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0022 - Die Hexe von Java

0022 - Die Hexe von Java

Titel: 0022 - Die Hexe von Java Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Zeremoniendolch, um beim Todesstoß die größtmögliche Wirkung zu erzielen. »Diesmal wird es nicht nur ein Ende für zweihundert Jahre, Wahadin, sondern ein Ende für immer!«
    »Ich lache mich kaputt über dich, Sinclair! Du bist ein dämlicher Phantast! Ein infantiler Irrer! Wie hast du’s bloß geschafft, so lange zu überleben?«
    »Ganz einfach. Ich war immer um eine Spur besser als meine verdammten Gegner. Und ich bin auch eine Spur besser als du, Wahadin! Komm her, damit ich es dir beweisen kann!«
    John wollte unbedingt erreichen, daß Wahadin sich von Jane entfernte. Das Mädchen lag wie erstarrt auf dem Felsblock. John wollte sie aus dieser schrecklichen Lage so schnell wie möglich befreien.
    Wahadin stieß einen röhrenden Kampfschrei aus.
    Er sprang von dem großen Steinblock, hatte plötzlich eine leuchtende Flammenpeitsche in der gläsernen Hand, mit der er augenblicks nach John schlug. John war klar, was Wahadin wollte. Der Diakon beabsichtigte, ihn mit der Flammenpeitsche zu entwaffnen.
    Aber mochte kommen, was wollte, der Geisterjäger würde sich niemals vom Zeremoniendolch trennen. Jedenfalls nicht, solange Wahadin noch am Leben war.
    Klatsch.
    Das brennende Peitschenende ringelte sich um Johns rechtes Bein. Ein gewaltiger Ruck. John verlor das Gleichgewicht und fiel auf den Rücken. Wahadin stieß ein triumphierendes Gelächter aus.
    »Freu dich nicht zu früh!« schrie John, rollte herum und federte wieder hoch.
    Der nächste Schlag galt Johns Hals. Das war verdammt gefährlich, denn auf diese Weise hätte Wahadin den Geisterjäger erdrosseln können.
    John duckte jedoch reaktionsschnell ab, spannte die Muskeln und warf sich mutig nach vorn. Mit ungeheurer Geschwindigkeit sauste er auf den Diakon des Teufels zu. Wahadin wollte ausweichen, aber der Geisterjäger war schneller. Knirschend drang die blitzende Klinge des Zeremoniendolchs in die gläserne Brust des Dämons.
    Wahadin stieß einen markerschütternden Schrei aus.
    Sein Leib erstarrte zu festem Glas, das überall Risse und Sprünge bekam.
    Colfax’ Blut, das Wahadin in sich aufgenommen hatte, floß aus dem erstarrten Körper und entzündete sich an der Luft. Grelle Flammen schlugen augenblicklich hoch. Wahadin konnte sich vor ihnen nicht in Sicherheit bringen. Der gläserne Körper gehorchte ihm nicht mehr. Sein in panischem Schrecken schreiender Kopf saß auf einem festen, unverrückbaren Sockel. Eine furchtbare Hitze hüllte den Diakon des Teufels ein.
    Plötzlich begann die Erde zu beben.
    John eilte zu Jane Collins. Er befreite sie von ihren magischen Fesseln. Ringsherum knirschten die Tempelmauern.
    »Komm!« keuchte John. »Schnell! Der Tempel stürzt ein.«
    Das Rumpeln des Bodens wurde immer stärker.
    John und Jane kümmerten sich nicht weiter um Wahadin. Der war erledigt.
    Die große Hitze brachte das erstarrte Glas zum Schmelzen. Wahadin brüllte bis zu seinem verdienten Ende. Als sein gläserner Körper beinahe vollends geschmolzen war, fiel sein Kopf in die züngelnden Flammen, und daraus gab es dann kein Entkommen mehr für ihn. Die Kräfte der Hölle, die er zu seiner Rettung mobilisieren wollte, kamen zu spät. Sie zerstörten den schwarzen Tempel. Kein Stein blieb auf dem anderen. Aber als das passierte, hatte sich John Sinclair mit seiner Freundin längst in Sicherheit gebracht.
    Auf Java war die Ordnung wieder hergestellt, und kaum einer wußte, daß die drohende Gefahr von einem Geisterjäger aus England gebannt worden war…
    ENDE

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