen oder Bestrah-lungen bewirkt werden. Ich darf Sie über diesen Irrtum aufklären. Sie erhalten pro Zelleinheit eine Konservierungsaufladung für den Zeitraum von genau zweiundsechzig Jahren Ihrer Zeitrechnung. Danach tritt ein sofortiger Verfall ein, wenn Sie nicht vor Ablauf der Frist hierher zurückkommen, um sich einer erneuten Dusche zu unterziehen."
    „Alle zweiundsechzig Jahre?" stammelte Rhodan. Sein Geist begann sich allmählich zu verwirren.
    „Sehr wohl, Sir. Ich muß Sie aber darauf aufmerksam machen, daß es Ihre Sache ist, diesen Planet jederzeit und wunschgemäß zu finden. Ich stehe Ihnen unbegrenzt mitsamt allen Einrichtungen zur Verfügung, jedoch müssen Sie mich aufsuchen. Darf ich nun bitten? Ihre Zeit wird knapp werden."
    Dieser Ausspruch wurde von Rhodan erst viel später verstanden.
     
    *
     
    Es war ein kurzer, aber greller Schmerz gewesen. Eine große Transition war dagegen harmlos. Rhodans Körper hatte sich inmitten der wuchtigen Metallsäule in ein hauchzartes Nebelgebilde verwandelt. Es dauerte über eine Stunde, wie Bull später behauptete. Der seltsame Robot stand reglos neben den Kontrollen einer Maschine, die wahrscheinlich von keinem normalen Lebewesen verstanden werden konnte.
    In ihren Kraftfeldern wurde mit Rhodans entmaterialisierter Stofflichkeit gespielt. Welche komplizierten Schaltungen dazu erforderlich waren, konnte man sich zwar annähernd vorstellen, aber an ein begreifen war nicht zu denken. Wenn Es nur gewollt hätte, hätte Es sich mühelos zum Beherrscher der Galaxis aufschwingen können. Es dachte aber nicht mehr daran. Vielleicht war Es früher auch einmal von diesem Wunsch besessen gewesen. Jetzt war Es zur Figur im Hintergrund geworden. Es verlangte nicht viel!
    Wer immer die gestellten Aufgaben löste, bekam eine Chance über den Zeitraum von rund 20000 Jahren hinweg. Es war eine gute Chance, nur kam es entscheidend darauf an, wie sie ausgenutzt wurde. Rhodan erwachte nach der Prozedur im gleichen müden und zerschlagenen Zustand, in dem er die Maschine betreten hatte. Wortlos kleidete er sich an. Sein Blick blieb sinnend und etwas mißtrauisch auf dem Menschenähnlichen hängen.
    „War das eine Verjüngung?" erkundigte er sich argwöhnisch. „Es erschien mir eher wie eine Hypertransition."
    „Eine Verjüngung wurde Ihnen nicht gewährt, Sir", kam der Bescheid. „Ich habe den Auftrag erhalten, Sie im jetzigen Augenblick zu konservieren. Sie werden von nun an nicht mehr altern. Sie bleiben auf jener Stufe stehen, die Sie augenblicklich erreicht haben."
    „Wir werden sehen. Was macht der Verwundete?"
    „Er wurde geheilt. Wir bitten um Entschuldigung. Darf ich Sie nun hinüber zum Programmator bitten? Die Anlagen des Planeten müssen auf Ihre persönlichen Individualschwingungen einjustiert werden. Ihre Zeit ist knapp bemessen, Sir. Übrigens steht es Ihnen frei, anderen Personen die Zellkonservierung zu gewähren. Sie können die vorhandenen Geräte beliebig einsetzen. Haben Sie besondere Wünsche?"
    Rhodans Blick überflog die plötzlich gespannten Gesichter der Anwesenden. Mit einem bitteren Gefühl erkannte er, welche Gier in ihren Augen lag. Es war aber wohl der natürlichste Effekt aller Zeiten. Wer hätte schon eine Zellerhaltung abgelehnt.
    Rhodan erkannte in dem Augenblick, daß er seinen Mitarbeitern niemals mehr zu mißtrauen brauchte. Nur er konnte ihnen Zutritt zum Physiotron gewähren.
    „Bull, los", sagte er kurz. Dann verließ er hinter dem so menschlichen Robot den großen Raum.
     
    *
     
    Als die STARDUST II zum

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