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0020 - Venus in Gefahr

Titel: 0020 - Venus in Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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Schlüsselbein. Tomisenkow nahm die Mütze ab und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Dann sah er sich seinen Adjutanten an.
    „Scheußliches Wetter, nicht wahr?"
    Der Adjutant beeilte sich zu versichern, daß das Wetter in der Tat scheußlich sei.
    Der Adjutant kam aus Sewastopol, und im Sommer war das Wetter in Sewastopol nicht wesentlich anders als hier. Aber General Tomisenkow hatte den größten Teil seines Lebens in Ochotsk verbracht, und in Ochotsk froren die Leute sogar im Juli. Es war nicht gut, General Tomisenkow zu widersprechen - in welcher Angelegenheit auch immer.
    „Aber wir werden die Sache bald hinter uns haben", fuhr Tomisenkow fort. „Dann brauchen wir uns nicht mehr jede halbe Minute den Schweiß von der Stirn zu wischen."
    In diesem Augenblick kam ein Mann mit einem Bogen Papier in der Hand zwischen den halb aufgebauten Zelten hervorgestürzt.
    „Meldung!" schrie er von weitem. „Meldung an den General!"
    Tomisenkow drehte sich um.
    „Gib her!" brummte er. Rasch überflog er die kurze Meldung. Der Adjutant sah, wie sein Gesicht sich rötete.
    „Warum lauft ihr erst lange mit Papieren herum!" schrie er die Ordonnanz an. „Warum schießt ihr nicht?"
    Die Ordonnanz stand stramm. „Lauf, Bursche!" brüllte Tomisenkow ihn an. „Sag ihnen, sie sollen das Ding abschießen!"
    Die Ordonnanz stob davon. Tomisenkow griff seinen Adjutanten am Arm und zog ihn mit sich.
    „Sie haben etwas geortet", erklärte er, „was sie zuerst für einen Himmelskörper hielten, weil es so groß ist. Aber es vollführt gelenkte Bewegungen. Also wollten sie von mir wissen, was sie tun sollten."
    Er sah seinen Adjutanten verschmitzt an.
    „Wissen Sie, was es ist?" fragte Tomisenkow. „Nein, General."
    „Dann will ich es Ihnen sagen: Man hat viel von jenem amerikanischen Major erzählt, Perry Rhodan - erinnern Sie sich? - und den Riesenschiffen, in denen er in der Weltgeschichte herumfliegt. Ich meine, er hat von unserer Venus-Aktion etwas schneller Wind bekommen, als wir vermuteten, und jetzt will er uns ins Handwerk pfuschen."
    Der Adjutant war blaß geworden. „Perry Rhodan?" Tomisenkow nickte eifrig. „Wahrscheinlich. Ich habe mir schon immer gewünscht, mit ihm zusammenzutreffen. Anscheinend ist es jetzt soweit."
    Im selben Augenblick begann der Boden zu dröhnen. Weit vorn im Dschungel machten sich acht Abwehrraketen auf den Weg und schossen orgelnd in den verhangenen Venushimmel.
    Tomisenkow lachte. „Er wird sich wundern, wenn er so warm empfangen wird!"
     
    *
     
    „Landung in vier Minuten! Schutzschirme?"
    „In Ordnung!" Rhodan sah sich um. In der Zentrale waren mit ihm und dem Ersten Offizier Reginald Bull zusammen nur noch vier Mann. Die anderen hatten ihre Posten bei den Mannschaften in den Orter- und Geschützständen wieder übernommen.
    Auf den Bildschirmen dehnte sich der wolkenverhangene Himmel der Venus. Es wurde dunkler. Allein die Ultrarot- und Mikrowellenorter erfaßten die Oberfläche des heißen Dschungelplaneten. Ein Flußdelta, das in rasender Schnelligkeit auf den Beobachter zuzukommen schien. Eine Küste, eine Dschungelinsel...
    „Ortung! Kampfraketen!" Ein heller Blitz auf den Bildschirmen. Bläulichweiß und schmerzend für die überraschten Augen.
    Aber kein Geräusch war zu hören. Unbeirrbar verfolgte das gewaltige Schiff weiter seinen Kurs. Bull meldete unbeteiligt; Nuklearer Sprengsatz, Spaltzünder, Wirkung eine Megatonne TNT!"
    Dann drehte er sich um und fragte verblüfft: „Was ist das?" Rhodan lächelte amüsiert. Über den Bildschirm zuckte ein zweiter Blitz.
    „Was kann das sein, das mit altmodischen Raketen solcher Sprengkraft nach einem Raumschiff schießt?"
    Er überließ es Bull, die Antwort zu finden. Er rief den Orter an und erfuhr, daß die Flugbahnen der Kampfraketen bis zu ihrem Ursprungsort bekannt waren. Sie kamen vom nördlichen Polarkontinent, dicht oberhalb der Küste.
    Die Geschützstände warteten umsonst auf den Feuerbefehl. Rhodan entschloß sich anders. Er übernahm die STARDUST in Eigensteuerung, drückte das Schiff bis tief hinunter, fast auf die Oberfläche des Meeres und jagte in hoher Fahrt auf die Küste des Nordkontinents zu.
    Perry Rhodan beobachtete die unbewegte Wasseroberfläche und sah das bläuliche Wetterleuchten, das die Schutzschirme des Schiffes umgab, weil die STARDUST sich so schnell bewegte, daß der Aufprall der Schirme die Luftmoleküle ionisierte und zum Strahlen anregte.
    Aus dem trüben Licht des Venus-Mittags schoß

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