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002 - Der Hexenmeister

002 - Der Hexenmeister

Titel: 002 - Der Hexenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.R. Bruss
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Küche und das Bad nicht, dass wir dich hätten übersehen können. Du warst wirklich nirgends aufzufinden.«
    »Nirgends?« wiederholte ich verstört.
    »Nein«, erwiderte Hervé. »Zuerst dachten wir, du hättest vielleicht keinen Kaffee mehr und seist hinuntergegangen, um in einem Café welchen zu kauten. Es hätte ja sein können, dass du durchs Zimmer gegangen bist, ohne dass wir es bemerkten. Aber als du nicht zurückkamst, haben wir angefangen, uns Sorgen zu machen. Ich bin noch einmal in die Küche gegangen, und da habe ich eine Packung Kaffee im Regal stehen sehen. Dann dachten wir, es wäre dir vielleicht plötzlich eine Besorgung oder ein Telefonat eingefallen, die du dringend erledigen musstest. Wir haben uns dann selbst Kaffee gekocht.«
    »Ihr habt Kaffee gekocht? In der Küche?« fragte ich.
    »Ja, hier ist noch die Kanne. Und da stehen die leeren Tassen.«
    Ratlos betrachtete ich das Geschirr.
    »Aber ich war doch in der Küche«, sagte ich. »Und ich bin auch gerade aus der Küche gekommen. Ihr wisst doch, dass es aus der Küche nur einen Ausgang gibt, nämlich den, der in den kleinen Gang und dann hierher ins Zimmer führt. Und die Wohnung kann ich nur verlassen, wenn ich das Zimmer durchquere.«
    Hervé und Lionnel sahen einander verdutzt an.
    »Ja, das stimmt«, sagte Lionnel. »Er ist eben aus dem Gang zur Küche gekommen. Ich habe ihn eintreten sehen. Aber sag mal, Georges, was hast du eigentlich? Du bist leichenblass, deine Hände zittern, und auf deiner Stirn stehen Schweißtropfen.«
    »Ich habe einen Alptraum gehabt«, erwiderte ich.
    »Einen Alptraum?« wiederholte Hervé. »So siehst du allerdings aus. Aber wo hast du denn geschlafen? Wo bist du denn hingegangen?«
    »Ich bin nirgends hingegangen. Ich habe die Küche nicht verlassen. Als ich aufwachte, saß ich am Küchentisch, den Kopf auf die Arme gelegt.«
    »Aber Georges, erzähl uns nicht solchen Blödsinn. Wir wissen genau, dass du anderthalb Stunden lang nicht hier in der Wohnung warst. Du sagst, es gibt keinen zweiten Ausgang von der Küche her. Trotzdem warst du nicht dort.«
    »Doch, ich war dort«, widersprach ich. »Wo ist denn übrigens Patrick?«
    »Wir haben uns Sorgen gemacht, deshalb ist er hinuntergegangen, um dich auf der Straße zu suchen. Du hättest ja einen Unfall haben können. Wir sahen dich schon im Geist auf dem Weg ins Krankenhaus. Er ist seit genau zwanzig Minuten weg. Georges, hör jetzt auf mit dem Blödsinn. Gib zu, dass es von der Küche aus noch einen zweiten Ausgang gibt.«
    Ich sprang auf. »Seht doch selbst nach.«
    Sie taten es. Nachdem sie sämtliche Räume durchsucht hatten, sagte Hervé: »Ich begreife das nicht. Du bist eben aus der Küche zurückgekommen, wo du aber noch eine Viertelstunde vorher nicht warst.«
    »Doch, ich war dort«, beharrte ich. »Wo soll ich denn sonst gewesen sein?«
    Jetzt ging die Wohnungstür auf. Patrick trat in den kleinen Vorraum und rief:
    »Ich habe ihn nicht gefunden. Jetzt mache ich mir ernstlich Sorgen. Es ist ja schon nach Mitternacht.«
    »Er ist hier«, antwortete Lionnel.
    Jetzt begann die Diskussion um meine Abwesenheit von neuem. Patrick hörte verblüfft zu und bestätigte, dass ich nicht in der Küche gewesen war, als sie nachgesehen hatten.
    »Ich verstehe das alles nicht«, sagte ich.
    »Wir sind doch nicht betrunken«, meinte Patrick. »Wenn wir auch sonst keinen Alkohol trinken, können wir doch nicht nach einer Flasche zu viert blau sein. Entweder willst du uns ‹reinlegen, Georges, oder wir drei sind verrückt geworden.«
    »Ich will mir wirklich keinen Scherz mit euch erlauben«, sagte ich. »Ihr könnt mir glauben, ich habe einen Alptraum gehabt.«
    »Erzähl doch mal«, forderte Hervé mich auf.
    Ich berichtete ihnen, was geschehen war, nachdem ich die Küche betreten hatte. Während ich sprach, festigte sich in mir die Überzeugung, dass es sich nicht um einen Traum gehandelt hatte, jedenfalls nicht um einen Traum, wie man ihn normalerweise hat. Als ich berichtete, dass ich Patrick und das ertrunkene Mädchen unter den Zuschauern gesehen hatte, unterbrach mich dieser.
    »Das ist aber seltsam«, meinte er. »Ich habe dir doch gesagt, Georges, dass mir das Mädchen so bekannt vorkam. Und jetzt gerade, als ich unten durch die Straßen ging und dich suchte, sah ich eine Frau, die ihr sehr ähnlich war. Dabei fiel mir ihr Vorname ein. Trotzdem wusste ich noch immer nicht, woher ich sie kannte.«
    »Wie heißt sie denn?« fragte ich.
    »Laura.«
    Ich

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